Attraktive Entlohnung - Gehälter an der Börse: Wie viel Börsenhändler, Analysten und IT-Spezialisten verdienen

Die Karriereaussichten an der Börse sind in der Regel sehr gut und folgen oft einer klaren Aufstiegslinie. Katarzyna Lorenowicz vom Personaldienstleister Hays in Frankfurt am Main erläutert ein typisches Karrieremuster: „Research-Analysten starten als Junior-Analysten, steigen nach zwei bis drei Jahren zum Analysten auf und können nach weiteren Jahren die Positionen des Teamleiters, Managers und Direktors erreichen.“

Auch finanziell lohnt sich eine Karriere an der Börse. Einstiegsgehälter für Börsenhändler liegen laut Lorenowicz häufig zwischen 40.000 und 50.000 Euro brutto pro Jahr. Research-Analysten starten laut Kaus mit einem Bruttojahresgehalt von 60.000 bis 80.000 Euro. In späteren Jahren sind sogar sechsstellige Gehälter möglich.

Fachkräfte aus der IT an der Börse gefragt

Doch neben diesen bekannten Berufsbildern sind auch andere Experten gefragt, die mit ihrem Wissen und Können einen reibungslosen Börsenbetrieb gewährleisten. Dazu zählen insbesondere Fachkräfte aus der IT.

„Die Börse ist letztendlich ein IT-Unternehmen, wo technisch alles möglichst reibungslos funktionieren muss“, erklärt Lorenowicz. Auch Compliance Officer spielen eine zentrale Rolle an der Börse, genauso wie Spezialisten für Künstliche Intelligenz.

Eine Auswahl von Berufen an der Börse:

Börsenhändler: Diese Fachleute handeln mit Aktien, Devisen, Rohstoffen und anderen Wertpapieren. Ihr Ziel ist es, durch geschicktes Ausnutzen von Preis-, Kurs- und Zinsschwankungen Gewinne zu erzielen. Dafür beobachten und analysieren sie kontinuierlich die globalen Märkte und politischen Ereignisse.

Wertpapieranalysten: Sie sammeln und analysieren Daten und Fakten über Wertpapiere und Unternehmen. Dazu gehört die Recherche zentraler Unternehmensinformationen, das Überprüfen von Firmenmitteilungen und der Austausch mit Branchenexperten.

Portfoliomanager: Diese Experten entwickeln im Auftrag ihrer Kunden Investitionsstrategien und tätigen entsprechende Anlagen. Je nach Bedarf erweitern oder reduzieren sie das Portfolio ihrer Klienten. Dafür müssen sie Markttrends identifizieren und nutzen.

IT-Spezialisten: Sie sind verantwortlich für die Beschaffung, Installation und Wartung von Servern und Computern sowie die Konfiguration und Aktualisierung von Betriebssystemen und Netzwerken. Zudem sorgen sie für die Implementierung von Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz der Daten und Systeme.

Compliance Officer: Diese Fachkräfte stellen sicher, dass alle nationalen und internationalen Gesetze und Vorschriften innerhalb der Börse eingehalten werden. Sie arbeiten eng mit den Geschäftsbereichen zusammen, um potenzielle Reputationsrisiken zu identifizieren und zu vermeiden.

Research-Analysten: Sie recherchieren Finanzdaten, analysieren diese und bereiten sie in Diagrammen, Grafiken oder Präsentationen auf. Ihre Analysen münden in Berichte über Vermögenswerte, Aktien und Wertpapiere, aus denen sie Investment-Empfehlungen ableiten.

Empfohlene Ausbildung und Studiengänge

„Wer an der Börse arbeitet, hat in aller Regel ein Studium absolviert“, sagt Maren Kaus von der Frankfurt School of Finance & Management. Abhängig vom Beruf kann dies ein Studium in Betriebswirtschaftslehre (BWL), Volkswirtschaftslehre (VWL), Mathematik oder Informatik sein. Weiterbildungen können ebenfalls wichtig sein. So empfiehlt Katarzyna Lorenowicz für angehende Compliance Manager einen entsprechenden Zertifikatslehrgang.

Der erste Schritt an die Börse

Interessierte sollten mehrere Praktika absolvieren, um die Abläufe an der Börse kennenzulernen, rät Kaus. Nur so könne man feststellen, ob die Tätigkeit in der Finanzwelt die richtige Wahl ist. Wertvolle erste Praktika bieten sich beispielsweise bei Wertpapierhandelsbanken oder der Gruppe Deutsche Börse an. Ein erfolgreiches Praktikum kann oft der Türöffner für eine Anstellung nach dem Studium sein.