Unter Drogen gesetzt - Für Spenden und Follower? TikTokerin soll Kind absichtlich krank gemacht haben
Die australische TikTokerin Allanah Alison steht unter dem Verdacht, ihre einjährige Tochter Daisy absichtlich unter Drogen gesetzt zu haben. Die Mutter, bekannt aus dem mittlerweile gelöschten TikTok-Account "The Harris Family", hat ihrem Kind offenbar Benzodiazepine verabreicht.
Krankheit des Kleinkindes war offenbar nur erfunden
Laut Berichten von "The Express Tribune", war das Kind Daisy offenbar nie wirklich krank gewesen. Somit seien die langen Krankenhausaufenthalte des Kindes sowie zwei Gehirnoperationen unnötig gewesen.
Die Harris-Familie sammelte während Daisys vermeintlicher Krankheit erhebliche Geldbeträge durch eine GoFundMe-Kampagne. Auch in den sozialen Medien bekamen sie mit ihrer Geschichte zunehmend Aufmerksamkeit.
Vater distanziert sich von Handlungen der Ehefrau
Ihr Ehemann Brock Harris betont, er sei sich der Vorfälle nicht bewusst gewesen. "Ich hatte keine Ahnung, was Allanah Daisy antat. Ich bestand auf diesen Operationen, weil ich dachte, sie wären notwendig", sagte er. In einem Beitrag auf Snapchat schrieb er: "Allanah, du bist ein absolutes Monster."
Die Mutter Allanah leidet möglicherweise am Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom, bei dem Pflegepersonen Krankheiten meist bei Kindern erfinden oder verursachen, um selbst die Rolle eines scheinbar liebe- und aufopferungsvoll pflegenden Person zu übernehmen.
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Mutter wird vermutlich wegen Kindesmissbrauchs angeklagt
Die Enthüllungen kamen ans Licht, nachdem ein anonymer Informant Details auf Social Media teilte und Krankenschwestern Unstimmigkeiten in Allanahs Posts bemerkten. Diese führten zu toxologischen Untersuchungen, die schließlich erhöhte Benzodiazepin-Werte in Daisys Körper bestätigten, berichtet "The Express Tribune" weiter.
Daraufhin wurden Daisy und die anderen drei Kinder der Familie vom Jugendamt aus der elterlichen Obhut genommen. Allanah drohen nun strafrechtliche Konsequenzen, wegen möglichen Kindesmissbrauchs und Betrugs. Auch gegen den Vater wird weiterhin ermittelt.
Mutter wegen Misshandlung und Betrugs zu acht Jahren Haft verurteilt
In Deutschland kam es vor wenigen Jahren zu einem ähnlichen Fall des Münchhausen-Stellvertreter-Syndroms. Eine Mutter aus Ostholstein muss wegen Misshandlung ihrer Kinder und Betrugs für acht Jahre ins Gefängnis.
Das Landgericht Lübeck sah es als erwiesen an, dass die Frau jahrelang behauptet hatte, vier ihrer fünf Kinder litten an schweren chronischen Erkrankungen. Sie zwang ihre Kinder, im Rollstuhl zu sitzen und Krankheiten vorzutäuschen, um mehr als 135.000 Euro an Pflegegeldzahlungen zu erschleichen.