Firmenlauf in Geretsried: Super Stimmung bei bestem Laufwetter
Bestes Laufwetter für die 2500 Sportler herrschte am Mittwochabend beim 13. Alpenland Firmenlauf. Auch in diesem Jahr waren die Teilnehmer wieder bunt gemischt.
Geretsried - Während der letzten fünf Minuten vor dem Start heizte Radio Arabella mit Gassenhauern wie Queens „We Will Rrock You“ die Stimmung an. „Alle, die für zehn Kilometer weniger als 30 Minuten brauchen, bitte nach vorne“ wies Moderator Peter Maisenbacher die 2500 Läufer übers Mikro an. In der ersten Reihe machten sich daraufhin Benedikt Fels, Fabian Pfeifer, Sebastian Birzle und einige weitere junge Burschen warm. Einer von ihnen sollte 16,5 Minuten später als Sieger genau an diesem Punkt mitten auf dem Karl-Lederer-Platz stehen.

Die Strecke verlief in diesem Jahr durch das Stadtzentrum
Bei bestem Lauf- und passablem Partywetter ging der 13. Alpenland-Firmenlauf, die vierte Veranstaltung unter Rudi Utzinger und seinem Team, am Mittwochabend über die Bühne. Die fünf Kilometer lange Strecke konzentrierte sich diesmal auf das Zentrum, nachdem die Egerlandstraße mittlerweile komplett fertig ist. Die Außenrunde führte über den Geltinger Weg, die Elbestraße und den Radweg entlang der B11. Zwei Innenrunden verliefen über Graslitzer und Egerlandstraße zurück zum Start. Das hatte den Vorteil, dass das Publikum dort geballt hinter den Absperrgittern stand und die Athleten anfeuerte. Auf fast allen Balkonen des BGZ2 standen Zuschauer; ein Witzbold schwenkte seine EM-Deutschlandfahne. Trommlergruppen, Musik aus Ghettoblastern und Egerländer Ratschen sorgten etwa alle 500 Meter für gute Laune. An der Aral-Tankstelle warteten mit Wasser gefüllte Becher auf die Durstigen. Die Semi-Profis und die Ambitionierten hatten zum Trinken freilich keine Muße.
Firmenlauf in Zahlen
18 Grad Celsius zeigte das Thermometer beim Start des Alpenland-Firmenlaufs
2500 Läufer waren unterwegs, mindestens ebenso viele Zuschauer zählte Organisator Rudi Utzinger
An die 10 000 Becher mit Trinkwasser wurden an der Aral-Tankstelle und im Zielbereich an die Sportler verteilt
250 fluffige Fladenbrote hatte Bäcker Ludwig Schmid für seine Putensteak-Burger vorbereitet
6 Euro kostete ein Spieß Erdbeeren in Zartbitter-Schokolade
7 Patienten mit Herz-Kreislaufproblemen und kleineren Verletzungen versorgte das BRK
Mit 12 Mann organisierte das Technische Hilfswerk (THW) unter Sven Schirmer die Straßenabsperrungen
55 Streckenposten standen bereit, ein Notarzt begleitete die Läufer auf dem Fahrrad
84 Jahre alt war der älteste Teilnehmer
18:58 Minuten brauchte der schnellste Chef, Andras Dombi von der Zahnarztpraxis Dombi für die 5 Kilometer
14 Ärzte vom Orthopädie-Zentrum Isartal joggten erstmals mit. Andreas Scharpfs Tipp zur Gelenkschonung: gleichmäßiges Tempo einhalten
Nach 1:07 Stunden marschierte die letzte Teilnehmerin, Theresa Faller von den Oberland Werkstätten, glücklich ins Ziel
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Sieger benötigt nur 16:31 Minuten
Schon nach gut 16 Minuten bog der erste Läufer an der Sparkasse um die Ecke. Es war der erst 14-jährige Gymnasiast Benedikt Fels (seine Zeit: 16:31), Leichtathletik-Talent des TSV Wolfratshausen. Lange hatte er sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem Zweit- und dem Drittplatzierten, Vorjahressieger Fabian Pfeifer von der Fahrschule KMH (16:36), und Sebastian Birzle von der Posh Gear GmbH (16:44), geliefert. Auf den letzten 400 Metern gab der Schüler nochmals richtig Gas. „Es war mir klar, dass ich weit vorne landen würde. Aber zu gewinnen, war schon cool“, meinte er im Interview mit unserer Zeitung.

