Weil er sich vor TV-Duell drückt: „Feigling“-Satz trendet sogar in Trumps eigenem sozialen Netzwerk

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Der frühere US-Präsident Donald Trump und aktuelle Präsidentschaftskandidat der Republikaner, Donald Trump, im Mai in Miami. © IMAGO/HOCH ZWEI

Kamala Harris wirft Trump vor, sich aus Angst vor der TV-Debatte drücken zu wollen. So manch einer seiner Anhänger sieht das mittlerweile offenbar ähnlich.

Washington – Der frühere US-Präsident Donald Trump hatte der TV-Debatte eigentlich schon zugesagt, doch dann machte er einen Rückzieher. US-Vizepräsidentin Kamala Harris warf ihrem Widersacher daraufhin vor, sich aus „Angst“ vor der Debatte drücken zu wollen. Im Netz trendete am Wochenende der Hashtag #TrumpIsACoward – zu Deutsch: „Trump ist ein Feigling“. Und das nicht nur auf der Plattform X oder Instagram, sondern selbst auf Trumps eigenem sozialen Netzwerk Truth Social.

„Trump ist ein Feigling“ wird zum Trend auf seinem eigenen sozialen Netzwerk

Kamala Harris‘ Präsidentschaftskandidatur verleiht den Demokraten Aufschwung. In einer direkten Debatte gegen Donald Trump dürfte sie sich deutlich besser schlagen als der noch amtierende US-Präsident Joe Biden. Das scheint auch Trump zu befürchten, der seit Wochen nach Gründen sucht, um aus dem bereits vereinbarten TV-Duell zur US-Wahl wieder herauszukommen. Als der 81-jährige Biden aus dem US-Wahlkampf zurücktrat und sich der Republikaner plötzlich mit der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris als Gegnerin konfrontiert sah, sagte Trump die Debatte zunächst ganz ab. „Ich bin bereit. Also los geht’s“, schrieb hingegen Harris herausfordernd auf X.

Im Anschluss ruderte der 78-jährige Republikaner wieder zurück und forderte, dass das Duell nun beim erzkonservativen Sender Fox News stattfinden solle, statt wie bislang geplant beim Sender ABC. Am Samstag (3. August) erklärte Trump, an der Debatte auf ABC nicht teilnehmen zu wollen. Daraufhin begann das Hashtag „TrumpIsACoward“ auch in dem rechtskonservativen sozialen Netzwerk Truth Social zu trenden. Manche Truth Social-Nutzer sahen Trumps Umgang mit dem TV-Duell offenbar ebenfalls kritisch. Das Hashtag „TrumpIsACoward“ lag am vergangenen Wochenende zeitweise sogar auf Platz drei der Trend-Themen in Trumps Netzwerk, wie das Portal RawStory berichtete. Andere beliebte Hashtags waren #Jesus, #Faith, #MAGA oder #Trump2024.

Kritik an Trump: „Hat Angst und versucht, sich vor der Debatte zu drücken“

In der öffentlichen Diskussion entstand offenbar der Eindruck, Trump wolle sich dem TV-Duell mit Harris nicht stellen. Entsprechend argumentierten auch das Wahlkampfteam der Demokratin. „Donald Trump hat Angst und versucht, sich vor der Debatte zu drücken, der er bereits zugestimmt hat, und rennt direkt zu Fox News, um sich aus der Patsche helfen zu lassen“, erklärte am Samstag der Kommunikationsdirektor der Harris-Kampagne, Michael Tyler. Trump müsse „aufhören, Spielchen zu spielen und zu der Debatte erscheinen, zu der er sich für den 10. September bereits verpflichtet hat“.

Harris werde so oder so erscheinen, kündigte Tyler an und „die Gelegenheit nutzen, zur besten Sendezeit vor einem nationalen Publikum zu sprechen.“ Nach diesem TV-Duell, dem beide Kampagnen bereits zugestimmt hatten, sei man gerne bereit weitere Debatten zu besprechen, so der Sprecher weiter. Bei einer Wahlkampfveranstaltung in Atlanta am Samstag versuchte Trump indes Harris unter Druck zu setzen: „Wir machen es mit Fox, falls sie auftaucht.“ Er glaube jedoch nicht, dass die Demokratin zu der Debatte erscheinen werde. „Sie kann nicht reden“, so der republikanische Präsidentschaftskandidat weiter. Diese Strategie scheint für den Republikaner nun nach hinten loszugehen – genau wie eine andere Wahlkampf-Taktik, die er kürzlich versuchte.

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