Wrestling-Managerin könnte für Trump das Bildungsministerium abschaffen

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Die Wrestling-Managerin Linda McMahon soll unter US-Präsident Trump das Bildungsministerium leiten. Das wollte Trump eigentlich abschaffen.

Washington, D. C. - Sie kennen sich schon seit Jahrzehnten: Donald Trump und seine künftige Bildungsministerin Linda McMahon, die in einen Missbrauchsskandal involviert war. Zusammen mit ihrem Ehemann, von dem sie inzwischen getrennt lebt, leitete sie lange Zeit World Wrestling Entertainment (WWE), die inzwischen als weltweit größte Wrestling-Veranstalterin gilt. Linda und Vince McMahon machten die Shows in den 1980er und 1990er Jahren groß. Das Vermögen von Linda wird auf drei Milliarden US-Dollar geschätzt.

Angesichts dieser Summe dürfte es ihr nicht allzu schwergefallen sein, dem designierten US-Präsidenten Trump mit Wahlkampfspenden von mehreren Milliionen Dollar zur Rückkehr ins Weiße Haus zu verhelfen. Neben ihrer finanziellen Unterstützung für Trump fungierte sich auch als eine von zwei Wahlkampfchefs und leitet derzeit Trumps Team, das die Regierungsübernahme im Januar 2025 vorbereitet, mit. Dass sie künftig Bildungsministerin sein soll, kommt durchaus überraschend.

Linda McMahon
Linda McMahon führte in Trumps erster Regierung die Behörde für kleine Unternehmen. (Archivbild) © Manuel Balce Ceneta/AP/dpa

Trumps künftige Bildungsministerin und ihre Erfahrung im Bildungsbereich

Gerüchten zufolge hatte Trump die Geschäftsfrau McMahon ursprünglich als Handelsministerin vorgesehen, wie die New York Times schreibt. Dieser Posten soll inzwischen jedoch an Howard Lutnick gehen, der zusammen mit McMahon das Übergangsteam leitet. McMahons Erfahrungen im Bildungssektor halten sich in Grenzen, sind jedoch vorhanden. 2009 stieg sie bei WWE aus und arbeitete kurzzeitig bei der Schulbehörde in Connecticut. Zudem hat sie studiert, allerdings nicht mit Pädagogik im Hauptfach, wie sie zwischenzeitlich behauptet hatte, sondern Französisch. Sie erwarb ein Lehrerzertifikat, unterrichtete jedoch nie.

Die Stelle bei der Schulbehörde gab sie bald auf, um Senatorin für den Bundesstaat Connecticut zu werden. Zweimal (2010 und 2012) trat sie für die Republikaner an, musste sich jedoch beide Mal geschlagen geben. Bereits bei Trumps erster Kampagne für die US-Präsidentschaftswahl 2016 unterstützte McMahon ihren langjährigen Freund. Nach seinem Einzug ins Weiße Haus bekam sie dafür prompt einen Posten in seiner Regierung als Behördenchefin der Anlaufstelle für Kleinunternehmen, der Small Business Administration.

Wird das Ministerium von McMahon bald aufgelöst? Trumps Pläne für die Bildung

In den USA ist Bildung grundsätzlich Sache der Bundesstaaten. Das Bildungsministerium in Washington unterstützt jedoch öffentliche Schulen finanziell mit rund zehn Prozent von deren Budgets, kümmert sich um Bildungskredite und greift Schülern und Studenten aus einkommensschwachen Haushalten unter die Arme. Dass McMahon und Trump das Bildungsministerium tatsächlich, wie von Trump angekündigt, abschaffen werden, ist mehr als fraglich. Dafür müssten 60 der 100 Senatoren zustimmen - es wäre also die Zustimmung von mehreren Senatoren der Demokraten nötig, was als nahezu unmöglich gilt.

Denkbar wäre jedoch, dass die Trump-Regierung die Finanzierung des Ressorts so weit wie möglich herunterfährt. Trumps Team plant außerdem der New York Times zufolge höhere Ausgaben für Charter- und Privatschulen, will den Einfluss von Lehrergewerkschaften zu verringern und die Rechte der Eltern gegenüber den Schulen ausweiten. Das würde etwa Lehrpläne sowie Schulbücher betreffen. Viele Konservative in den USA stören sich unter anderem daran, wenn an Schulen über sexuelle Orientierung oder Rassismus aufgeklärt wird - unter anderem der Bundesstaat Florida machte hierbei mit strengen Regeln auf sich aufmerksam.

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