Donald Trumps Auftritt beim Nahost-Friedensgipfel hat in der FOCUS-online-Community eine intensive Debatte ausgelöst. Zum Artikel "Auf Friedens-PK ruft Trump Briten-Premier zu sich - und blamiert ihn sofort" bewerten viele Nutzer den ehemaligen US-Präsidenten als dominierende Figur, während sie Europas Beitrag als blass empfinden. Andere hinterfragen Trumps Motive und die Nachhaltigkeit seiner diplomatischen Erfolge.

Lob und Kritik an Europas Rolle
32 Prozent der Leser loben Donald Trump für seinen Einsatz bei der Freilassung israelischer Geiseln und für seine sichtbare Präsenz beim Friedensgipfel. Viele sehen in ihm den Politiker, der "handelt statt redet". Zugleich kritisieren sie Europa für seine passive Rolle.
"Ich bin sicher kein Trump-Fan, aber wie unsere Mutter schon sagte, was der Mensch fertig brachte, muss man ihm lassen. Trump hat sich für den Nahen Osten eingesetzt, die EU nicht." Zum Originalkommentar
"Warum ist man einfach nicht in der Lage anzuerkennen, dass Trump das geregelt hat? Die Europäer haben sich jedenfalls mehrheitlich ins Abseits gekickt." Zum Originalkommentar
"Natürlich sind die Briten "wahnhaft", wie kann man einen Staat Palästina anerkennen, den es gar nicht gibt. Trump hat völlig richtig gehandelt, Keir Starmer hat nichts zum Frieden beigetragen." Zum Originalkommentar
"Mr. President Donald J. Trump ist ein Friedensengel und Ehrenmann und von Gott beschützt vor seinen sozialistischen Verfolgern." Zum Originalkommentar
Kritik an Europa und Spitzenpolitikern
Viele Leser empfinden die Szene in Ägypten als Symbol für Europas Bedeutungslosigkeit. Besonders Premier Keir Starmer, CDU-Chef Friedrich Merz, Präsident Macron und EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen werden als machtlos oder überfordert dargestellt. Politikwissenschaftler sehen darin weniger eine bewusste Demütigung als eine kalkulierte Inszenierung Trumps, der den Moment nutzte, um außenpolitische Stärke zu demonstrieren. Einige der Kommentare sind spöttischer Natur.
"Unglaublich, wie westliche Regierungschefs Trump in den Allerwertesten kriechen und sich vorführen lassen. Was ein Schmierentheater." Zum Originalkommentar
"Die europäischen Staatschefs nehmen sich viel zu wichtig, und sie haben auch nichts Wirkliches geleistet, um Konflikte zu lösen." Zum Originalkommentar
"Manche Europäer verhalten sich wie gehorsame Schüler, wie ist so etwas in so kurzer Zeit möglich?" Zum Originalkommentar
"Starmer, Merz oder gar Merz durften nur als Raumfüller dasein, weil sie später noch die Rechnung bezahlen sollen." Zum Originalkommentar
"Nach dem Hamas-appeasement vollkommen verdient für Starmer. Teile der EU (Gottseidank ist unsere Regierung nicht über diesen Stock gesprungen) stehen da wie bedröppelte Hunde und mal wieder auf der Verliererseite" Zum Originalkommentar
Kritik an Britischen
Einige Kommentatoren verweisen auf Großbritanniens historische Verantwortung im Nahost-Konflikt. Das Mandatssystem nach dem Ersten Weltkrieg gilt tatsächlich als ein Ursprung des heutigen Konflikts. Aktuell steht London unter Druck, weil es einerseits Israels Sicherheitsinteressen unterstützt, andererseits humanitäre Hilfe für Gaza betont – ein Spagat, der innenpolitisch für Spannungen sorgt.
"Briten sind zu oft Ursache aller Probleme gewesen." Zum Originalkommentar
"Die Briten sollten mal bedenken, dass sie als Kolonialmacht diesen Konflikt dort erst ausgelöst haben. Was hatten sie dort zu suchen?" Zum Originalkommentar
"Ein Konflikt wird "beigelegt", nicht "beigesetzt". Und ausgerechnet die Briten dafür zu loben, kann nur Trump passieren." Zum Originalkommentar
"Huckabee nannte die britische Bildungsministerin „wahnhaft“, weil sie die Schlüsselrolle des UK bei der Verhandlung des Deals hervorgehoben hatte. Macron, Starmer und Merz stehen Daheim unter Druck." Zum Originalkommentar
Forderung: Kein Geld mehr für Gaza
Neun Prozent der Leser fordern einen sofortigen Stopp deutscher Hilfszahlungen an Gaza und sehen reiche arabische Staaten in der Pflicht. Hintergrund dieser Skepsis sind frühere Fälle, in denen internationale Hilfsgelder über Zwischenorganisationen in den Einflussbereich der Hamas gelangten.
