Alzheimer-Prävention: Beliebtes Küchenkraut soll Gehirn schützen
Eine neue Studie zeigt: Rosmarin enthält einen Wirkstoff, der Alzheimer verlangsamen könnte. Die Entdeckung gibt Hoffnung.
Frankfurt – Weltweit erkranken immer mehr Personen an Demenz. Inzwischen sind nicht nur alte Menschen von der neurodegenerativen Erkrankung betroffen: Ein ehemaliger Sportreporter erhielt die Diagnose Alzheimer bereits mit Anfang 50. Da die Erkrankung noch nicht heilbar ist, forschen Wissenschaftler auf der ganzen Welt nach möglichen Präventions- und Therapiemöglichkeiten. Dabei stehen häufig auch Lebensmittel im Fokus.
Carnosolsäure in Rosmarin: Der entscheidende Wirkstoff gegen Demenz
Wer sein Gehirn fit halten und sich vor Demenz schützen möchte, sollte auf einen gesunden Lebensstil achten. Vor allem die Ernährung ist dabei entscheidend. So kann laut einer Studie beispielsweise der Verzehr von Eiern das Demenz-Risiko senken. Aber auch bestimmte Obstsorten sind besonders wirksam, um Alzheimer vorzubeugen. Rosmarin, ein häufig genutztes Kraut in der mediterranen Küche, könnte auch eine Rolle bei der Vorbeugung von Alzheimer spielen. Eine im Fachjournal Antioxidants veröffentlichte Studie präsentiert Ergebnisse von Forschern des Scripps Research Instituts, die eine vielversprechende Substanz im Rosmarin entdeckt haben.

Die Wissenschaftler untersuchten die Carnosolsäure, eine antioxidative und entzündungshemmende Substanz, die natürlich im Rosmarin vorkommt. Diese Säure hat heilende Effekte auf die durch Alzheimer hervorgerufenen Entzündungen im Gehirn, die als Hauptursache für den schnellen kognitiven Abbau bei der Krankheit angesehen werden. Um die Instabilität der Verbindung zu überwinden, entwickelten die Forscher eine stabilere Form, die in der Studie als „diAcCA“ bezeichnet wird. Diese diAcCA-Verbindung wurde anschließend an Mäusen mit Alzheimer-ähnlichen Symptomen getestet.
Carnosolsäure in Rosmarin könnte kognitiven Abbau verlangsamen
Die Forscher konnten therapeutische Mengen von Carnosolsäure im Gehirn der Tiere nachweisen, was zu einer Verbesserung des Gedächtnisses und einer erhöhten Dichte von Synapsen zwischen den Nervenzellen führte. Da bei Alzheimer die Symptome stärker ausgeprägt sind, je weniger Synapsen vorhanden sind, hoffen die Wissenschaftler, dass der kognitive Abbau durch diese chemische Verbindung verlangsamt werden könnte.
Zusätzlich zeigten Gewebeanalysen, dass das Medikament laut einer Pressemitteilung die Entzündungen im Gehirn signifikant verringerte. Ein spezieller Mechanismus könnte zudem die Nebenwirkungen der Carnosolsäure minimieren: Das Medikament wird durch die Entzündungen aktiviert, die es dann bekämpft, und wirkt daher nur in entzündlich geschädigten Bereichen des Gehirns. (jbr)