Neue „Storm Shadows“ gegen Russland: Ukraine erhält weitere Lieferung aus Großbritannien

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Kiew hat neue Marschflugkörper erhalten. Das Brisante: Die Lieferung soll schon vor der Erlaubnis, Waffen für Angriffe auf Russland zu nutzen, erfolgt sein.

Kiew/London – Erst wenige Tage ist es her, dass die Ukraine erstmals die aus Großbritannien gelieferte Marschflugkörper vom Typ Storm Shadow auf Ziele in Russland abgefeuert hat. Nun soll Kiew bereits Nachschub von den aus britisch-französischer Produktion stammenden Marschflugkörpern erhalten haben. Die Angaben stammen mit der Angelegenheit vertrauten Personen der britischen Regierung.

Erste Lieferung unter Keir Starmer: London hält sich zu Storm-Shadow-Einsatz bedeckt

Die Lieferung ist eine Premiere unter der Führung von Premierminister Keir Starmer, der dem Land anhaltende Unterstützung im Krieg gegen Russland zugesagt hat. Nähere Angaben zur Menge der gelieferten Storm Shadow würden aber aus Gründen der operativen Sicherheit nicht benannt, berichtet das Nachrichtenportal Bloomberg.

Ein Storm Shadow-Marschflugkörper hängt unter der Tragfläche eines französischen Rafale-Jets.
Zankapfel Storm Shadow: Die Ukraine drängt weiterhin auf die Nutzung des britischen Marschflugkörpers gegen Ziele in Russland. © IMAGO/ABACA

Die Lieferungen waren bereits angeordnet worden, bevor die USA und Großbritannien beschlossen, der Ukraine zu gestatten, Raketen und Marschflugkörper auch für Angriffe auf Ziele in Russland zu nutzen. Denn Nachschub hatte Großbritannien Kiew bereits im Sommer 2023 geliefert. Nur eingesetzt gegen Ziele in Russland durften sie bisher nicht – sehr wohl aber gegen Ziele in der von Russland besetzten Ostukraine. Die Marschflugkörper haben eine Reichweite von bis zu 250 Kilometern.

Medien offenbaren: Ukraine setzt erstmals Storm Shadow in Russland ein

Erst letzte Woche soll die Ukraine laut britischen Medienberichten erstmals aus Großbritannien gelieferte Storm Shadow auf Ziele in Russland abgefeuert haben. Das berichteten unter anderem die Financial Times und der Guardian unter Berufung auf ungenannte Insider-Quellen. Die Regierung in London hatte sich bisher stets ausweichend zu den Bedingungen für den Storm-Shadow-Einsatz durch die Ukraine für den Abwehrkampf gegen die russischen Angreifer geäußert.

„Ich werde mich nicht zu den operativen Details des Konflikts äußern“, sagte Großbritanniens Verteidigungsminister John Healey am Donnerstag (21. November). Das gefährde die operative Sicherheit und von einer solchen öffentlichen Debatte profitiere nur Wladimir Putin. Healey sagte auch, man solle keine Zweifel haben, dass die britische Regierung ihre Unterstützung für die Ukraine verstärke. Darüber habe er auch mit seinen Amtskollegen in der Ukraine und den USA gesprochen.

Britischer Verteidigungsminister: Putin Handlungen führen zur Eskalation des Ukraine-Kriegs

Klar ist aber, dass Großbritannien dem russischen Präsidenten Wladimir Putin eine Eskalation im Ukraine-Krieg vorwirft: „Wir haben in den vergangenen Wochen eine sehr klare Eskalation von Putin und seinen Streitkräften gesehen“, sagte Healey im Parlament in London. Sie hätten ihre Angriffe auf die ukrainische Energieversorgung vor dem Winter sowie auf zivile Zentren ausgeweitet.

„Sie haben mindestens 10.000 nordkoreanische Soldaten an die Front geschickt. Und es gibt heute unbestätigte Medienberichte, dass Russland eine neue ballistische Rakete auf die Ukraine gefeuert hat, was sie unseres Wissens nach seit Monaten vorbereitet haben“, sagte Healey im Verteidigungsausschuss. Er sprach von einem ernsten Moment – die Frontlinie sei weniger stabil als zu jedem anderen Zeitpunkt seit Beginn der umfassenden Invasion.

Die Ukraine verteidigt sich im dritten Jahr gegen einen Angriffskrieg Russlands. Präsident Wolodymyr Selenskyj bat seit längerem darum, weitreichendere Waffen von westlichen Partnern auf russischem Territorium einsetzen zu können. Als Begründung wurde angeführt, dass dies für den Kriegsverlauf entscheidend sei (bg/dpa).

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