XXL-Solarpark in Egling eingeweiht - „Eine der innovativsten Anlagen Deutschlands“

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Eingeweiht wurde am Dienstag der Energiepark Egling: (v. li.) die Grundstückseigentümer Herbert und Monika Bachmeier, Grundstückseigentümer Lorenz Mayer mit seinen Söhnen Andreas und Johannes, Eglings Bürgermeister Hubert Oberhauser, Vize-Landrat Thomas Holz, Vispirion-Geschäftsführer Florian Schönberger, Vispiron CEO Amir Roughani, die Grundstückseigentümer Bonifaz Urban und Martina Schönberger und Projektleiter Stefan Fußeder. © Hans Lippert

Mit einem Festakt wurde am Dienstagabend der 6,6 Hektar große Energiepark Egling eingeweiht. Im Anschluss bekamen die Besucher eine Führung über die Anlage.

Egling - Ein jährlicher Stromverbrauch von 1917 Haushalten oder 44,7 Millionen Kilometer Fahrten mit Elektroautos: Diese Energie – in Summe ausgedrückt 6,1 Megawatt – wird künftig pro Jahr auf Eglinger Flur erzeugt. Am Dienstagabend fand die Einweihung des 6,6 Hektar großen Energieparks Egling statt.

Stefan Fußeder, Projektleiter des Münchner Investors Vispiron, nannte das Projekt in seiner Ansprache erneut „eine der innovativsten Anlagen Deutschlands“. Ihre Kombination aus Energieerzeugung, Zwischenspeicherung und dem Verbrauch vor Ort setze „neue Maßstäbe“ beim Thema nachhaltige Energiegewinnung. Auch der ein oder andere Kommunalpolitiker reiste zum Festakt an.

Energiepark Egling: Bürger tragen wichtigen Teil zum Solarpark bei

Bürgermeister Hubert Oberhauser blickte auf die Entstehungsgeschichte des Solarparks zurück: Im Jahr 2019 fanden erste Gespräche mit Grundstückseigentümern statt. Im September 2020 folgte eine Ortsbesichtigung des Gemeinderats, dem Eglinger Gremium wurde das Konzept einen Monat später vorgestellt, vergangenen September stand der symbolische Spatenstich an. Trotz „vieler positiver Stimmen“ hätte der ein oder andere Bürger Bedenken gehabt, wusste Oberhauser.

„Aber es gab immer sachliche Diskussionen und einen langen, konstruktiven Planungsprozess“. Zusammenfassend sprach der Rathauschef von einem „herausfordernden und zugleich innovativ-modernen“ Projekt im Gemeindegebiet. Für die Anlage wünsche er sich nun „viele, viele Sonnenstunden“.

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Als „wesentlichen Beitrag der lokalen Energiewende“ sah Vize-Landrat und Landtagsabgeordneter Thomas Holz den Energiepark Egling. Er betonte: Die Energiewende könne nur in Zusammenarbeit mit den Bürgern gelingen. In der Großgemeinde wurde dies zum einen durch Bürgerbeteiligung in Form eines Nachrangdarlehens umgesetzt, zum anderen durch Grundstückseigentümer, die ihre Flächen der PV-Anlage zur Verfügung stellten. Vispiron-Geschäftsführer Florian Schönberger und CEO Amir Roughani lobten ebenso die Rolle der Eglinger. Das Unternehmen und die Gemeindebürger hätten „Hand in Hand“ zusammengearbeitet.

Riesige PV-Anlage in Egling eingeweiht: Gäste bekommen Führung durch Anlage

Im Anschluss bot Projektleiter Eduard Schindler den Gästen eine Führung durch den Park an. Mitten zwischen den etwa 14 000 Solarmodulen versammelte sich die Truppe um den Dietramszeller. Immer wieder huschten blökende Schafe durch die Paneelen-Reihen, verschreckt durch den ungewohnten Besucherstrom.

Die etwa 60 Tiere halten wie berichtet das Gras kurz. „Ganze 80 Kilometer Kabel haben wir hier in zwei Monaten Bauzeit verbaut“, sagte Schindler zufrieden. Die PV-Anlage hat eine beschränkte Lebensdauer. Anfangs wurden PV-Anlagen auf 20 Jahre ausgelegt, berichtete der Schindler. „Doch wir sehen jetzt bereits, dass sie meist doppelt so lange halten.“ Wenn seine Zeit abgelaufen ist, werde der Energiepark „rückstandslos zurückgebaut“.

Energiepark Egling: Günstige Preise für Ladesäulen angekündigt

Auf Nachfrage eines Besuchers ging der Solarexperte auf das Thema Ladesäulen ein: In Egling verfügt die Anlage über zehn Stellplätze mit drei Ladesäulen. Sie soll „eine der günstigsten Ladesäulen ganz Deutschlands“ werden, kündigte Schindler an. Die Preise an den Säulen seien variabel, „wie bei einer Tankstelle“.

Diese Fläche hier werde ich in meinem Leben nicht mehr bewirtschaften. Mal schauen, was die nächste Generation damit macht. Ich hoffe, ich habe hier die richtige Entscheidung getroffen.

Am Tag koste die Kilowattstunde etwa 25 Cent, in der Nacht deutlich mehr. Unter den Zuhörern befand sich auch Grundstückseigentümer Lorenz Mayer. Lange hat der Landwirt hin und herüberlegt, ob er seine Fläche zur Verfügung stellt. Schließlich entschied sich der Neufahrner dafür: „Jeder braucht im Alltag Strom, der muss ja irgendwo herkommen“, sagt Mayer.

Außerdem trage er so seinen Beitrag zu Naturschutz und Energiewende bei. „Diese Fläche hier werde ich in meinem Leben nicht mehr bewirtschaften.“ Nach einem kurzen Blick zu seinen Söhnen Andreas und Johannes, die interessiert die Solarpaneelen begutachteten, ergänzte er: „Mal schauen, was die nächste Generation damit macht. Ich hoffe, ich habe hier die richtige Entscheidung getroffen.“ kof

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