Ex-Staatsanwältin vor Ukraine-Verhandlungen tot aufgefunden – Sie ermittelte auch gegen Russland

  1. Startseite
  2. Politik

Kommentare

Die Polizei untersucht den Tod von Jessica Aber. Die ehemalige Topjuristin ermittelte in brisanten Fällen. Immer wieder war auch Russland im Fokus.

Alexandria – Die örtliche Polizei hat am Samstag, dem 22. März, den Tod von Jessica Aber, der ehemaligen Staatsanwältin von Virginia, gemeldet. Sie war seit 2021 als Staatsanwältin für den östlichen Distrikt von Virginia tätig und hatte zuvor die Position der stellvertretenden Leiterin der Kriminalabteilung inne. Ernannt wurde Alber von Ex-Präsident Joe Biden. Nachdem Donald Trump am 20. Januar 2025 das Präsidentenamt übernommen hatte, reichte sie ihren Rücktritt ein. In ihrer Funktion als „U.S. Attorney“ (amerikanisches Äquivalent zur Staatsanwältin) war sie für die oberste Strafverfolgung bei Bundesverbrechen in ihrem Bezirk verantwortlich. Diese Position wird durch den Präsidenten ernannt und vom US-Kongress bestätigt.

Die Polizei untersucht derzeit den Tod der 43-Jährigen, wobei keine Hinweise auf ein Gewaltverbrechen vorliegen. Die Behörden vermuten einen natürlichen Tod, wie ABC News berichtet. Noch im September hatte Aber den russischen Staatsbürger Sergey Iwanow wegen Geldwäsche und Cyberkriminalität angeklagt, wie Newsweek berichtet. Auch Timur Shakhmametow, ein weiterer russischer Staatsbürger, wurde von ihr ins Visier genommen.

US-Staatsanwältin tot: Jessica Aber blieb bei Ermittlungen gegen russische Staatsbürger hartnäckig

Shakhmametow wurde der mutmaßlichen Verschwörung, Bankbetrug zu begehen, und der Geldwäsche beschuldigt. In einer Erklärung betonte die damalige Staatsanwältin: „Jeder Schritt, den Cyberkriminelle auf ihrer Jagd nach Geld machen, hinterlässt eine weitere Spur, die uns zu ihnen führt. Und wenn wir ihnen auf ihrem Weg der Gier folgen, werden sie uns zu sich führen. Wir werden nicht aufhören, denn während Domänen immer beschlagnahmt werden können, ist die Gerechtigkeit unnachgiebig.“

Während ihrer Amtszeit als U.S. Attorney führte Aber auch heikle Ermittlungen durch, darunter gegen einen ehemaligen CIA-Analysten, der geheime Informationen an Unbefugte weitergegeben hatte. Der Angeklagte, Asif Rahman, bekannte sich im Januar schuldig. Zudem leitete Aber Untersuchungen zur Durchsetzung der Russland-Sanktionen. Eine Firma aus Virginia und zwei ihrer leitenden Angestellten wurden beschuldigt, „drei verschiedene Pläne zur illegalen Verbringung sensibler amerikanischer Technologie nach Russland“ zu verfolgen. Die begünstigte russische Firma soll Verbindungen zum russischen Inlandsgeheimdienst FSB und dem Kreml haben.

Jessica Aber, die ehemalige Bundesstaatsanwältin in Virginia.
Jessica Aber, die ehemalige Bundesstaatsanwältin in Virginia. © Samuel Corum/Getty Images via AFP

In Bezug auf diese Ermittlungen erklärte Aber: „Wir dürfen nicht zulassen, dass kritische Systeme und Technologien an jemanden weitergegeben werden, der sie gegen Amerika und unsere weltweiten Partner einsetzen könnte. Der Schutz vor solchen Transfers ist unerlässlich, und Verstöße gegen die Gesetze, die unsere nationale Sicherheit schützen, werden mit Nachdruck verfolgt.“

Russland-Sanktionen unter Trump – Ukraine-Verhandlungen in Saudi-Arabien gehen weiter

Obwohl Donald Trump eine freundlichere Haltung gegenüber dem Kreml einnimmt als sein Vorgänger Joe Biden, hat er bisher keine Sanktionen gegen Russland aufgehoben. Am Jahrestag des Ukraine-Kriegs verzichtete Trump jedoch darauf, neue Sanktionen gegen den Kreml zu verhängen, was unter Biden in den vergangenen Jahren üblich war.

Derzeit finden in Riad, der Hauptstadt Saudi-Arabiens, Gespräche zwischen Vertretern der US-Regierung und Russlands über ein Ende des Ukraine-Kriegs statt. Die Ukraine hatte einer möglichen Waffenruhe bereits vor fast zwei Wochen zugestimmt, während Russland noch Änderungsbedarf sieht. (sischr)

Auch interessant

Kommentare