Moosburgs Stadtspitze hat den „Politischen Aschermittwoch“ genutzt, um mit den wichtigsten Mitarbeitern die drängendsten Themen der Zukunft zu besprechen.
Moosburg – Am Moosburger Stadtplatz hatte das fleißige Team des Bauhofs noch alle Hände voll zu tun, nach dem heißen Faschingsfinale alles zu säubern und die Bühne abzubauen. Zwei Stockwerke über den Aufräumarbeiten ging am Aschermittwoch derweil der Blick von Bürgermeister Josef Dollinger und rund einem Dutzend städtischer Mitarbeiter nach vorne. Man blickte auf die wichtigsten Projekte in der Moosburger Pipeline und den aktuellen Stand.
Herrnstraße wird zur Sackgasse, Stadtplatz monatelang gesperrt
Moosburgs Bauamtsleiter Herbert Held berichtete, dass im Zuge der „Plan“-Erneuerung ab Mai der Stadtplatz für drei Monate komplett gesperrt wird. Josef Dollinger sieht die Sperrung nicht unbedingt negativ: „Das ist dann so ein bisschen eine Testphase, wie sich eine Sperrung der Innenstadt auswirken dürfte.“
Er betonte weiter, dass es in den nächsten Tagen ein Gespräch mit den Geschäftsleuten der Innenstadt geben werde, wie man diese Phase am besten überbrücken kann. Mit der Sperrung wird dann auch die Herrnstraße zumindest zur Sackgasse. Dollinger kann sich vorstellen, in dieser Zeit mit von Vereinen bewirtschafteten Buden die Innenstadt zu bespielen. Spannend wird auch, welche Wege sich der Schwerlastverkehr sucht, wenn im Zentrum gar nichts mehr geht.
Firma hat beim Glasfaser geschludert
Bauhofleiter Martin Holzner berichtete unterdessen mit Galgenhumor, dass man in der Innenstadt noch viel Spaß haben werde nach der schlampigen und fehlerhaften Verlegung von Glasfaserkabeln durch eine Firma, die es mittlerweile auch schon nicht mehr gibt. „Wir werden an etwa 150 Stellen den Boden öffnen müssen und dann sehen wir, was genau zu tun ist“, sagte Holzner. Den Auftrag für die Ausbesserungen bekommt die Firma, die im Süden und Westen der Stadt ordentliche Arbeit geleistet hat.
Etwas zähneknirschend erzählte Dollinger Neues vom Sondergebiet Amperauen, wo diverse Geschäfte und ein Supermarkt gebaut werden sollen, der Investor aber auf die Bremse tritt. Die Verwaltung will dem Stadtrat nun vorschlagen, den Bereich neu auszuschreiben. Die Stadt war dort mit der Straßen-Infrastruktur schon in Vorleistung gegangen.
Betreuung: Je 70 bis 80 Kinder auf der Warteliste
Ein ständiges Thema in der Stadt ist die Kinderbetreuung, wo man in den Bereichen Kindergarten und Krippe jeweils rund 70 bis 80 Kinder auf der Warteliste habe. Der zuständige Mitarbeiter Aicke Morgenstern blickt zudem mit Sorge auf die Regelung, dass Kinder mit unzureichenden Deutschkenntnissen nicht eingeschult werden und stattdessen ein weiteres Jahr den Kindergarten besuchen sollen. „Ich denke schon, dass das bei uns recht wild wird“, sagte Morgenstern, „ich rechne da mit etwa fünf Kindern pro Einrichtung.“ Mittel- bis langfristig werde man in den Einrichtungen frühzeitig reagieren, wenn die Deutschkenntnisse zu mangelhaft sind, erklärte der Sachgebietsleiter für die Kinderbetreuung.
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Die vielleicht wichtigste Person des Tages war Kämmerer Martin Krumbucher. „Wir sollten jeden Euro erst ein paar Mal umdrehen, bevor wir ihn ausgeben“, war seine zentrale Botschaft. Die Stadt werde in ihrer finanziellen Situation nicht mehr alles leisten können, was in den vergangenen Jahren Standard war. Deshalb sagten die Hochbau-Vertreter auch, dass sich der angedachte Umbau des Bahnhofs nach der Finanzlage richte.