Der erste Spatenstich fürs Oberland-Hospiz

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Große Runde: Die Förderer des Oberland-Hospizes setzten den ersten Spatenstich für das Oberland-Hospiz. © Thomas Plettemberg

Das Oberland Hospiz ist der letzte Baustein in der Palliativversorgung des Landkreises. Viele haben sich dafür stark gemacht – und setzten jetzt den ersten Spatenstich für den Neubau in Bad Wiessee.

Bad Wiessee – Dass es nach so vielen Jahren nun endlich klappt mit einem Hospiz im Landkreis Miesbach, ist dem Zutun vieler engagierter Menschen und glücklichen Fügungen geschuldet. Entsprechend groß war auch die Runde derer, die das Projekt am Mittwoch (15. Mai) mit einem gemeinsamen Spatenstich ganz offiziell aus der Taufe hoben.

Bei schönstem Sonnenschein hatten sich im Bad Wiesser Löblweg, wo bis vor kurzem noch das Josefsheim stand, alle Paten, Unterstützer, Macher und Beteiligte des Projektes versammelt.

Spatenstich fürs Oberland-Hospiz: Stiftung übernimmt Trägerschaft

Jasper von Hoerner, Vorsitzender der Marion-von-Tessin-Stiftung, freute sich, dass das Hospiz mit Plätzen für zwölf Gäste nach dem Spatenstich bald sichtbar Gestalt annimmt. Die Stiftung finanziert die Immobilie und übernimmt zusammen mit dem Hospizkreis im Landkreis Miesbach und dem Förderverein Oberlandhospiz die Trägerschaft der Oberland Hospiz gGmbH. Es würde die Stifterin Marion von Tessin stolz machen, so der Vorsitzende, dass mit ihrem Vermögen das Leid von Menschen gelindert und die absehbare, verbleibende Lebenszeit würdevoll und selbstbestimmt gestaltet werden könne. „Es ist wichtig, dass das Thema Krankheit und Tod einen Platz in der Mitte der Gesellschaft bekommt – und das buchstäblich durch diesen privilegierten Ort in der Mitte Bad Wiessees“, sagte Hoerner. Er dankte allen Beteiligten und lobte die schnelle Mannschaft, die das große Bauvorhaben schnell und stringent vorantreibe. Ebenso dankte er den Architekten für ihr schnelles Zutun.

Spatenstich für Oberland-Hospiz in Bad Wiessee: Dank an Beteiligte

Josef Bogner vom Förderverein Oberland Hospiz ließ das Werden dieser Gemeinschaft Revue passieren: „Es gehört schon mehr als eine Idee dazu, solch ein Projekt zu realisieren: Es braucht viele Leute“, stellte er klar und begrüßte Winfried Frohwerk, Vorsitzender der Sighart-Stiftung, der sich nicht nur finanziell großherzig einbringt, sondern auch Stellvertretender Vorstand im Förderverein ist. Mit dabei waren auch Alexander Schwägerl, Geschäftsführer der Oberland Hospiz gGmbH, der die Einrichtung leiten wird, und Professor Stefan Lorenzl, der die Adalbert-und-Quirinus Akademie im Oberland Hospiz aufbaut. Die Akademie bietet Aus- und Weiterbildung im Bereich Palliativbehandlung an.

Weiter dankte Bogner Andreas Faller vom Vorstand des Hospizkreises und der Leiterin des KWA Stifts Rubertihof, Lisa Brandl-Thür, für ihr Engagement sowie Gisela Hölscher für ihre Netzwerkarbeit. Bogner lobte das Zusammenspiel der Mannschaft untereinander und auch mit den Behörden. Jens Zangenfeind als stellvertretender Landrat schloss sich dem an: „Sie haben einen unglaublich wichtigen Beitrag geleistet für dieses gute und menschliche Projekt. Es ist von großer Bedeutung für den Landkreis.“ Eine Zusammenarbeit klappe immer dann gut, wenn alle an einem Strang zögen.

Ein Platz, der berührt.“

Stellvertretend für alle Tal-Bürgermeister erklärte Wiessees Bürgermeister Robert Kühn, dass die Unterstützung der Kommunen selbstverständlich sei. „Dass wir jetzt schon hier stehen, ist aber etwas Besonderes“, konstatierte Kühn. „Auch der Standort im Herzen unseres Ortes ist etwas Besonderes.“ Hier seien Kirchenfeste gefeiert worden, hier hätten Geflüchtete Zuflucht und Sicherheit gefunden. Hier wurde Deutsch unterrichtet. „Es ist ein Platz, der berührt“, sagt Kühn und hofft, dass dieser Ort den Gästen des Hospizes und auch ihren Angehörigen in ihrer letzten verbleibenden gemeinsamen Zeit gut tut.

Bevor die Mannschaft zum ersten Spatenstich neben der Kapelle schritt, brachte Dr. Joachim Groh vom Vorstand des Hospizkreises im Landkreis Miesbach seine Freude zum Ausdruck, dass jetzt, nach 27 Jahren, mit dem Oberland Hospiz der letzte Baustein in der Palliativversorgung des Landkreises erfolgt. „Damit ist der letzte Baustein geschaffen, damit die Menschen für ihre letzte Lebensphase eine Bleibe finden“, sagte Groh. Er schloss dabei nicht nur die Menschen aus dem Landkreis Miesbach, sondern auch der angrenzenden Landkreise ein. Daran, dass noch etliches Spendenvolumen aufzubringen ist, bis sich das Hospiz nach fünf Jahren selber tragen kann, ließ Josef Bogner keinen Zweifel. Er verteilte ein druckfrisches kleines Booklet mit dem Betriebs- und Finanzierungskonzept des Oberland Hospiz – zu überreichen an möglichst viele Unterstützer.

ak

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