Hegseth unter Beschuss – Trump-Team schmiedet wohl schon Plan B für Verteidigungsministerium

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Trumps designierter Verteidigungsminister Hegseth sieht sich Missbrauchsvorwürfen ausgesetzt. Während Trump ihn stützt, prüft sein Team Alternativen.

Washington, D.C. – Kaum nominiert, schon in der Kritik: Pete Hegseth, der Favorit des baldigen US-Präsidenten Donald Trump für den Posten des Verteidigungsministers, sieht sich mit Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs konfrontiert. Während Trump an seinem Kandidaten festhält, denkt das Übergangsteam des Republikaners wohl bereits über Alternativen nach.

„Die Leute sind verärgert über die Ablenkung. Das allgemeine Gefühl ist, dass Pete nicht ehrlich war“, so eine von zwei anonymen Quellen Vanity Fair. Die Polizei in Monterey (Kalifornien) bestätigte, dass es im Jahr 2017 wegen mutmaßlichem sexuellen Missbrauch Ermittlungen gegen den Fox-News-Moderator Hegseth gab. Hegseth lehnte die Anschuldigungen wiederholt ab und er wurde nicht angeklagt.

Pete Hegseth geht zu einem Aufzug für ein Treffen mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump im Trump Tower.
Pete Hegseth könnte Trumps Verteidigungsminister werden. © picture alliance/dpa/AP | Evan Vucci

Wirbel um Trumps künftigen Verteidigungsminister: Hegseths Vergangenheit fällt ihm in den Rücken

Laut Berichten der Washington Post und der New York Times sendete dann jedoch eine mit dem mutmaßlichen Opfer befreundete Person eine Nachricht, in dem sie auf detaillierte Weise von dem Vorfall in Monterey erzählte. Hegseth und das mutmaßliche Opfer hätten den Vorfall privat geklärt, sagte Hegeseths Anwalt in einem Interview mit dem als rechtspopulistisch bis rechtsradikal eingestuften Portal Breitbart News. Zu der Einigung gehörte demnach auch eine Vertraulichkeitsvereinbarung, die durch das Bekanntwerden der Vorwürfe verletzt worden wäre.

Hegseth fiel laut Mother Jones allerdings auch durch Verbindungen zu kontroversen Gruppen auf, wie zum Beispiel den „TheoBros“, eine nationalistische und sexistische Gruppe von Christen. Der TV-Moderator fiel erst einige Tage zuvor wegen Tattoos auf. Hesgeht hat sich unter anderem Symbole tätowieren lassen, die den Kreuzrittern zugewiesen werden, aber auch in rechtsextremen Kreisen als Erkennungszeichen gelten. In einem Artikel des unabhängigen Nachrichtenblogs Popular Information wurden einige der bekannten sexistischen Einstellungen von Hegseth geteilt. Darunter ist auch eine Kolumne aus Collegezeiten, in der Hegseth schrieb, dass Geschlechtsverkehr mit einer bewusstlosen Frau keine Vergewaltigung sei.

Trump-Favorit Hegseth „nicht richtig geprüft“ – US-Senat könnte Trump nach Skandal Strich durch die Rechnung machen

Gegenüber der Washington Post kritisierte eine andere Quelle, dass Hegseth „nicht richtig geprüft“ wurde. Die Person machte sich Sorgen, dass in der Zukunft weitere ungeahnte Dinge ans Licht kommen könnten. Der Trump-Kampagnenleiter Steven Cheung hatte Vanity Fair noch einige Tage zuvor gesagt, dass das Trump-Team sich „auf seine Bestätigung als Verteidigungsminister der Vereinigten Staaten freut“.

Es werde eine „reale Möglichkeit“, dass Hegseth ausgetauscht würde. Wer als mögliche Alternative gehandelt wird, ist aktuell noch unklar. Womöglich könnte der Fox-News-Moderator an den Bestätigungsverhandlungen im US-Senat, die vor der Amtseinführung stattfinden sollen, scheitern. Gegenüber Vanity Fair gab eine Quelle an: „Es gibt Republikaner mit Erfahrung im Verteidigungsministerium, die insgeheim sagen: ‚Für diesen Kerl arbeite ich nicht‘“. (lismah)

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