Wegen Luftraumverletzungen durch Russland - Osteuropäische Mitgliedsstaaten appellieren an Nato
Die Verteidigungsminister der östlichen Nato-Mitgliedstaaten haben sich bei einem Treffen in Bukarest aufgrund des „wiederholten Eindringen“ durch russische Drohnen und Raketen in den NATO-Luftraum „zutiefst besorgt“ gezeigt.
Nach Informationen des „Spiegel“ fordern die anwesenden Verteidigungsminister von Gastgeber Rumänien, Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Polen, Slowakei, Tschechien und Ungarn eine „kollektive Antwort“ des Verteidigungsbündnisses.
Tilvar fordert „robuste und koordinierte Antwort“ der Nato
Rumäniens Verteidigungsminister Angel Tilvar sprach nach Angaben von „Reuters“ nach der Zusammenkunft mit seinen Amtskollegen davon, dass eine „robuste und koordinierte Antwort“ der Nato auf solche Vorfälle notwendig sei.
Die Verteidigungsminister der Nato-Ostflanke forderten laut „Spiegel“ außerdem, dass man die Kapazitäten zur Ortung, Identifizierung und unter Umständen auch zum Abschuss von niedrig und langsam fliegenden Objekten verbessern müsste.
Russische Drohnen und Raketen durchqueren NATO-Luftraum
Erst in diesem Monat meldeten Rumänien und Lettland, dass russische Drohnen und Raketen bei einem nächtlichen Angriff auf die Ukraine ihren Luftraum durchquert haben, berichtet der „Spiegel“.
Außerdem liegt Rumänien laut „Reuters“ nahe an den ukrainischen Donauhäfen, die häufig das Ziel russischer Angriffe sind.
Ukrainischer Verteidigungsminister appelliert an Nachbarländer
Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha betonte zuletzt, dass die russischen Luftangriffe eine „globale Bedrohung“ darstellen würden und appellierte dem Bericht zufolge dementsprechend an seine Nachbarstaaten, die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, russische Raketen und Drohnen über ihrem Territorium abzuschießen.
Polens stellvertretender Verteidigungsminister Pawel Zalewski sagte „Reuters“ zufolge, dass beim Treffen der Nato-Verteidigungsminister im Oktober die Zerstörung von in den Luftraum des Bündnisses eindringenden Drohnen thematisiert werden müsse.