Ex-US-General vermutet Ukraine-Überraschung: Trump „will nicht der sein, der sie verliert”

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Trump will wohl keine Niederlage im Ukraine-Krieg riskieren. Das meint ein ehemaliger General. Erste Verhandlungen mit Putin sind bereits in Arbeit.

Washington, D.C. – Der frühere US-General Ben Hodges erwartet, dass der zukünftige US-Präsident Donald Trump gegenüber dem russischen Präsidenten Wladimir Putin Stärke demonstrieren wird. Auf die Frage, ob es im Ukraine-Krieg zu Verhandlungen kommen werde, äußerte er sich zuversichtlich.

„In gewisser Weise bin ich optimistisch und hoffe, dass Präsident Trump nicht als Verlierer gesehen werden möchte. Er möchte nicht derjenige sein, der die Ukraine verliert“, so Hodges gegenüber dem Spiegel. Ihm zufolge sollten nicht alle Aussagen Trumps aus dem Wahlkampf wörtlich genommen werden.

Trump und Putin im Dialog: Bald nach Amtsantritt Verhandlungen zum Ukraine-Krieg erwartet

Im Vorfeld der US-Wahl hatte Trump mehrfach behauptet, den Ukraine-Krieg innerhalb von 24 Stunden beenden zu können. Sein Ansatz zielte darauf ab, die Konfliktparteien stark unter Druck zu setzen, um rasche Verhandlungen und Frieden zu erreichen. Dies führte zu Befürchtungen, dass er die Unterstützung für die Ukraine reduzieren könnte. Nach seinem Wahlsieg äußerte sich Trump jedoch zurückhaltender und hoffte, sechs Monate Zeit für ein mögliches Kriegsende zu haben.

Wird Donald Trump nach seiner Amtseinführung Stärke für die Ukraine zeigen?
Wird Donald Trump nach seiner Amtseinführung Stärke für die Ukraine zeigen? © IMAGO/Ukraine Presidency

Hodges erwähnte zudem, dass Trump in den letzten Monaten viel über Verhandlungen gesprochen habe. Sein designierter Ukraine-Beauftragter, Ex-General Keith Kellogg, habe das Ziel formuliert, den Krieg in 100 Tagen zu beenden, jedoch auch betont, dass man Russland nicht vertrauen könne. „Das ist ein guter Ansatzpunkt für jegliche Verhandlungen mit den Russen“, kommentierte der General a.D. gegenüber dem Nachrichtenmagazin.

Hodges vor Amtsantritt optimistisch: Trump könnte Verhandlungen mit Russland vorantreiben

Die ukrainische Offensive in der Region Kursk bezeichnete Hodges als „einen genialen Schachzug des ukrainischen Generalstabs“. Sie habe „das weit verbreitete Narrativ geändert (…), nach dem Russland angeblich unbesiegbar ist und die Ukraine keine Chance hat zu gewinnen“. Durch das Überschreiten der Grenze im August hätten die Ukrainer Russland bloßgestellt, erklärte der ehemalige Kommandeur der US-Truppen in Europa.

Trump und Putin werden voraussichtlich schon bald nach Trumps Amtseinführung am Montag (20. Januar) miteinander in Kontakt treten. Sein Kandidat für den Posten des nationalen Sicherheitsberaters, Mike Waltz, teilte am 12. Januar gegenüber ABC News mit, dass ein Telefongespräch „in den kommenden Tagen und Wochen“ geplant sei.

Putin begrüßt Dialogbereitschaft: Trumps Strategie im Ukraine-Krieg könnte nun Gestalt annehmen

„Die Vorbereitungen sind im Gange“, so Walz auf die Frage nach dem bevorstehenden Treffen. „Man kann kein Abkommen abschließen, wenn man nicht irgendeine Art von Beziehung oder Dialog mit der anderen Seite hat, und das werden wir in den kommenden Monaten unbedingt schaffen“.

Russland scheint hierzu bereit zu sein. Der Kreml erklärte am 10. Januar, man „begrüße“ Trumps Bereitschaft zum Dialog über den Krieg Russlands gegen die Ukraine, sagte jedoch, dass es keine konkreten Pläne gebe und ein persönliches Treffen erst nach Trumps Amtseinführung am 20. Januar stattfinden werde. (tpn mit dpa)

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