Putin-Spione erkennen: Geheimdienst eines Nato-Landes veröffentlicht brisante Hinweise
Wladimir Putins Spione bedrohen Nato-Länder wie Lettland. Der Geheimdienst gibt konkrete Hinweise, wie man verdächtige Agenten identifizieren kann.
Riga – Russlands Präsident Wladimir Putin führt seit langem einen hybriden Krieg gegen den Westen. Der Einsatz von Spionen ist dabei üblich. Auch in Deutschland ließ Putin schon spionieren. Für die Spionage nutzt Putin gerne sogenannte „Wegwerf-Agenten“.
Jetzt hat auch Lettland eine brisante Warnung ausgesprochen: Russische Spione und Saboteure könnten im Nato-Land aktiv sein. Der lettische Geheimdienst MIDD hat in seinem Jahresbericht detaillierte Tipps veröffentlicht, wie man die Putin-Agenten erkennen und entlarven kann.
Neugierde und „schäbiges Erscheinungsbild“: So beschreibt Lettland die Spione von Wladimir Putin
Der Geheimdienst von Lettland listet konkrete Merkmale auf, die auf Putin-Spione hindeuten könnten. Dem Nato-Land zufolge gehören dazu etwa eine paramilitärische oder sportliche Kleidung, gepaart mit einer „speziellen Ausrüstung“. Lettland warnt auch vor Menschen mit einem „schäbigen Erscheinungsbild“, die aber gleichzeitig sehr athletisch wirken. Auch das Mitführen von Dokumenten eines „Aggressorstaates“ – also etwa ein Russland-Pass – sowie ein ständiger Aufenthalt an abgelegenen Orten oder in verlassenen Gebäuden seien klare Hinweise.
Das Nato-Land warnt die Bevölkerung zudem vor verdächtigen Verhaltensweisen. Auffällig seien eine schlechte Orientierung in der Umgebung sowie eine übermäßige Neugier – etwa nach der politischen Meinung von Einheimischen. Besonders alarmierend: ein großes Interesse an kritischer Infrastruktur, Strafverfolgungsbehörden und den heimischen Streitkräften.
Sorgen der Nato: Lettland warnt vor sich anpassenden Putin-Spionen
Die Nato beobachtet die Spione aus Russland ganz genau. Das weiß auch der Kreml. Daher betont der Geheimdienst MIDD: „Die ukrainische Erfahrung zeigt, dass russische Geheimdienste in der Lage sind, sich an die Umgebung und Umstände anzupassen, in denen Aufklärungs-Saboteur-Gruppen eingesetzt werden“ Das Enttarnen von Wladimir Putin Spionen sei damit eine sich stets verändernde Herausforderung.
Es wird jedoch dringend davon abgeraten, selbst aktiv zu werden. Verdachtsfälle sollen den lettischen Behörden oder nächsten Militäreinheit gemeldet werden.
Im Visier von Wladimir Putin: Lettland ist Nato- und EU-Mitglied – und Russlands Nachbar
Als direkter Nachbar Russlands und ehemaliger Sowjetrepublik fühlt sich Lettland besonders von Putin bedroht. Angesichts dieser Lage verstärkt Lettland seine Verteidigung auf allen Ebenen. Neben Investitionen in militärische Kapazitäten, fokussiert sich das Land auf die Stärkung von Geheimdiensten und Cybersicherheit. Durch Aufklärung der Bevölkerung soll ein Netzwerk wachsamer Bürger entstehen – eine erste Verteidigungslinie gegen feindliche Aktivitäten.
Seit 2004 EU- und Nato-Mitglied, bildet das baltische Land einen Teil der kritischen Ostflanke des westlichen Verteidigungsbündnisses. Die Versuche Russlands, durch Spione, Desinformation und verdeckte Operationen Einfluss zu nehmen, stellen daher eine ständige Gefahr dar. Auch die russischsprachige Minderheit im Land erhöht die Anfälligkeit für hybride Bedrohungen. (nak)