Russland kann Hubschrauber in Kursk wohl nicht schützen – „praktisch nutzlos“

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Wettrüsten im „First Person View“-Drohnenkrieg (Symbolbild) © IMAGO/Stanislav Krasilnikov/SNA

Im Ukraine-Krieg wird über „Drohnenschwärme“ über der russischen Region Kursk berichtet. Die Gegenwehr fällt demnach schwer.

Kiew – Dass Russland im „First Person View“-Drohnenkrieg aufholt, wird im Ukraine-Krieg schon länger kolportiert. In der ukrainischen Offensive in Kursk beobachtet der Kyiv Independent nun aber eine neue Entwicklung: Die „First-Person-View-Ansicht“-Drohnen, kurz FPV-Drohnen, sollen jetzt vermehrt russische Militärhubschrauber abschießen.

Der Einmarsch in Kursk sei von „Drohnenschwärmen“ begleitet, berichtet das ukrainische Nachrichtenportal, das verschiedene Videos zu den Vorgängen gesichtet hat. Sie deuteten demnach an, dass eine mit Sprengstoff beladene FPV-Drohne in Kursk kürzlich einen russischen „Havoc“-Kampfhubschrauber verfolgte und mitten im Flug zum Absturz brachte. Beide Insassen seien dabei ums Leben gekommen.

Beobachter sehen Drohnen-Angriffe in Kursk als neue Taktik

Der Kyiv Independent hält den Vorgang für keinen Einzelfall. Denn zwei Tage später habe sich das Szenario laut einem anderen Video an einem weiteren russischen „Havoc“ (deutsch: „Verwüstung“) wiederholt. Die Führung in Moskau stellte die Glaubwürdigkeit der Berichte infrage. Wie etwa den des Militärportals Defense Mirror. Dieses berichtete am Montag (19. August), der russische Hersteller Russian Helicopters habe eingestanden, dass seine Maschinen für FPV-Drohnen-Angriffe anfällig seien.

Die FPV-Angriffe könnten eine „bewusste Taktik“ der ukrainischen Streitkräfte sein, stellt der Kyiv Independent in den Raum. Laut dem Bericht arbeitet das russische Privatunternehmen Adventori jetzt an gepanzerten Drohnenabwehrfahrzeugen vom Typ Volnorez (englisch „Breakwater“, deutsch „Wasserbrecher“). Für deren Störsender sei aber noch „der letzte Schliff“ nötig.

Russlands Taktik gegen FPV-Drohnen in Kursk laut Militäranalyst „nutzlos“

Der ukrainische Militäranalyst Oleksandr Kovalenko hingegen bezeichnete die Volnorez-Systeme als „überbewertet“ und „praktisch nutzlos“, so der Kyiv Independent. Auch das Portal Army Recognition berichtete vor wenigen Tagen über das „Wasserbrecher“-System.

Die Ukraine, die sich seit mehr als zwei Jahren gegen den von Kremlchef Wladimir Putin gestarteten Krieg verteidigt, hat vor rund zwei Wochen eine Gegenoffensive gestartet und ist dabei in das westrussische Gebiet Kursk vorgerückt. Erstmals hat Kiew damit den Krieg auf das Gebiet des Gegners verlagert. Russland hält dabei weiterhin große Teile des Ostens und Südens der Ukraine besetzt. (frs)

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