Wie kommt Kempten bei der Umsetzung des Klimaplans 2035 voran?

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Fernwärme, Mobilität, Ladeinfrastruktur: Funktionieren die Kemptener Maßnahmen zum Klimaschutz? Wo muss nachgebessert werden? Das soll ein Monitoring zeigen. Einen Fortschrittsbericht gab es im jüngsten Klimaschutzbeirat. © Symbolfoto: Panthermedia/zigmunds

Wie kommt die Stadt Kempten mit ihrem Ziel voran, bis 2035 klimaneutral zu sein? Darum ging es in der ersten Sitzung des Klimaschutzbeirates in diesem Jahr.

Kempten – Den Fortschrittsbericht stellten Thomas Weiß, Klimaschutzmanager von Kempten und Dr. Petra Hausmann vom Energie- und Umweltzentrum Allgäu (Eza) vor. Die Klimaschutzberaterin erläuterte, dass von insgesamt 28 Maßnahmen der Umsetzungspriorität 1 und 2 die Hälfte entweder im Zeitplan (12) oder bereits abgeschlossen (2) ist. „Wir stehen nicht schlecht da, aber bei einigen Maßnahmen müssen wir uns mehr anstrengen“, so Hausmanns Fazit.

Abgeschlossen sind der Entwurf eines neuen Flächennutzungsplans mit integriertem Landschaftsplan (wir berichteten) sowie die Aktualisierung der Treibhausgasbilanz der Stadt Kempten für das Jahr 2023, die dem Klimaschutzbeirat bereits im vergangenen November vorgestellt wurde.

Ist Kempten bis 2025 klimaneutral? Zwei wichtige Maßnahmen voll im Plan

Im Zeitplan wiederum befindet sich die Erstellung eines Energienutzungs-/Wärmeplans, der drei Maßnahmen zusammenfasst: Ausbau des Fernwärmenetzes und erneuerbare Spitzenlastversorgung, Entwicklung von zusätzlichen Nahwärmenetzen und Einsatz von Wärmepumpen sowie Ausbau der Netz- und Speicherinfrastruktur. Bis Ende 2024/Anfang 2025 soll der Wärmeplan erstellt werden. Offizieller Startpunkt für die Umsetzung, mit der die Freiburger Firma Greenventory beauftragt wurde, ist die nächste Sitzung des Umwelt- und Klimaschutzausschusses am Montag, 18. März.

Im Handlungsfeld „Mobilität“ steht Kempten ebenfalls gut da und befindet sich im Zeitplan, wie man den Erläuterungen von Weiß entnehmen konnte. Vor allem bei der Aufwertung des ÖPNV-Angebotes. Hier hob der Klimaschutzmanager die Einführung des Ringbusses (wir berichteten) hervor, die „ein Quantensprung für Kempten ist“ und attraktive Verbindungen gestalte (Lesen Sie dazu auch erste Eindrücke von Fahrgästen). Von den zahlreichen Verbesserungen des Stadtbus-Systems können sich laut ihm die Einwohner der Stadt beispielsweise auf dem Kemptener Mobilitätstag 2024, der am Samstag, 4. Mai, stattfindet, überzeugen.

Fortschrittsbericht zum Klimaplan in Kempten: Die Sache mit den Ladesäulen

Auch der Ausbau der Ladeinfrastruktur komme gut voran – bis Ende 2023 wurden für rund 30 Standorte bereits Vergabeverfahren durchgeführt. Ziel ist es, bis 2030 720 öffentliche Ladepunkte in Kempten anbieten zu können, so Weiß. Bei dem Punkt grätschte Dr. Stefan Thiemann (Bündnis 90/Die Grünen) mit einer Wortmeldung hinein. Seiner Erfahrung nach liefern die Ladesäulen oft weniger Leistung, als sie sollten.

Darum wollte er wissen, inwieweit die Maßnahmen nach der Umsetzung kontrolliert werden. Hausmann erklärte ihm, dass genau das der Sinn des Monitorings ist: „Zu schauen, wie die Maßnahmen funktionieren und angenommen werden.“ Baureferent Tim Koemstedt ergänzte, dass „die Stadt keinen Einfluss darauf hat, welche Leistung abgerufen werden kann“. Sie stelle lediglich die Flächen zur Verfügung.

Gleiches gelte auch für den Ausbau von Photovoltaikanlagen auf privaten Flächen – sei es auf Dächern oder auf Freiflächen –, so Koemstedt, als es eine erneute Diskussionsschleife über Freiflächen-Photovoltaikanlagen im Stadtgebiet gab. Kempten hat die Maßnahme des Ausbaus der Solarenergie-Nutzung (Solaroffensive) aufgrund der angespannten Haushaltslage zurückgestellt, wie Klimaschutzmanager Weiß sagte. Dementsprechend sind keine Förderprogramme oder Kampagnen geplant.

Der komplette Fortschrittsbericht des städtischen Klimaschutzmanagements kann online unter www.kempten.de/ratsinformationsportal-18537.html eingesehen werden. Zu finden ist er dort unter dem Reiter „Dokumente“.

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