DAV Moosburg startet mit Bau der neuen Kletterhalle – Was die Anlage dann alles bietet
Beim DAV Moosburg fand jetzt der Spatenstich für die neue Kletter- und Boulderhalle und die Vereinsheim-Sanierung statt. Nun sucht man noch einen Namensgeber.
Moosburg – Nicht lange zögern, sondern mit klarem Ziel vor Augen loslegen: Diese Mentalität, die die Mitglieder des Deutschen Alpenvereins (DAV) bei ihren vielfältigen Sportarten verbindet, gehört auch zur DNA der Sektion Moosburg. Das hat sich jetzt einmal mehr abseits des Sports gezeigt. Denn für das erst im Dezember in einer Mitgliederversammlung beschlossene Mammutprojekt eines Kletterhallen-Neubaus und einer Sanierung des Vereinsheims fiel nun bereits der offizielle Startschuss.

Mit dem symbolischen Spatenstich am Mittwoch wurde der Eintritt in die erste Bauphase zelebriert. Darin wird zweigleisig gefahren: Zum einen läuft im Garten des DAV-Hauses an der Stadtwaldstraße der Aushub fürs Fundament der späteren Kletterhalle an. Zum anderen wird im Vereinsheim die Kernsanierung angepackt. Dabei geht es nach dem Terrassenabriss jetzt den Fliesen, der alten Küche und den WCs an den Kragen. Dann bekommt das Gebäude, das bislang mit Gas beheizt wird, eine Wärmepumpe, PV-Anlage mit Speicher und Fußbodenheizung.
14 Meter hoch und mit 70 Kletterrouten
„Alles kommt in die Jahre, auch der Kletterturm“, sagte Vereinschef Torsten Koch am Rande des Spatenstichs und leitete so über zum Hauptaugenmerk des Bauvorhabens. Denn weil die bisherige Kletteranlage im Wasserturm an der Kolpingstraße den stark gestiegenen Anforderungen nicht mehr genügt, will der DAV-Ortsverband für rund 1,2 Millionen Euro eine moderne Kletter- und Boulderhalle ans bestehende Vereinsheim dranbauen. Verläuft alles nach Plan, können dort schon im Oktober auf 30 verschiedenen Linien etwa 70 Routen geklettert werden – bis in eine Höhe von 14 Metern. Zum Vergleich: Der Wasserturm hat nur elf Kletterlinien und neun Meter Höhe.

Dass Klettern und Bouldern (= Klettern ohne Seil in Absprunghöhe und mit Weichbodenmatte) seit Jahren im Trend liegen, bekam auch der Moosburger DAV zu spüren. Dort bildet das Klettern inzwischen die größte Abteilung. Im Wasserturm verzeichnet man bislang rund 250 aktive Klettersportler – und sieht noch deutlich mehr Potenzial. Denn viele hiesige Fans der Sportart fahren derzeit noch in die größeren und modernen DAV-Hallen nach Freising, Landshut oder München.
Regionale Firma kommt zum Zug – Stadt zahlt satten Zuschuss
Die Langenpreisinger Holzbau-Firma Leitsch, die die Landshuter Halle errichtet hat, wurde nun auch für das Moosburger Pendant beauftragt. „Der Alpenverein möchte ja CO2-neutral werden“, erklärt dazu Torsten Koch. „Das klappt natürlich nur schwer, wenn man neu baut. Daher haben wir uns für eine regionale Firma und die Holzständerbauweise entschieden.“
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Dass es sich beim DAV Moosburg mit 2300 Mitgliedern um den größten Verein am Ort handelt, ermöglicht viel Eigenleistung, wie Finanzvorstand und Schatzmeister Michael Engelberth erläutert. „Wir haben sehr engagierte Mitglieder mit verschiedensten Fähigkeiten, die neben ihrem 40-Stunden-Job noch an diesem Projekt weiterarbeiten.“ Da das Gesamtvorhaben im Nettovolumen von 1,3 Millionen Euro freilich nicht allein aus Eigenleistung und der Vereinskasse gestemmt werden kann, ist man umso dankbarer für finanzielle Unterstützung von Außen, wie Engelberth betont. Der Bayerische Landes-Sportverband hat bislang eine Förderung von 292.000 Euro zugesagt, die Stadt legt noch einmal den gleichen Betrag drauf. Dazu kommen ein Zuschuss und Kredit vom DAV-Dachverband.
Hauptsponsor für Hallen-Name und weitere Geldgeber gesucht
Wie Moosburgs Ortschef Josef Dollinger beim Spatenstich erklärte, „haben wir erst diese Woche Grünes Licht aus dem Landratsamt für die Übernahme von Bürgschaften bekommen“. Die neue Kletterhalle sei für die Stadt eine Bereicherung und ein sehr attraktives Angebot. Dollinger: „Danke für Ihr mutiges Engagement.“
Zum Finanzierungsplan der DAV-Truppe gehört auch Sponsoring durch lokale Betriebe. In kürzester Zeit habe man bereits einige Zusagen erhalten, zeigt sich Michael Engelberth glücklich. Man sei aber weiter am Akquirieren. „Firmen können bei uns zum Beispiel einzelne Kletterrouten sponsern, die dann nach ihnen benannt werden. Und wir suchen noch einen Hauptsponsor für den Namen der Halle.“