„Das Echo war Wahnsinn“: Spendenaktion für Hospiz in Polling übertrifft Erwartungen

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Freuten sich über das hervorragende Ergebnis: (v.l.) Brigitte und Martin Hamburger (Bethe-Stiftung), Simone Kraus (Förderverein Zwei Hospize in Polling – Erwachsenenhospiz und Kinderhospiz) sowie Jakob Schaetz (Vorsitzender Hospizverein). © Naß

Vor kurzer Zeit hatte der Förderverein „Zwei Hospize in Polling“ eine Verdoppelungsaktion für Spenden ausgerufen. Bereits nach vier Wochen wurde das gesteckte Ziel übertroffen.

Polling – Seit 1996 setzt sich die Bethe-Stiftung für soziale Projekte ein, darunter die Aufarbeitung der NS-Geschichte sowie die Unterstützung von Kinderhospizen in ganz Deutschland. Als Mitglied des Stiftungsvorstandes hat Martin Hamburger daher schon so einige Förderprojekte begleiten dürfen. Ein Engagement wie in Polling hat der ehemalige evangelische Diakon aber in dieser Form „noch nicht erlebt“.

Für den Neubau eines Kinderhospizes auf dem Klostergelände in Polling kamen innerhalb von vier Wochen Spenden in Höhe von gut 85 000 Euro zusammen. Das Ziel, innerhalb von drei Monaten 45 000 Euro zu erreichen, wurde damit in kürzester Zeit übertroffen. An manchen Tagen seien bis zu 40 Spenden eingegangen, berichtete Simone Krauß vom Förderverein „Zwei Hospize in Polling“. Einige Vereine und Einrichtungen hätten dabei noch gar nicht reagiert gehabt, als das Ziel bereits erreicht war.

Spendenaktion für Hospiz in Polling übertrifft Erwartungen

„Das Echo war Wahnsinn“, so Kraus weiter. Medien, Künstler aus der Region und sogar eine mit Hasenkostümen verkleidete Motorradgruppe namens „Streetbunnycrew“ trugen die Spendenaktion ins ganze Oberland. Besonders freute sich Simone Kraus dabei darüber, dass über 60 Prozent der Beiträge von Neuspendern kamen.

Ein Erfolg auf ganzer Linie, der auch ganz nach dem Geschmack der Bethe-Stiftung war: Mit der Verdoppelungsaktion wollte man vor allem „Kleinspender“ motivieren, so Martin Hamburger. Daher wurden nur Beträge unter 2000 Euro verdoppelt. Das Spendenziel wurde jedenfalls auch so erreicht. Der Hospizverein darf sich zusammen mit den 45 000 Euro, die die Bethe-Stiftung zum Spendenziel beiträgt, über insgesamt 130 000 Euro freuen.

20 Millionen Euro wird Neubau insgesamt kosten

Jakob Schaetz, der lange im Fundraising beschäftigt war, weiß aus eigener Erfahrung, dass im Frühjahr traditionell das Geld weniger locker sitzt. Trotzdem habe man für die Verdoppelungsaktion „bewusst diesen Zeitrahmen gewählt“, damit sie als „Turbo“ in die nun beginnende heiße Phase des Hospizneubaus dienen kann. Die Gesamtkosten des Neubaus belaufen sich doch auf rund 20 Millionen Euro, und der Hospizverein möchte einen möglichst großen Teil davon auf einmal stemmen, um so auf lange Sicht Planungssicherheit zu erhalten.

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Simone Kraus zeigte sich am Rande der Fördermittelübergabe dankbar für die Hilfe. Die Unterstützung durch das Kloster, die Gemeinde Polling, die verschiedenen Vereine und all die Privatpersonen sei überwältigend. Und auch Martin Hamburger zeigte sich im Namen der Bethe-Stiftung offen für eine neue Spendenrunde im kommenden Frühjahr. Am Ende profitierten davon doch diejenigen, die es bedürfen: Kinder mit lebensverkürzenden Krankheiten, Geschwister, die ein „Schattendasein“ führen müssen und Eltern, die oft „jahrelang nicht durchschlafen können“. Einmal errichtet, soll das Hospiz ihnen allen Räume bieten, in denen sie „verwöhnt werden“ und auch einmal „maximal entspannen“ dürfen, so Jakob Schaetz.

Von Willi Naß

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