Wird Merz Kanzler? Bundestagswahl 2025 könnte für Unions-Kanzlerkandidat der große Triumph werden

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Friedrich Merz über die Jahre: 1999, 2009 und 2025. Der CDU-Politiker will dieses Jahr bei der Bundestagswahl Kanzler werden. Gute Chancen hat er jedenfalls. © IMAGO/bonn-sequenz/IMAGO/Wolf P. Prange/Christoph Soeder/dpa Montage: IPPEN.MEDIA

Friedrich Merz hat große Ambitionen. Nach der Bundestagswahl 2025 will er Kanzler werden. Doch wie sieht sein bisheriger politischer Werdegang aus?

Berlin – Die Bundestagswahl steht am 23. Februar an. Ein Mann hofft auf den großen Sieg: CDU-Chef und Kanzlerkandidat der Union, Friedrich Merz. Nachdem Armin Laschet bei der Bundestagswahl 2021 gescheitert war, soll Merz die Union jetzt zum Sieg führen. Und gute Chancen hat er. In den aktuellen Umfragen ist das Bündnis aus CDU und CSU souverän an der Spitze.

Doch lange stand Merz im Schatten von Angela Merkel, jetzt ist er selbst im Rampenlicht. Stellt sich die Frage: Wer ist eigentlich der Mann, der Kanzler werden will? Ein kurzes Porträt zum CDU-Chef, der der AfD Einhalt gebieten möchte.

Fakten zu Friedrich Merz
Name Joachim-Friedrich Martin Josef Merz
Heimatstadt Brilon
geboren am 11. November 1955
Vater Joachim Merz
Mutter Paula Merz, geb. Sauvigny
Ehefrau Charlotte Merz

Merz‘ Kanzler-Ambitionen: sein politischer Werdegang in der CDU

Joachim-Friedrich Martin Josef Merz begann seine Karriere zunächst als Jurist. 1976 nahm er sein Studium der Rechtswissenschaften an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn auf. Neun Jahre später absolvierte er sein zweites Staatsexamen und schloss damit sein Studium erfolgreich ab. Doch schon vor seiner akademischen Laufbahn war der junge Merz politisch aktiv. Bereits als Schüler trat Merz 1972 der CDU bei und engagierte sich in der Jungen Union in seiner Heimatstadt Brilon.

Seinen politischen Durchbruch hatte Merz 1989: Der CDU-Politiker zieht ins Europäische Parlament ein und behält sein Mandat bis 1994. Ab 1994 bis 2009 war der CDU-Chef dann Abgeordneter im Deutschen Bundestag. Für die vier Legislaturperioden im Parlament gewann Merz jedes Mal sein Direktmandat im Wahlkreis Hochsauerlandkreis. Zwischen 1996 und 1998 war er Obmann der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Finanzausschuss. Damals strebte er zwar noch nicht das Kanzleramt an, doch positionierte sich Merz damals bereits als möglicher CDU-Chef.

Fehde zwischen Merz und Merkel: Merz kann sich nicht durchsetzen – verpasst erste Kanzler-Chance

Im Februar 2000 gibt es den nächsten politischen Meilenstein für den noch jungen Politiker: Merz wird Vorsitzender der Unions-Fraktion im Bundestag und tritt die Nachfolge von Wolfgang Schäuble an. Doch den Kampf um die Führung der CDU verlor Merz im selben Atemzug. Schäuble muss auch als Parteichef zurücktreten. Neue CDU-Chefin wird Angela Merkel – nicht Friedrich Merz. Und auch als Oppositionsführer konnte sich Merz gegen Merkel nicht lange halten. Nach der Bundestagswahl 2002 muss er CDU-Chefin Merkel weichen. Die künftige Kanzlerin übernahm im Bundestag die Oppositionsführung. Merz muss sich als stellvertretender Fraktionsführer der CDU/CSU neben Merkel begnügen.

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Der Jahrzehnte dauernde Konflikt zwischen Merkel und Merz wird auch wieder nach der Bundestagswahl 2021 offensichtlich. Viel Lob hatte der CDU-Chef damals nicht für die Altkanzlerin übrig. In den Regierungsjahren Merkels sieht Merz vor allem vertane Chancen. Bei der Digitalisierung, Bildung, Bundeswehr und vor allem der Migrationspolitik. Kurz nach der Wahl 2022 entschuldigte sich Merz, dass er die Partei nicht innerhalb weniger Monate „um 180 Grad drehen“ könne, wie Table.Media schreibt.

Hat Merz das Zeug zum Kanzler? Merkel weicht der Frage aus

Auf die Frage, ob Merz das Zeug zum Kanzler habe, antwortete Merkel in einem Spiegel-Interview zu ihren Memoiren merklich ausweichend: „Wer so weit gekommen ist, muss über irgendwelche Eigenschaften verfügen, die ihn dazu befähigen. Ja, man wird nicht ohne Grund Kanzlerkandidat.“ Nachdem Merz den Kampf, um die CDU-Spitze gegen Merkel verloren hatte, war er noch bis 2009 Abgeordneter im Bundestag, bis er sich vorerst aus der Politik zurückzog.

Nach zwölf Jahren Politik-Pause feierte Merz dann sein Comeback: 2021 trat Merz wieder als CDU-Kandidat in seinem Wahlkreis Hochsauerlandkreis an und gewann das Direktmandat. 2022 wurde Merz sowohl zum Bundesvorsitzenden der CDU als auch zum Fraktionsvorsitzenden der Union im Bundestag gewählt. Vor der Bundestagswahl 2025 wurde Merz dann noch zum Kanzlerkandidaten der CDU/CSU gewählt. Gegen CSU-Chef Markus Söder konnte sich Merz letztlich durchsetzen. Ein längerer Streit wie 2021 zwischen Armin Laschet und Söder blieb diesmal aus.

Merz will Kanzler werden und bei der Bundestagswahl abräumen

Jetzt blickt Merz nach vorne und will es Merkel nach machen. Sein Ziel ist, Deutschland nach der Bundestagswahl als Kanzler der Union zu führen. Dass Merz und die Union die Bundestagswahl gewinnt, sieht immer wahrscheinlicher aus. In den aktuellen Umfragen kurz vor den Neuwahlen bewegt sich das Bündnis zwischen CDU und CSU konstant bei um die 30 Prozent. Doch die spannende Frage bleibt, mit wem die Union nach der Wahl eine Koalition eingeht. Eigentlich bleiben dafür nur die Grünen oder die SPD. An der Brandmauer zur AfD will Merz nicht rütteln. (sischr)

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