Wegen Nato: Putin will Soldaten in die Arktis entsenden – inklusive Atom-U-Boot

  1. Startseite
  2. Politik

Kommentare

Trotz der laufenden Verhandlungen im Ukraine-Konflikt setzt Russlands Präsident Putin auf Aufrüstung – und legt mit seinem neuen Atom-U-Boot noch einen nach.

Murmansk – Angesichts der aktuellen weltpolitischen Lage verstärken die Nato-Staaten ihre Verteidigungsfähigkeit – doch auch Russland rüstet weiter auf. Präsident Wladimir Putin hat nun das erste Atom-U-Boot mit serienmäßiger Bestückung von Zirkon-Hyperschallraketen in Dienst gestellt.

Per Videoschalte nahm Putin an der Zeremonie zum Stapellauf des modernen Atom-U-Boots der russischen Marine teil. Er gab den Befehl, das in einer Werft in Sewerodwinsk bei Murmansk gebaute Schiff zu Wasser zu lassen. „Wir werden auch weiter unsere Kriegsflotte stärken, darunter auch die strategische Komponente“, betonte er.

Putin stellt Atom-U-Boot mit Hyperschallrakete in den Dienst: Im Ukraine-Krieg oder gegen die Nato?

Das U-Boot mit dem Namen „Perm“ soll mit Zirkon-Hyperschallraketen ausgerüstet werden. Diese Raketen erreichen eine Reichweite von 900 Kilometern und sind aufgrund ihrer extremen Geschwindigkeit nur schwer abzufangen. Zudem können sie potenziell mit Atomsprengköpfen bestückt werden. Laut Putin ist die „Perm“ bereits das fünfte russische Atom-U-Boot, das in der Werft bei Murmansk zu Wasser gelassen wurde.

Der Kremlchef stellte den Schritt in einen größeren sicherheitspolitischen Kontext: Russland werde damit seine Interessen gegenüber der Nato verteidigen. Besorgt zeigte er sich über die zunehmenden Nato-Militärübungen im hohen Norden, an denen nun auch Soldaten aus Finnland und Schweden beteiligt seien – Länder, mit denen Russland „bis vor Kurzem noch keine Probleme hatte“. Beide Staaten waren 2024 der Nato beigetreten, unter anderem aufgrund der russischen Bedrohung.

Wegen Nato-Präsenz im Norden: Putin entsendet Soldaten in die Arktis

Die Arktis gilt als strategisch wichtige Region mit vielen Rohstoffen. Russland will sich seinen Platz sichern. Putin kündigt deshalb die Stationierung von weiteren Soldaten in der Region an. Er fordere die russische Regierung dazu auf, den Bau und die Renovierung von Garnisonsstädten in der Polarzone voranzutreiben, sagte der Kremlchef bei einem Arktisforum in Murmansk. „Die Zahl der Soldaten hier wird wachsen.“ Russland werde so seine Rechte auch gegenüber der Nato durchsetzen, betonte er.

Das neue U-Boot sollen aber nicht nur der Sicherung der russischen Küsten und des nördlichen Seewegs durch die Arktis dienen, betonte Putin, sondern auch für Einsätze in anderen Weltmeeren vorgesehen seien. Die Indienststellung der „Perm“ ist für 2026 geplant.

Wladimir Putin bei Einweihung von Atom-U-Boot
Wladimir Putin hat ein Atom-U-Boot in Dienst gestellt, das mit Zirkon-Hyperschallraketen ausgerüstet werden kann. © IMAGO/Sergei Karpukhin

Putins Atom-U-Boote: Russlands Schwarzmeerflotte litt im Ukraine-Krieg

Zur Demonstration militärischer Stärke gegenüber dem Westen ließ der Kremlchef bereits mehrfach Manöver der Atomstreitkräfte durchführen und verschärfte zuletzt die Doktrin zum Einsatz von Atomwaffen. Gleichzeitig erlitt die russische Schwarzmeerflotte im Ukraine-Krieg erhebliche Verluste und musste die meisten Schiffe von der 2014 annektierten Krim auf einen Stützpunkt weiter östlich im Schwarzen Meer verlegen. (dpa/lw)

Auch interessant

Kommentare