„Gebt Gas, die Welt braucht euch“: Ickings Gymnasium entlässt letzten G8-Jahrgang

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Aus Turnhalle wird Festsaal: 82 Abiturientinnen und Abiturienten des Ickinger Rainer-Maria-Rilke-Gymnasiums empfingen am Freitag ihre Abschlusszeugnisse. © Sabine Hermsdorf-Hiss

In der Turnhalle des Ickinger Rainer-Maria-Rilke-Gynmasium wurde der letzte G8-Abiturjahrgang verabschiedet.

In der Turnhalle des Ickinger Rainer-Maria-Rilke-Gymnasiums verabschiedete die Schulfamilie am Freitag ihren letzten G8-Abiturjahrgang. 82 Schülerinnen und Schüler empfingen vor stolzen Eltern und weiteren Verwandten sowie dem Kollegium ihr Zeugnis.

„Die Zeugnisverleihung ist immer ein Höhepunkt im Schulleben“, sagte die stellvertretende Schulleiterin Beate Demmelhuber dem Publikum. „Schöpft Eure Kraft und Euer Wissen aus klaren Quellen, nicht aus trüben Tümpeln“, legte sie den Abiturienten nahe. „Und welchen Weg ihr auch geht: Räumt dem Humanismus einen Ehrenplatz ein. Übernehmt Verantwortung für euch – aber auch für das Glück eurer Mitmenschen.“

„In was für eine verrückte Welt entlassen wir sie da?“, fragte Schulleiter Stefan Nirschl seine ehemaligen Schüler im Anschluss. „Sollen wir Sie nicht noch ein Jahr dabehalten?“ Schnell wurde es in den ersten zwei Stuhlreihen, reserviert für die Absolventen, unruhig. Ein mehr oder weniger verständliches „Bitte nicht“ klang durch das etwas nervöse Lachen. „Keine Sorge, ich glaube, sie sind gut vorbereitet für die Welt da draußen“, fuhr der Oberstudienrat fort und verhinderte so größeren Protest. Hörbar erleichtertes Klatschen – und die anschließende Rede der Stufensprecher bestätigte ihren Direktor in seiner Entscheidung.

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Eine Rednerin
„Icking schaut auf Euch“, sagte Bürgermeisterin Verena Reithmann den Absolventen. © Sabine Hermsdorf-Hiss

Nach „acht Jahren voller Lachen und Tränen, Erfolge und Rückschläge“ seien sie nun so weit, das Rilke-Gymnasium hinter sich zu lassen, versicherte Stufensprecher Ben Mennenöh den versammelten Eltern, Angehörigen und Lehrern. „Die letzten Monate waren ein Dauersprint nach einem jahrelangen Marathon“, ergänzte seine Amtskollegin Leonie Heueis. „Aber bei aller Anstrengung: Es war uns eine Freude“, so Stufensprecherin Malou Coution.

In was für eine verrückte Welt entlassen wir sie da?

Während der Zeugnisvergabe ging Schulleiter Nirschl auf Nummer sicher und schaute zweimal auf seinen Rednerzettel, bevor er die Noten bekannt gab. Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren „sind diesmal die Jungs die besseren“, sagte er. Zehn Abiturientinnen und 13 Abiturienten erarbeiteten sich in der Gesamtnote eine 1 vor dem Komma. „Aber die Spitze ist immer noch weiblich“, ergänzte der Oberstudiendirektor und rief Liv Hoerster vor. Die nun ehemalige Gymnasiastin erreichte den Schnitt von 1,1. Der Notendurchschnitt aller Prüflinge liegt bei 2,3. „Darauf bin ich besonders stolz“, betonte Nirschl, der sich vorzeitig verabschiedete, um die Abiturfeier seines Sohnes in Weilheim zu verfolgen.

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Wie bei der Zeugnisvergabe 2023 betonte Verena Reithmann: „Icking schaut heute auf euch.“ Die Rathauschefin kann sich zwar – obwohl sie sie mitorganisiert hatte – an keinen Festredner ihrer eigenen Zeugnisvergabe mehr erinnern, verlor aber einige Worte an die Absolventen. „Geht nicht den Weg des geringsten Widerstands. Sucht nicht nach dem bequemen, schmerzfreien Weg. Gebt euch nicht mit der Vorrunde zufrieden.“ Vera Seemann vom Elternbeirat ergänzte: „Gebt Gas, die Welt braucht euch.“

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