Fotograf für 600.000 Euro – Leser schimpfen: "bodenlose Sauerei, diese Geldverschwendung"

Fast 600.000 Euro für Foto- und Videodienstleistungen – dieser Auftrag aus dem Finanzministerium sorgt bei unseren Lesern für Empörung. Im Artikel "Spar-Minister Klingbeil sucht Fotografen - und bietet dafür 580.000 Euro" kritisieren viele Leser die hohen Ausgaben als Symbol mangelnder Sparsamkeit. Andere prangern eine Kultur der Selbstinszenierung und Verantwortungslosigkeit an. In den Kommentaren dominieren Ärger, Spott und Zweifel an der Glaubwürdigkeit politischer Vorbilder.

Verteilung der Meinung zu "Leser debattieren über Steuergeld, Privilegien und Politikinszenierung"
Verteilung der Meinung zu "Leser debattieren über Steuergeld, Privilegien und Politikinszenierung" FOCUS Online

Scharfe Kritik an Politiker-Ausgaben

Ein Großteil der Leser empfindet die Ausgaben für Styling, Fotografen oder Visagisten als unnötige Verschwendung öffentlicher Mittel. Politiker, so der Tenor, sollten solche Kosten privat tragen. Tatsächlich dürfen Ministerien Kommunikations- und Öffentlichkeitsarbeit aus dem Etat finanzieren, sofern sie dienstlichen Zwecken dient. Persönliche Imagepflege fällt jedoch nicht darunter – hier verlaufen die Grenzen oft unscharf, was das Misstrauen befeuert.

"Das mit dem Fotografen kann er noch begründen, aber wofür brauchen Politiker Hairstylisten und Visagisten, die dann vom Steuerzahler bezahlt werden. Wer zu eitel ist, sich zu zeigen, wie er oder sie ist, sollte auch für die Kosten aufkommen."  Zum Originalkommentar

"Eine bodenlose Sauerei, diese Geldverschwendung. Profi-Fotografen knipsen auch nicht anders als ein normaler Hobbyfotograf mit gutem Equipment. Und wer jeden Tag sein Styling daheim vor dem Spiegel hinkriegt, der kann das auch unterwegs ohne Stylisten. Künftig kommen dann noch ein Mentalcoach und ein Physiotherapeut zur persönlichen Betreuung dazu, weil man das ja heute als führender Politiker unbedingt braucht. Natürlich alles auf Staatskosten."  Zum Originalkommentar

"Es sei üblich. Wie wäre es, wenn es ab jetzt unüblich ist? Ich frage für einen Freund."  Zum Originalkommentar

"Es wäre üblich? Na dann müssen solche Ausgaben gestrichen werden, sein Bild sieht er im TV oder im Spiegel, das muss reichen."  Zum Originalkommentar

"Wenn es in allen Ministerien üblich ist, sollte es in allen Ministerien abgeschafft werden. Was ist das nur für ein Selbstbedienungsladen."  Zum Originalkommentar

Kritik an Politikerprivilegien

Viele Kommentatoren beklagen, dass Politiker beim Sparen nur vom Bürger reden, selbst aber nicht verzichten. Sie sehen eine Doppelmoral zwischen politischer Forderung und persönlichem Verhalten. Diese Kritik knüpft an ein verbreitetes Misstrauen an, dass politische Ämter zu einem Selbstbedienungssystem geworden seien. Der Ärger richtet sich weniger gegen einzelne Posten, sondern gegen das politische Klima der Anspruchshaltung.

"Diese Leute sparen überall nur nicht, wenn es um ihre Vorteile geht, da heißt es lapidar, das steht mir doch zu, ein reines Beamtenverständnis."  Zum Originalkommentar

"Kann man ihnen nicht endlich den Geldhahn zudrehen? Das ist der pure Wahnsinn, was sie sich rausnehmen."  Zum Originalkommentar

"Das ist typisch. Sparen soll die Bevölkerung."  Zum Originalkommentar

"Sie sind einfach komplett schamlos!"  Zum Originalkommentar

Konsequenzen gefordert

Ein erheblicher Teil der Leser verlangt politische und rechtliche Konsequenzen. Sie fordern Entlassungen, strengere interne Prüfverfahren und Eingriffe durch Rechnungshöfe. Tatsächlich liegt die Kontrolle über staatliche Ausgaben bei den obersten Rechnungshöfen – auf Bundesebene beim Bundesrechnungshof, in den Ländern beim jeweiligen ORH (Oberster Rechnungshof). Diese prüfen, ob Mittel "wirtschaftlich und sparsam" verwendet werden (§ 7 BHO). Werden Missstände festgestellt, können Ministerien zu Rückzahlungen oder Korrekturen verpflichtet werden. 

