Ab Februar rollt der Ringbus elektrisch und im 20-Minuten-Takt durch Kempten
Kempten – Der Ringbus ist ein weiterer Meilenstein im Mobilitätskonzept Moko 2030 der Stadt. Auf einen Schlag wird sich damit die Fahrleistung des ÖPNV um 50 Prozent erhöhen. Jüngst stellten die Kemptener Verkehrsbetriebe (KVB) alle Details vor. Am 1. Februar soll es losgehen.
Ein Mann blickt einer Frau tief in die Augen – es knistert zwischen den beiden. Behutsam neigt er sich herab und formt seine Lippen zu einem grotesken Kussmund. Dann fährt der Ringbus vor, Fahrgäste steigen ein und ehe Mann sich’s versieht, ist der Traum Geschichte und die Traumfrau verschwunden: „Der Ringbus kommt schneller als Du denkst!“ Dieser Kinowerbespot soll den Ringbus in der Stadt bekannt machen.
Der Ringbus vereinfache das Umsteigen, biete mehr Direktverbindungen und der elektrische Antrieb mache ihn zudem umweltfreundlich, erläutert Thomas Kappler, Betriebsleiter der KVB.
Die Busse ziehen ihre Kreise auf den Linien R7 und R8
Es werden pro Stunde insgesamt sechs E-Busse auf den neuen Linien R7 und R8 montags bis freitags von 5.30 Uhr bis 20 Uhr unterwegs sein. Sie fahren ringförmig um die Stadt, der Ringbus West, die R7, vom Hauptbahnhof vorbei am Franzosenbauer, über den Aybühlweg, den Adenauerring, die Firma Dachser, die Nordspange in die Zeppelinstraße. Hier verwandelt er sich in den Ringbus Ost, die R8, und passiert den Fenepark, die Ulmer Straße, den Ostbahnhof und erreicht schließlich wieder den Hauptbahnhof.
Das neue Konzept richtet sich vor allem an Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den Gewerbegebieten, die den Ringbus mit der Mona Job Card für 10,20 Euro monatlich nutzen können, die Mona Job Card Azubi kostet sogar nur 7,20 Euro. Regulär fallen für die Mona Abo Card mit Citytarif Plus 24,20 Euro pro Monat an.
Finanzierung
1,5 Millionen Euro wird der Ringbus die KVB und damit die Stadt Kempten jährlich kosten, da Fahrzeuge und Personal extern von den Busunternehmen Berchtold und Haslach zur Verfügung gestellt werden. Noch bis zum Jahresende fördert der Freistaat davon die Hälfte, danach soll sich das Konzept selbst tragen. Mit 3.000 bis 5.000 neuen Abos läge dann das Defizit im Bereich des normalen ÖPNV, so Stefan Sommerfeld, Mobilitätsmanager der Stadt Kempten.