Das Gymnasium räumte einen Pokal ab
Auch die schnellste Frau entstammte dem Gymnasium Geretsried. Wie 2023 war es Katharina Boschner (18) vom SC Moosham, die mit 18:29 Minuten einen Start-Ziel-Sieg hinlegte. Sportlehrer Ralph Bader zeigte sich zu Recht stolz auf seine Mannschaft – nicht nur wegen der beiden Bestleistungen, sondern auch, weil das Gymnasium erneut 200 Teilnehmer gestellt hatte und somit den Pokal für die kompakteste Schule abräumte. Stark vertreten waren ebenfalls der Wolfratshauser Dichtungshersteller EagleBurgmann mit 210 Startern und die Oberland-Werkstätten für Menschen mit Behinderung, die stets fröhlichen „Sportler der Herzen“. Den Pokal für besondere Kreativität holte sich der Kulturverein Isar-Loisach (KIL). Die Vorsitzende Assunta Tammelleo und ihre Mit-Walkerinnen hatten sich als schräge Vögel verkleidet – eine Anspielung auf die während der Corona-Pandemie gegründete Flug- und Aktiengesellschaft, mit der die Kulturbühne Hinterhalt gerettet werden sollte. Einfallsreich waren auch wieder die Mottos auf den T-Shirts wie das doppeldeutige „Nur noch ein Stückchen“ von Pizza-Hersteller Gustavo Gusto.
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Cagey Strings sorgten für die Musik
Während der After-Run-Party spielte die bewährte Band Cagey Strings. Bis Mitternacht tanzten die Gäste vor der Bühne. Das Angebot an Speisen und Getränken war abwechslungsreich und kam bestens an. „Super Stimmung hier. Ich find‘s eh besser zu kühl als zu heiß“, meinte der 33-jährige Johannes Bauer von der Firma Eizo Monitore aus Geretsried. Mansoor Jawaid, pakistanischer Mitarbeiter vom Team Rudolf Chemie, äußerte sich begeistert über die Großveranstaltung: „So many people and so peaceful!“. Bianca Nigst (39) von der Pflegezentrale Wagner, die mit sechs Läufern unterwegs gewesen war, freute sich, mit dem Team einen netten Abend abseits der Arbeit zu verbringen. Der 68-jährige Reinhold Kraus, ehemaliger Mitarbeiter bei Woodward L‘Orange, lobte die neue Streckenführung: „Wenn man von allen Seiten angefeuert wird, motiviert das enorm.“
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Aufräumarbeiten bis nachts um 3 Uhr
Bis 3 Uhr nachts räumten Organisator Rudi Utzinger und seine Leute nach der Party auf. Am nächsten Morgen saß der Sporthändler bereits ab 6 Uhr auf dem Gabelstapler, um die Pflanzentröge wieder auf ihre Plätze zu bringen. Glücklich zeigte er sich vor allem darüber, dass nichts passiert war, oder fast nichts. Ein Läufer brach direkt vor dem BRK-Zelt am Rathaus zusammen und musste reanimiert werden. Er hatte Glück im Unglück, dass von den 35 Einsatzkräften und drei Notärzten sofort Ersthelfer zur Stelle waren. Laut Einsatzleiter Benno Schreiter befand sich der Gerettete, der sofort ins Krankenhaus gebracht wurde, später außer Lebensgefahr. Von Tanja Lühr