Alltagsgewohnheit erhöht Demenzrisiko rasant: Neue Studie enthüllt alarmierende Zahlen
Millionen Menschen in Deutschland könnten unbewusst ein erhöhtes Demenzrisiko haben. Laut einer Studie begünstigt eine Gewohnheit die Krankheit.
Frankfurt – Sitzgelegenheiten sind allgegenwärtig, sei es beim Essen, in öffentlichen Verkehrsmitteln oder im Kino. Daher verbringen viele Menschen täglich viel Zeit im Sitzen. Die Dauer des Sitzens kann das Risiko für Demenz erheblich steigern. Eine Studie, die auf dem Fachportal JAMA veröffentlicht wurde, zeigt alarmierende Ergebnisse. Menschen, die viel sitzen, erkranken offenbar häufiger an Demenz.

In Deutschland gibt es nach Angaben des Bundesamtes für Familie, Senioren, Frauen und Jugend etwa 1,8 Millionen Menschen, die an Demenz leiden. Verschiedene Faktoren beeinflussen die Entstehung der Krankheit, weshalb ab einem bestimmten Alter der Verzicht auf Alkohol empfohlen wird. Eine alltägliche Gewohnheit, die viele Menschen betrifft, erhöht das Risiko ebenfalls erheblich.
Studie zeigt deutliches Ergebnis: Langes Sitzen erhöht Demenzgefahr drastisch
Bereits ab einer täglichen Sitzdauer von zehn Stunden steigt das Risiko für Demenz laut der Studie um acht Prozent. Auch das allgemeine Sterberisiko wird durch langes Sitzen erhöht. Obwohl dies nach einer langen Zeit klingt, überschreiten viele Menschen diese Dauer. In Deutschland arbeiten derzeit rund 45 Millionen Menschen, von denen viele einen Bürojob haben, der sie an den Schreibtisch bindet. Dies kann schwerwiegende Folgen haben, insbesondere wenn nach der Arbeit der Bürostuhl gegen den Fernsehsessel getauscht wird. So verbringen Millionen Menschen mehr als acht Stunden täglich im Sitzen. Wer noch länger sitzt, erhöht das Demenzrisiko weiter. Ab einer Sitzdauer von zwölf Stunden am Tag steigt das Risiko laut den Forschenden sogar um 63 Prozent.
Langes Sitzen erhöht offenbar das Demenzrisiko: Forschende wollen Zusammenhang verstehen
An der Studie nahmen fast 50.000 Personen aus Großbritannien teil, die mindestens 60 Jahre alt waren und zu Beginn der Studie noch keine Demenz hatten. Die Untersuchung erstreckte sich über einen Zeitraum von mindestens zwei Jahren. Die Forschenden betonen, dass weitere Studien notwendig sind, um den Zusammenhang zwischen Sitzen und der Entstehung von Demenz besser zu verstehen. Immer wieder werden neue Risikofaktoren für Demenz entdeckt, darunter auch ein Herpes-Virus, das die Entwicklung der Krankheit begünstigen soll. Ein weiterer Demenz-Faktor betrifft 720.000 Menschen in Deutschland. (kiba)