Dämpfer für AfD-Chefin Weidel: Hamburger Luxushotel verwehrt Übernachtung

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Wohl kein herzlicher Empfang für Weidel: Tausende demonstrierten. Politiker erklärten die AfD-Chefin zur unerwünschten Gästin. Eines Hotels wurde sie verwiesen.

Hamburg – In Hamburg hat ein Besuch der AfD-Chefin Alice Weidel Tausende auf die Straße getrieben. Bis zu 16.000 Menschen in der Spitze demonstrierten am Donnerstagabend (16. Januar) gegen den Besuch der AfD-Kanzlerkandidatin. Weidel war für einen Auftritt bei einer Veranstaltung der AfD-Bürgerschaftsfraktion vor rund 1000 Gästen im Rathaus angereist.

Weidel-Besuch in Hamburg vor Bundestagswahl: Protest gegen AfD-Chefin und Probleme im Hotel

Von dem Protest zeigte sich die AfD-Chefin unbeeindruckt und erklärte in einem Video auf X, sie freue sich auf den Auftritt in Hamburg. „Ich habe mir extra für die Antifa diesen Herzchenpulli angezogen“, erklärte Weidel als Provokation gegen Demonstranten. Die Veranstaltung sei friedlich geblieben, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstagabend über den Protest. Probleme soll die Chefin der in Teilen rechtsextremen Partei jedoch mit ihrem Hotel gehabt haben.

Alice Weidel im Hamburger Rathaus auf Einladung der Hamburger AfD Bürgerschaftsfraktion
Vor der Bundestagswahl: Alice Weidel im Hamburger Rathaus auf Einladung der Hamburger AfD Bürgerschaftsfraktion. © IMAGO/Lenthe-Medien/Röhe

AfD-Chefin wird in Hamburg wohl Luxus-Hotel verwiesen – wegen Check-in unter falschem Namen

Wie das Hamburger Abendblatt berichtet, sei Weidel dem Fünf-Sterne-Hotel Louis C. Jacob verwiesen worden, nachdem sie dort unter falschem Namen einchecken wollte. Das Luxushotel habe die Reservierung storniert. Gegenüber der Zeitung erklärte Hoteldirektorin Judith Fuchs-Eckhoff: „Es ist vollkommen unüblich, unter falschem Namen einzuchecken. Alle Spitzenpolitiker, Royals, Botschafter buchen die Zimmer bei uns unter ihrem richtigen Namen. Wir müssen uns darauf als Haus doch einstellen können.“ Grundsätzlich wolle sich das Hotel jedoch nicht über Gäste äußern. Auch ein Sprecher der Hamburger AfD-Fraktion erklärte gegenüber der Bild-Zeitung, wo Weidel übernachte, sei „Privatsache“.

Debatte um Weidels Hotel-Rauswurf: AfD-Politiker reagiert mit übertriebenem Vergleich

Auf Social-Media-Plattformen wird der mutmaßliche Vorfall hitzig diskutiert. Auch ein AfD-Politiker äußerte sich auf X. Der Abgeordnete Malte Kaufmann bedient sich dabei einem besonders überzogenen Vergleich: „Erinnert an dunkelste Zeiten der Geschichte.“

Wie aus dem Bericht des Hamburger Abendblattes hervorgeht, sei es bei der Stornierung jedoch nicht um politische Haltung, sondern um den falschen Namen gegangen, unter dem Weidel einchecken wollte. Das scheint auch in Politiker-Kreisen nicht die gängige Praxis. „Ich käme gar nicht auf die Idee, mich unter falschem Namen bei einem Hotel anzumelden“, erklärte der SPD-Fraktionsvorsitzende Rolf Mützenich.

AfD-Chefin besucht Hamburg: Vertreter von CDU, SPD und Grüne erklären, Weidel sei nicht willkommen

Unabhängig vom Vorgehen des Hotels erklärten Hamburger Politikerinnen und Politiker Weidel bereits vor ihrem Besuch zu einer unerwünschten Gästin. Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD), Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) und CDU-Landeschef Dennis Thering hatten auf X erklärt, Weidel sei in Hamburg nicht willkommen.

Tschentscher erinnerte an die in der Verfassung der Hansestadt festgeschriebene Vielfalt und Weltoffenheit. „Denn manchmal hat man auch im Rathaus ungebetene Gäste“, schrieb er in seinem Post. „Aber unsere Demokratie ist stark und wehrhaft.“ Thering postete: „Ich schließe mich an, Alice Weidel ist in Hamburg nicht willkommen!“

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AfD vor der Bundestagswahl: Weidel-Partei in Umfragen auf Platz zwei

Auch der AfD-Parteitag im sächsischen Riesa am Wochenende zuvor wurde von Demonstrationen begleitet. Rund 15.000 Menschen haben nach Angaben des Veranstalters gegen Weidels Partei demonstriert. Auf dem Parteitag wurde die AfD-Co-Chefin einstimmig zur ersten Kanzlerkandidatin in der Geschichte der AfD gewählt. Mit Weidel gehen die Rechtspopulisten damit bei der Bundestagswahl am 23. Februar als Kanzlerkandidatin ins Rennen. In Umfragen wenige Wochen vor der Wahl konnte die AfD zuletzt aufholen. Aktuell belegt die Weidel-Partei in Umfragen den zweiten Platz hinter der Union und kommt auf 20 bis 22 Prozent. (pav)

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