Tatsächlich hatte Deutschland nach dem UNRWA-Skandal im Frühjahr 2024 die Zahlungen zeitweise ausgesetzt und strengere Kontrollen eingeführt. Heute fließen deutsche Mittel ausschließlich über geprüfte UN- und NGO-Programme für humanitäre Zwecke. Zugleich fordern Experten, dass arabische Nachbarstaaten wie Katar und Saudi-Arabien beim Wiederaufbau mehr Verantwortung übernehmen.
"Nun darf natürlich kein einziger Euro deutsches Geld mehr nach Gaza fließen zu diesen Antisemiten. Dort gibt es mehr als genug steinreiche arabische Staaten, die sich bei der Hilfe vornehm zurückhalten." Zum Originalkommentar
"Und wer darf den Aufbau wieder bezahlen? Am besten das nötige Geld einfach nur bar übergeben und den Aufbau nicht überwachen, denn die Tunnel müssen ja wieder hergestellt werden." Zum Originalkommentar
Medienkritik – Trump unfair behandelt
Ein Teil der Leser verteidigt Donald Trump gegen die als einseitig empfundene Medienberichterstattung. Besonders häufig kritisiert wird der öffentlich-rechtliche Rundfunk, dem manche eine systematische Geringschätzung des US-Präsidenten vorwerfen.
Tatsächlich fiel die mediale Reaktion auf Trumps Auftritt in Ägypten gespalten aus: Während Kommentatoren Trumps außenpolitisches Geschick und seine Dominanz auf der Bühne hervorhoben, bewerteten andere Redaktionen den US-Präsidenten kritisch – als Beispiel für politische Selbstinszenierung und Machtdemonstration. Die Leserreaktionen zeigen damit auch, wie polarisiert die mediale Wahrnehmung Trumps in Deutschland bleibt: zwischen Bewunderung für seine Durchsetzungsfähigkeit und Kritik an seinem Stil.
"Die deutschen Medien gönnen dem Trump keinen Erfolg. Das linksorientierte Personal - besonders im ÖRR - verhält sich beschämend." Zum Originalkommentar
"Es wird verzweifelt versucht, Trump in ein schlechtes Licht zu rücken." Zum Originalkommentar
Zurückhaltender Optimismus
Wenige Leser äußern sich vorsichtig optimistisch: Die Freilassung der Geiseln sei ein wichtiger Schritt, echter Frieden aber erst möglich, wenn die Hamas entmachtet werde. Diese Einschätzung deckt sich mit Einschätzungen internationaler Beobachter: Der Waffenstillstand gilt als brüchig, die politischen Ursachen des Konflikts sind weiterhin ungelöst.
"Die Geiseln sind frei, das ist eine gute Sache, der Krieg zwischen Israel und der Hamas ist noch lange nicht vorbei. Frieden gibt es erst, wenn die Hamas eliminiert ist." Zum Originalkommentar
"Es ist gut, dass die letzten israelischen Geiseln endlich zurückgekehrt sind, aber keines der seit Jahrzehnten bestehenden Probleme ist gelöst." Zum Originalkommentar
"Donnie, der Geiselbefreier? Ja! Auch der Friedensstifter? Nein!" Zum Originalkommentar
"Ob der Frieden hält, ist abhängig davon, ob Gaza von der Autonomiebehörde gelenkt wird. Wenn die Hamas die Kontrolle behält, dann wird das bald wieder losgehen." Zum Originalkommentar
"In Ägypten wurde ein Waffenstillstandsabkommen ohne die Kriegsbeteiligten Israel und Hamas unterschrieben." Zum Originalkommentar
Sonstiges
Sieben Prozent reagieren mit Spott oder Ironie auf Trumps Auftritt und die Rolle Europas. Besonders die Szene, in der Trump Premier Starmer ans Mikrofon bittet und sofort wieder zurückschickt, wurde in sozialen Medien millionenfach geteilt. Die Kommentare nehmen das als Sinnbild für Europas diplomatische Schwäche, sehen aber zugleich eine mediale Überhöhung – eine Show, die Trump perfekt inszenierte.
"Ohne Häme - es sind die kleinen Situationen, die wertschätzend sind oder nicht, und hier erkennt man ganz deutlich, welche Rolle die europäische Politik spielt… sie ist gerade dabei, eine Eintrittskarte für den Eintritt in die Politik des Nahen Ostens zu ersteigern, und den Einlass kontrolliert Hr. Trump." Zum Originalkommentar
"Ein Konflikt wird "beigelegt", nicht "beigesetzt". Und ausgerechnet die Briten dafür zu loben, kann nur Trump passieren." Zum Originalkommentar
"Am heutigen Abend geht es wieder los im ÖRR. Wahrscheinlich werden dort wieder Linke und Grüne sitzen und dann bei Lanz wird Elmar Theveßen einen Fallrückzieher machen." Zum Originalkommentar
Hat Donald Trump im Nahost-Konflikt wirklich den Durchbruch erzielt oder reflektiert sein Auftritt nur größere Versäumnisse europäischer Spitzenpolitiker? Wie bewerten Sie Deutschlands Rolle? Teilen Sie Ihre Meinung!