Erste Wolfratshauser Böllerschützin: Patricia Prasse tritt Königlich privilegierten Feuerschützen bei

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Die Böllergruppe der Königlich privilegierten Feuerschützen Wolfratshausen.
Bislang nur Männer: Die Böllergruppe der Königlich privilegierten Feuerschützen Wolfratshausen. © Sabine Hermsdorf-Hiss

Die Ingenieurin und Jägerin Patricia Prasse wird die erste Böllerschützin bei den Königlich privilegierten Feuerschützen Wolfratshausen.

Wolfratshausen – Wenn die Böllergruppe der Königlich privilegierten Feuerschützen an Weihnachten und Silvester Salut schießen, fallen vor allem drei Dinge auf: Es ist unglaublich laut, das Spektakel zieht viel Publikum an und es scheint in reiner Männerhand zu liegen. Aber nicht mehr lange: Die 33-jährige Patricia Prasse wird die erste Böllerschützin.

„Über meinen Freund bin ich nach Wolfratshausen gekommen und habe zugeschaut“, erzählt sie. „Und ich war fasziniert.“ So sehr, dass sie umgehend einen Mitgliedsantrag bei den Königlich Privilegierten unterschrieb. Für Prasse hat das Böllerschießen eine so große Tradition, dass man sie nicht in Vergessenheit geraten lassen soll. Und damit das nicht passiert, braucht es eben Nachwuchs.

Die zukünftige Böllerschützin Patricia Prasse
Die zukünftige Böllerschützin Patricia Prasse © Sabine Hermsdorf-Hiss

„Ich habe also bei Böllerkommandant Stefan Lantenhammer einfach mal nachgefragt, ob sie auch Frauen nehmen. Die Antwort war kurz und bündig: ,Warum sollten wir nicht?‘“

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Generell sind Waffen für die junge Frau, die als Ingenieurin bei der Landeshauptstadt München arbeitet, nichts Neues: Sie ist in ihrer Freizeit Jägerin. Als Prasses Familie und ihr Freundeskreis von den jüngsten Plänen erfahren haben, reagierten sie durchweg positiv. Die 33-Jährige ergänzt lachend: „Aber eigentlich wundert sie bei mir nichts mehr. Sie haben mich schon oft genug gesehen, wie ich mit der Motorsäge hantiere oder Motorrad fahren gehe.“

Dass ihre Böllerschützenkollegen sie möglicherweise erst einmal skeptisch betrachten, glaubt sie nicht. „Wenn man wie alle anderen die Leistung bringt, warum sollten sie einen dann nicht akzeptieren?“ Doch bevor sich die zierliche Münchnerin in die Reihen der Schützen stellt, heißt es jetzt erst einmal den richtigen Handböller zu finden. „Normal wiegen die in etwa fünf Kilogramm“, gibt sie zu bedenken.

Und so ein Gewicht ruhig mit ausgestreckten Arm nach oben zu halten und zu agieren, sei schon eine kleine Herausforderung. „Ich will ein paar ausprobieren und mich dann für das passende Modell entscheiden.“ Prasse geht davon aus, dass sie auf jeden Fall Ende des Jahres die Böllergruppe aktiv unterstützen wird. „Ich kann nur sagen: Ich freu mich darauf.“

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