Russland stellt erneut Haftbefehl gegen Oppositionellen Kara-Mursa aus

Das russische Innenministerium hat erneut einen Haftbefehl gegen den bekannten Oppositionisten Wladimir Kara-Mursa ausgestellt, wie die "Mocow Times" berichtet. Die genauen Vorwürfe gegen den 44-Jährigen sind bisher jedoch nicht bekannt. 

Kara-Mursa war bereits im vergangenen Jahr zu einer der härtesten Strafen gegen einen Oppositionellen in Russland verurteilt worden: 25 Jahre Haft wegen angeblichem Hochverrat. 

Im Sommer wurde er jedoch im Rahmen eines Gefangenenaustauschs zwischen Russland und westlichen Staaten freigelassen. Inzwischen lebt er mit seiner Familie in den USA. 

Wladimir Kara-Mursa, Julia Nawalnaja und Ilja Jaschin nehmen am 1. März 2025 an einem Protestmarsch der russischen Opposition vor dem Brandenburger Tor in Berlin teil
Wladimir Kara-Mursa, Julia Nawalnaja und Ilja Jaschin nehmen am 1. März 2025 an einem Protestmarsch der russischen Opposition vor dem Brandenburger Tor in Berlin teil RALF HIRSCHBERGER/AFP via Getty Images

Einstufung zum "Terrorist"

Im August hatten russische Politiker angekündigt, dass Kara-Mursa und andere bekannte Kritiker wie Ilja Jaschin und Julia Nawalnaja wegen Terrorismus und Extremismus angeklagt werden, wie die "Moscow Times" berichtet. 

Der Grund: Sie sollen Anfang des Jahres in Berlin eine Anti-Kriegs-Demonstration organisiert haben. Sowohl Kara-Mursa als auch Jaschin wurden von den russischen Behörden offiziell als "Terroristen" eingestuft, wie staatliche Medien berichten. 

Zudem beschuldigte er kürzlich die russische Botschaft in Washington, ihm absichtlich keinen neuen Pass auszustellen. Er verglich dieses Vorgehen mit der Praxis der Sowjetunion, Dissidenten die Staatsbürgerschaft zu entziehen.

Verhaftung nach Protest gegen Ukraine-Invasion

Kara-Mursa war bereits im April 2022 verhaftet worden, nachdem er die russische Invasion in der Ukraine öffentlich verurteilt hatte. Er forderte damals westliche Länder auf, Sanktionen gegen Russland zu verhängen.