Trumps Kabinett: Abstimmung über Pentagon-Kandidaten Hegseth erwartet

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Donald Trumps Kandidat für das Amt des Verteidigungsministers sieht sich schweren Vorwürfen ausgesetzt. Sogar Republikaner stellen sich gegen ihn.

Washington, D.C. – Er ist wohl einer der umstrittensten Anwärter auf einen Posten im Kabinett von US-Präsident Donald Trump. Und doch könnte der ehemalige Fox-News-Moderator Pete Hegseth das Amt des US-Verteidigungsministers bekleiden. Eine Abstimmung darüber soll noch heute (24. Januar) erfolgen.

Trumps Mann fürs Oval Office: Pete Hegseth (r.) © Andrew Harnik/Jim WATSON/AFP (Montage)

Trumps Favorit fürs Verteidigungsministerium – Schwere Vorwürfe gegen Hegseth

Kritik an Hegseth kommt sogar aus der eigenen Partei. Die zwei republikanischen Senatorinnen Susan Collins und Lisa Murkowski haben sich im Vorfeld gegen Hegseth als neuen Chef des Pentagon ausgesprochen. Mit Blick auf die globalen Krisenherde, habe man Bedenken, dass ein politisch unerfahrener Hegseth für den Posten nicht geeignet sei. „Obwohl ich seinen mutigen Militärdienst und sein anhaltendes Engagement für unsere Soldaten und ihre Familien schätze, bin ich besorgt, dass er nicht über die Erfahrung und Perspektive verfügt, die für den Erfolg in diesem Amt erforderlich sind“, zitierte CBS-News aus einer Erklärung von Collins.

Die Kritik gegen den designierten US-Verteidigungsminister umfasst mehrere Punkte. Zum einen sprach sich der Republikaner Anfang November in einem Podcast des ehemaligen Navy SEAL Shawn Ryan gegen Frauen in der US-Armee aus. „Es hat uns nicht effektiver gemacht, es hat uns nicht tödlicher gemacht, es hat das Kämpfen komplizierter gemacht“, so Hegseth, der selbst im US-Militär diente. In seinem Buch „The War on Warriors: Behind the Betrayal of the Men Who Keep Us Free“, schrieb er zudem: „Väter drängen uns, Risiken einzugehen (…) Mütter montieren Stützräder an unseren Fahrrädern. Wir brauchen Mütter. Aber nicht beim Militär, insbesondere nicht in Kampfeinheiten.“ 

Zudem steht der Vorwurf einer Frau im Raum, Hegseth habe sie im Jahr 2017 in einem Hotelzimmer in Kalifornien sexuell missbraucht. Hegseth selbst bestreitet die Vorwürfe. Wie die Nachrichtenagentur AP berichtete, habe der Anwärter auf das Amt des Verteidigungsministers der Frau 50.000 US-Dollar gezahlt. Dabei habe es sich um eine Ausgleichszahlung zur Beilegung des Rechtsstreits gehandelt. Neben den Missbrauchsvorwürfen wird Hegseth auch der übermäßige Konsum von Alkohol vorgeworfen.

Senat stimmt über Trumps Kandidaten Hegseth ab – Benötigte Mehrheit gilt als wahrscheinlich

Trotz der schweren Vorwürfe gegen Hegseth, wird er aller Voraussicht nach in das Amt des Verteidigungsministers gewählt werden. Die Republikaner verfügen zwar nur über eine knappe Mehrheit im Senat, sodass es lediglich vier Stimmen der Trump-Partei bräuchte, um Hegseth zu verhindern. Doch neben Collins und Murkowski scheint es keine Abweichler zu geben.

Hegseth kann sich derweil der Unterstützung von Donald Trump, dem ebenfalls dutzende Frauen sexuelles Fehlverhalten und sogar Vergewaltigung vorwerfen, sicher sein. Auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social beschrieb der US-Präsident den Veteranen als einen „großartigen Verteidigungsminister“, der seine „vollständige und uneingeschränkte Unterstützung“ habe.

Wann genau die Abstimmung über Hegseth stattfinden wird, ist aktuell noch nicht bekannt. Diese könnte allerdings erst Stunden nach Beginn der Senatssitzung, stattfinden. Das würde in Deutschland im Laufe der Nacht bedeuten. (nhi)

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