Wadephul trifft Rubio: Vorhut für das Merz-Trump-Treffen
Antrittsbesuch des neuen Außenministers in Washington. Mit seinem Amtskollegen Rubio wird er heikle Themen anfassen müssen.
Berlin – Im deutsch-amerikanischen Verhältnis gibt es einige schwierige Themen zu besprechen. In dieser Lage kommt es zu einer Premiere für Außenminister Johann Wadephul: Der neue Chefdiplomat aus Berlin fliegt an diesem Dienstag (27. Mai) zu Gesprächen in die USA – noch vor Kanzler Friedrich Merz (CDU).
In Washington ist dann am Mittwoch ein Treffen mit seinem Amtskollegen Marco Rubio vorgesehen. Rubio hatte Wadephul dazu eingeladen.
Wadephul zu Antrittsbesuch in Washington: Diese Themen stehen auf der Agenda
Was werden die Gesprächsthemen zwischen dem CDU-Politiker und dem Republikaner sein? Es gibt vier Hauptkomplexe:
- Unterstützung der Ukraine im Ukraine-Krieg
- die transatlantische Sicherheits- und Verteidigungspolitik
- der Krieg in Israel und Gaza
- Handelsbeziehungen zwischen der EU und den USA
Hintergrund der Wirtschaftsgespräche (vierter Punkt) ist der schwelende Konflikt über die angekündigten hohen US-Zölle gegen die EU.

Wadephul bei Rubio: Kiesewetter hofft auf US-Bekenntnis zu Ukraine-Hilfen
Union und SPD hoffen bei dem Besuch auf ein klares Bekenntnis der USA zur Unterstützung der Ukraine. Wadephul werde signalisieren, „dass wir Europäer mehr Verantwortung für die Sicherheit übernehmen wollen und werden“, sagte der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter dem Tagesspiegel.
Die USA müssten „ihre scheinbare Rolle als neutraler Vermittler“ zwischen Kiew und Russlands Präsident Wladimir Putin aufgeben, forderte Kiesewetter. „Europa und die USA müssen deutlich machen, dass die Ukraine eine Zukunft in der euro-atlantischen Sicherheitsstruktur hat.“
Außenminister Wadephul reist nach Washington – Kanzler Merz will es ihm bald gleichtun
Wen Wadephul neben Rubio noch in Washington treffen wird, konnte seine Sprecherin nicht sagen. Sie schloss aber nicht aus, dass sich die Gespräche auch um den Machtkampf drehen könnten, den US-Präsident Donald Trump aktuell mit der US-Eliteuniversität Harvard austrägt.
Kanzler Merz wiederum hat bereits mit Trump telefoniert, ihn aber noch nicht persönlich getroffen. Ein baldiges Treffen mit Trump hat er aber ankündigt, „noch vor den Sommerferien“. Das könnte dann bereits im Juni sein. Wie jetzt die Gespräche von Wadephul in Washington verlaufen, wäre ein Vorgeschmack auf die neuen deutsch-amerikanischen Beziehungen. (frs mit Nachrichtenagenturen)