45 Betonmischer rollen an: Dafür wird das Baumaterial benötigt
Vor knapp einem Jahr begann die Sanierung und Erweiterung der Grund- und Mittelschule am Hammerschmiedweg in Wolfratshausen. Nun werden 45 Lkw-Ladungen Beton erwartet.
Vor knapp einem Jahr erfolgte der erste Spatenstich, seit Sommer vergangenen Jahres läuft die Sanierung und Erweiterung der Grund- und Mittelschule am Hammerschmiedweg. Aktuell „liegen wir im Zeitplan etwas hintendran“, sagt Thomas Wenig, Mitarbeiter im Wolfratshauser Rathaus-Referat Bauen und Liegenschaften. Auch vor den „Preiskapriolen“ in der Baubranche ist die Flößerstadt nicht gefeit.
45 Betonmischer rollen an: Dafür wird das Baumaterial in Wolfratshausen benötigt
Rund 48 Millionen Euro werden die Maßnahmen laut Kostenberechnung zu Buche schlagen. Vorsorglich haben die Projektmanager des Münchner Ingenieurbüros PMS einen Sicherheitspuffer von 20 Prozent in die Kalkulation eingebaut, somit stehen rund 56 Millionen Euro für das Vorhaben zur Verfügung. 20 Millionen Euro Fördermittel hat die Regierung von Oberbayern zugesagt. Auf dem Grundstück am Hammerschmiedweg entstehen bis 2028 unter anderem ein Lehrschwimmbecken sowie Räume für etwa 800 Mädchen und Buben. „Grob die Hälfte“ der Arbeiten ist laut Wenig bereits ausgeschrieben – aber auch die Hälfte des Sicherheitspuffers ist nach seinen Worten schon verbraucht.
Seit der Kostenberechnung „sind die Preise durch die Decke gegangen“, stellt Bürgermeister Klaus Heilinglechner fest. Er gibt zu bedenken, dass bis zum Startschuss der Arbeiten „Zeit verloren worden ist“, weil der Stadtrat auf eine Extraschleife bestand. Wie berichtet hatte CSU-Stadtrat Alfred Fraas selbst erarbeitete Schulbaupläne vorgelegt, die der Stadtrat untersuchen lassen wollte. Auf eine vertiefte Prüfung des Konzepts wurde aber schließlich per Beschluss des Gremiums verzichtet, Stadtrat Fraas legte sein Amt Anfang 2022 nieder.
Ferienausschuss wird über neue Heizungsanlage entscheiden
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Mittlerweile haben sich die Preise „etwas normalisiert“, sagt Rathaus-Mitarbeiter Wenig im Gespräch mit unserer Zeitung. „Wir liegen im Budget“ – diese Tatsache ist allerdings nicht zuletzt dem Sicherheitspuffer geschuldet. Im August, das kündigt Bürgermeister Heilinglechner an, werde der neu gegründete Ferienausschuss des Stadtrats über die Vergabe eines sehr kostspieligen Gewerks entscheiden: die Heizungsanlage. Die ist mittlerweile zum vierten Mal ausgeschrieben worden, nachdem die bisherigen Angebote die Kostenberechnung mehr als deutlich übertroffen hatten.
Nach sogenanntem Schlosssprung drang Wasser in die Baugrube
Die Arbeiten auf der Baustelle – das Projekt ist das umfangreichste und teuerste in der Geschichte der Loisachstadt – „laufen gut“, bilanziert Wenig ein Jahr nach dem ersten Spatenstich. Die Baugrube „ist fertig“, alle Mikropfähle seien gesetzt. Mit denen wird der Neubautrakt für die Grundschüler im Erdreich verankert, damit das Grundwasser das Gebäude nicht anheben kann. Auf der Decke des Lehrschwimmbeckens entstehen das Erdgeschoss plus drei Etagen. Das heißt, die Klassen 1 bis 4 werden in jeweils einem Stockwerk untergebracht. Geplant war, dass die Grundschüler zu Beginn des Schuljahres 2025/2026 in ihr neues Domizil umziehen. Das jedoch wird laut Heilinglechner und Wenig nicht klappen. Der Grund sind Probleme, die beim Tiefbau zutage traten. Die Bagger stießen im Untergrund auf eine „Steinlage“ (Wenig), zudem kam‘s zu einem sogenannten Schlosssprung zwischen Spundwänden. Die Folge: Wasser drang in die Baugrube ein, das Auspumpen kostete Zeit. Stand heute beginnt der Unterricht in den neuen Räumen nach den Herbstferien im November 2025.
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45 Lkw-Ladungen für Bodenplatte des Grundschultrakts
Am kommenden Freitag wird die 27 mal 23 Meter große und 65 Zentimeter dicke Bodenplatte des Grundschultrakts gegossen. Dazu sind rund 400 Kubikmeter Beton nötig, das entspricht etwa 45 Lkw-Ladungen. Sobald die Bodenplatte ausgehärtet ist, entsteht im Vier-Wochen-Rhythmus Stockwerk um Stockwerk. Rathauschef Heilinglechner rechnet „im März nächsten Jahres“ mit dem Beginn der Rohbauarbeiten. Im zweiten Bauabschnitt werden das alte Grundschulgebäude sowie die ehemalige Madlschule im Osten des Grundstücks abgerissen. An die Stelle kommen ein Neubau für die Mittelschüler sowie Räume für Mensa und Mittagsbetreuung. (cce)