Neue Studie zeigt: Corona-Impfung rettete mehr Menschenleben als bislang gedacht

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Die Corona-Impfung hat Millionen Menschen das Leben gerettet – die gehörten vor allem einer Bevölkerungsgruppe an. Das zeigt eine neue Studie.

Frankfurt – In Zeiten der Pandemie gab es viel Wirbel rund um die Corona-Impfung. Erst kürzlich gestand Hersteller AstraZeneca schwere Nebenwirkungen ein. Die Wissenschaft belegte aber auch immer wieder die Wirksamkeit der Impfstoffe. Eine neue Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Europa bestätigte jetzt erneut, dass die Impfung Millionen Menschenleben rettete.

Corona-Impfung rettete Millionen Menschenleben

Zwischen Dezember 2020 und März 2023 haben die Corona-Impfungen die Zahl der pandemiebedingten Todesfälle um „mindestens 59 Prozent“ reduziert, schreibt die WHO in einer Mitteilung. Dadurch seien mehr als 1,6 Millionen Menschenleben gerettet worden. Damit wurde die Zahl der Geretteten nach oben korrigiert, Anfang des Jahres war von 1,4 Millionen Menschenleben die Rede gewesen.

Die Corona-Impfung rettete zahlreichen Menschen das Leben. © Marijan Murat/dpa

Das ist das Ergebnis einer Studie, die im Fachjournal The Lancet erschien. Bis März 2023 meldeten die untersuchten Länder mehr als 2,2 Millionen Todesfälle. Ohne Impfungen hätte die Zahl auf bis zu 4 Millionen ansteigen können. Vor allem älteren Menschen ab 60 Jahren kamen die Impfungen zugute. Diese Bevölkerungsgruppe sei am stärksten gefährdet gewesen.

„Die Ergebnisse sprechen eine deutliche Sprache: Impfungen gegen COVID-19 retten Menschenleben“, sagt Studienautorin Margaux Meslé von WHO/Europa. „Unsere Ergebnisse erinnern uns daran, dass Impfstoffe wesentlich dazu beitragen, dass die Menschen in der gesamten Region wieder ein halbwegs normales Leben wie vor der Pandemie führen können, sowohl im Beruf als auch in der Freizeit.“

„Äußerst wirksames Mittel“: In welchen Ländern die Corona-Impfung die meisten Leben rettete

Die Studiendaten wurden unter anderem wöchentlich anhand der Sterblichkeit, Infektionszahlen und Impfquote erhoben. Insgesamt sechs Altersgruppen von 25 bis über 80 Jahre wurden einbezogen. Im genannten Zeitraum hätten die Impfungen in 34 von 54 Ländern die Todesfälle um 59 Prozent verringert. Für diese Länder und Regionen lagen vollständige Daten vor. Die Gesamtzahl der geretteten Leben sei in den Ländern am höchsten gewesen, die frühzeitig Impfprogramme für einen Großteil der Bevölkerung eingeführt hatten. Laut WHO sind das unter anderem folgende Länder:

  • Belgien
  • Dänemark
  • Irland
  • Island
  • Israel
  • Malta
  • Niederlande
  • Vereinigtes Königreich

Die Ergebnisse seien auch ein Hinweis darauf, dass das Corona-Virus nicht verschwunden ist. Gerade in den vergangenen Wochen hätten mehrere Länder einen Anstieg der Fallzahlen gemeldet. In der Woche vom 29. Juli bis zum 4. August machte SARS-CoV-2 19 Prozent der Atemwegserkrankungen in Deutschland aus, heißt es in einem Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI). Die Zahl schwerer Verläufe bleibe aber auf einem niedrigen Niveau. Dem RKI wurden in der Woche 4.361 Corona-Fälle übermittelt. Viele Menschen testen sich inzwischen aber nicht mehr auf das Virus. Abwasseranalysen deuten auf deutlich mehr Corona-Infektionen hin.

„Die Auffrischung des COVID-19-Impfstoffs ist nach wie vor ein äußerst wirksames Mittel, um die Zahl der Krankenhausaufenthalte und Todesfälle bei Risikopatienten zu verringern“, so die WHO. Dazu würden ältere oder immungeschwächte Menschen, Schwangere und medizinisches Personal zählen. Eine neue Corona-Welle könnte in diesem Jahr früher eintreffen als erwartet. (kas)

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