Zu weit weg vom nächsten Haus - Jäger in Schleswig-Holstein erschießen 2580 Katzen - Tierschützer verzweifeln
Eine Frau aus Schleswig-Holstein trauert um ihre Katzen. Sie hatte zwei Kater, beide wurden erschossen. Dem NDR erzählt sie ihre Geschichte. Sie habe ihren Kater Gismo kurz nach Weihnachten nach draußen gelassen. Wenige Tage später fand sie ihr Haustier tot im Schnee.
Kein Einzelfall: Im vergangenen Jagdjahr wurden nach einem Bericht des NDR insgesamt 2580 Katzen getötet. Allein im Kreis Nordfriesland waren es demnach 660 Katzen, denn in Schleswig-Holstein dürfen Jäger unter bestimmten Bedingungen Katzen schießen.
2580 getötete Katzen: „Es darf nicht sein, dass Jäger Haustiere erschießen“
Die aktuelle Regelung erlaubt es Jägern, Katzen zu erschießen, wenn sie mehr als 200 Meter vom nächsten Haus entfernt angetroffen werden. „Es darf nicht sein, dass Jäger Haustiere erschießen“, zitiert der NDR Ellen Kloth, Vorsitzende des Landesverbandes Schleswig-Holstein des Deutschen Tierschutzbundes. René Hartwig vom Landesjagdverband Schleswig-Holstein verteidigt die Regelung, da wildernde Katzen seltene Tierarten gefährden könnten.
„Um die massenhaften Tötungen zu rechtfertigen, hängen Jäger der Hauskatze das Image eines „Vogelkillers“ an, der angeblich ganze Populationen auslöscht und Vogelarten gefährden würde. Seriöse Beweise oder belastbare Studien aus der Wissenschaft fehlen für diese Behauptung jedoch“, kritsiert die Tierschutzorganisation Peta.
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In Deutschland regelt jedes Bundesland die Jagdgesetze und den Umgang mit Haustieren wie Katzen unterschiedlich.In Nordrhein-Westfalen und in Baden-Württemberg etwa gilt bereits ein Verbot, Katzen abzuschießen.

Die Katze ist in Deutschland das mit Abstand das beliebteste Haustier. Laut "Statista" lebten 2023 rund "5,7 Millionen Katzen in den deutschen Haushalten". Die Katze kann den Psychotherapeuten ersetzen. Ihr Schnurren beruhigt und unterstützt Heilprozesse. Katzen können mit ihren Besitzern kommunizieren, Türen öffnen und zählen.
Fünf interessante Fakten über Katzen:
- Schnurren mit Mehrzweck: Katzen schnurren nicht nur, wenn sie zufrieden sind, sondern auch, wenn sie gestresst, verletzt oder krank sind. Es wird angenommen, dass das Schnurren heilende Eigenschaften hat, wie die Förderung der Knochengesundheit und die Reduktion von Schmerz und Entzündungen.
- Super Sinne: Katzen haben ein unglaublich scharfes Gehör und können Geräusche im Bereich von 48 Hz bis 85 kHz wahrnehmen, weit über dem Spektrum, das Menschen (20 Hz bis 20 kHz) hören können. Ihre Augen sind ebenfalls speziell angepasst, um in schwachem Licht gut zu sehen, was ihnen bei der Jagd in der Dämmerung oder Dunkelheit hilft.
- Kommunikation durch Duftmarken: Katzen haben Duftdrüsen an verschiedenen Stellen ihres Körpers, einschließlich der Pfoten, des Kopfes und der Basis des Schwanzes. Sie nutzen diese Drüsen, um Duftmarken zu hinterlassen, wodurch sie ihr Revier markieren und mit anderen Katzen kommunizieren können.
- Lebensdauer und Alterung: Hauskatzen leben im Durchschnitt 13 bis 17 Jahre, aber viele können auch über 20 Jahre alt werden. Die älteste bekannte Katze, Creme Puff, wurde beeindruckende 38 Jahre alt. Das Alter einer Katze in Menschenjahren zu umzurechnen ist nicht einfach, aber eine grobe Faustregel ist, dass das erste Katzenjahr etwa 15 Menschenjahren entspricht, das zweite Jahr etwa 9 weiteren Menschenjahren, und jedes folgende Jahr etwa 4 Menschenjahren.
- Einzigartige Fähigkeiten: Katzen haben ein ausgezeichnetes Gleichgewicht und sind bekannt für ihre Fähigkeit, aus großen Höhen zu fallen und auf ihren Füßen zu landen. Dies ist auf einen speziellen Gleichgewichtssinn und einen flexiblen Körperbau zurückzuführen. Ihr Schwanz dient als zusätzliches Hilfsmittel, um das Gleichgewicht zu halten und schnelle Richtungswechsel zu ermöglichen.