Nach Großeinsatz an Realschule in Gmund: Auslöser für Reizhusten jetzt bekannt
Weil Ende April ein plötzlicher Reizhusten Kinder und Lehrkräfte an der Realschule in Gmund quälte, rückte ein Großaufgebot von Rettungskräften an. Der Auslöser wurde jetzt bekannt: Pfefferspray, von Schülern versprüht. In einem Elternbrief schreibt die Schulleitung den Vorfall „jugendlicher Unbedachtheit“ zu.
Gmund – Ein rätselhafter Hustenreiz, gepaart mit quälendem Kratzen im Hals, befiel am Dienstag, 23. April, kurz vor Unterrichtsschluss Schüler und Lehrkräfte der Realschule Tegernseer Tal in Gmund. Die Folge war ein Großeinsatz des Rettungsdienstes, Feuerwehr und Polizei rückten an. Inzwischen ist die Ursache aufgeklärt: Eine Gruppe von Schülern hat im Bereich der Mensa Pfefferspray – sogenanntes Tierabwehrspray – freigesetzt.
Die Schulleitung informiert darüber in einem Elternbrief. „Das Auslösen des Sprays erfolgte nicht gegen andere Personen oder mit dem Ziel, jemanden zu verletzen“, teilt Schulleiter Tobias Schreiner in dem Schreiben mit. Dass es aber doch zu einem großen Einsatz kam und viele Menschen vorübergehend beeinträchtigt wurden, zeige, wie schnell aus einem „Dummerjungenstreich“ eine sehr ernste Situation mit weitreichenden Folgen entstehen könne. Er danke allen Beteiligten für ihr schnelles und umsichtiges Agieren. Die Situation sei dadurch die ganze Zeit über ruhig geblieben.
Schulische Untersuchung abgeschlossen
Am Tag des Geschehens hatte sich die Ursache der Beschwerden noch nicht ausmachen lassen. Der Rettungsdienst untersuchte die Schüler in der Turnhalle und übergab sie dann den Eltern. Einige Kinder wurden wegen Atemreizungen vorsorglich zur Beobachtung ins Krankenhaus Agatharied gebracht. Unterricht fand nicht mehr statt, Kinder und Lehrkräfte mussten das Gebäude verlassen. Die Feuerwehren Dürnbach und Tegernsee suchten mithilfe moderner Technik nach dem Auslöser der Symptome.
Die schulische Untersuchung des Vorfalls sei abgeschlossen, heißt es in dem Elternbrief. Nachfragen unserer Zeitung beantwortet Schreiner mit Verweis auf die Persönlichkeitsrechte nicht. Somit bleibt offen, was die Schüler bewegt hat, das Spray freizusetzen, und wie viele es waren.
Für die Schüler hat das Ganze aber durchaus Folgen. Wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern erklärt, läuft gegen die Betreffenden ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung. Bei den Tätern handle es sich um Minderjährige, weshalb keine Pressemitteilung erfolgt sei. Zur Anzahl der Personen und deren Alter erteilte der Sprecher keine Auskunft. Die Ermittlungen führt die Polizei Bad Wiessee.
Die Schule, meint Schreiner im Elternbrief, nehme das Ereignis zum Anlass, die Aufklärungsarbeit über die Gefahren bestimmter Gegenstände zu verstärken: „Damit unsere Schule weiterhin ein Ort ist, an dem sich alle Kinder und Eltern jederzeit sicher und unterstützt fühlen.“ jm