"Geht's noch? Wenn ich Merz wäre, würde ich den Finanzminister sofort entlassen."  Zum Originalkommentar

"Das ist unfassbar und spottet jeder Beschreibung. Aber erst setzt er noch die Kfz-Steuer für E-Autos ab."  Zum Originalkommentar

"Der Wähler hat entschieden, wer in die Regierungsverantwortung kommt. So geht Demokratie. Dass die linke Seite Geldverschwender sind, sollte aber allgemein bekannt sein."  Zum Originalkommentar

"Nix von den Grünen gelernt, Herr Klingbeil (Vizekanzler)?"  Zum Originalkommentar


Kritik an Imagepflege

Viele Leser halten professionelle Fotos und Stylingmaßnahmen für reine Inszenierung. Sie sehen darin den Versuch, politische Schwächen durch mediale Wirkung auszugleichen. Auch hier spielt Transparenz eine Rolle: Öffentlichkeitsarbeit ist erlaubt, aber nur, wenn sie der Information der Bevölkerung dient – nicht dem persönlichen Auftreten. Mehrere Rechnungshöfe kritisierten in der Vergangenheit, dass parteinahe oder personenbezogene PR aus öffentlichen Mitteln finanziert wurde. Diese Kritik nährt den Verdacht einer systematischen Grenzüberschreitung.

"Je schlechter die Politik ist und wird, desto besser muss das Bild sein, das von den jeweiligen Akteuren nach außen verkauft wird. Nur haben diese immer noch nicht gemerkt, dass dieses Spiel von der großen Mehrheit der Bevölkerung mittlerweile durchschaut wird."  Zum Originalkommentar

"Selbst der beste Fotograf kann aus einer lausigen Politik keinen Hoffnungsschimmer wecken."  Zum Originalkommentar

"Aber die SPD-Politik wird mit professionellen Fotos und Videos und Bildbearbeitung auch nicht besser."  Zum Originalkommentar

"Wie heißt es doch so schön: Außen Hui, innen Pfui."  Zum Originalkommentar

Kritik an Finanzierung

Zahlreiche Kommentare empören sich über die Finanzierung solcher Maßnahmen durch Steuergelder. Nach Haushaltsrecht gilt das Prinzip der Wirtschaftlichkeit und Notwendigkeit: Jede Ausgabe muss einen dienstlichen Zweck erfüllen. Styling- oder Visagistenkosten sind nur zulässig, wenn sie unmittelbar mit amtlichen Repräsentationspflichten verbunden sind – etwa offiziellen Fototerminen. Fehlt dieser Bezug, drohen Rückforderungen oder Beanstandungen durch den Rechnungshof. Leser fordern, solche Kosten künftig offenzulegen und streng zu begrenzen.

"Unglaublich. Jeder scheint sich beim Steuerzahler zu bedienen! Ob das üblich ist oder nicht, spielt keine Rolle. Es ist meiner Meinung nach schäbig!"  Zum Originalkommentar

"Möchte er die 600.000 € zahlen oder dürfen das die Steuerzahler tun? Oder die Pflegegeldempfänger?"  Zum Originalkommentar

"Rentenbeiträge erhöhen, um das zu kompensieren."  Zum Originalkommentar

"Ist ja nicht sein Geld, die Roten geben in der Geschichte nachweislich schon immer das Geld der anderen aus."  Zum Originalkommentar

Ironie und Spott

Viele Kommentare reagieren mit Spott und Sarkasmus. Politiker würden sich, so der Tenor, mehr um ihre Außenwirkung als um Inhalte kümmern. Die Ironie trifft einen wunden Punkt: Öffentlichkeitsarbeit ist notwendig, wird aber oft als Eitelkeit missverstanden – besonders dann, wenn Krisenstimmung herrscht.

"Das zahlt er aber doch aus eigener Tasche? Sein attraktives Konterfei kennen wir doch schon zur Genüge. Und seine hochintelligenten Sprüche kann man nicht fotografieren."  Zum Originalkommentar

"Okay, ich übernehme den Job, Herr Klingbeil."  Zum Originalkommentar

"Man hat ja schließlich Geld. Und vielleicht nutzt ja Eigenwerbung!"  Zum Originalkommentar

"Die AfD sollte Klingbeil die Ehrenmitgliedschaft anbieten! Einen besseren Wahlkampfhelfer bekommen die nie mehr."  Zum Originalkommentar

Sonstiges: Fragen zum Arbeitsaufwand und Wahlverhalten

Einige Leserbeiträge vereinen ironische Statements oder hinterfragen die angemessene Bezahlung für Fotografen sowie das Wahlverhalten vieler Bürger angesichts der anhaltenden Kritik.

"Ca. 220 Einsätze pro Jahr? Bei jedem schlechter bezahlten Job sind es auch 220 Arbeitstage im Jahr."  Zum Originalkommentar

"Und trotzdem werden die immer noch von zu vielen über die Parteien gewählt, warum?"  Zum Originalkommentar

Diskutieren Sie mit! Ist die Aufwendung von Hunderttausenden Euro für Fotografie wirklich übertrieben – oder gehört professionelle Kommunikation im Zeitalter der Medien einfach dazu? Wie sollte Ihrer Meinung nach der Umgang mit solchen Ausgaben aussehen und wo beginnt die Grenze zur Steuergeldverschwendung? 

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