Reisen in die Ukraine immer riskanter - Westliche Politiker Putins Raketen-Gefahr ausgesetzt
Vergangene Woche traf ein russischer Raketenangriff die ukrainische Stadt Odessa, während der griechische Premierminister Kyriakos Mitsotakis den Hafen der Stadt besuchte. Dieser Vorfall steht nicht allein: Die Sicherheit von hochrangigen westlichen Besuchern in der Ukraine ist immer wieder gefährdet. Wie der „Business Insider“ berichtet, scheint Russland solche Angriffe auf politische Vertreter gezielt zu provozieren.
Westliche Politiker immer wieder in Gefahr
Doch die Drohungen gegen westliche Führungspersonen stellen keinen Einzelfall dar. Seit Beginn der russischen Invasion vor zwei Jahren waren immer wieder Politiker, darunter Joe Biden, Frank-Walter Steinmeier und auch Annalena Baerbock, während ihrer Besuche in ukrainischen Städten Angriffen und in einem Fall sogar einer Drohnenattacke ausgesetzt.
Die Hintergründe der russischen Handlungen sind nicht eindeutig. Cristian Nitoiou, ein Experte für Diplomatie von der britischen Loughborough University, gab gegenüber dem „Business Insider“ zu bedenken. Er ist unsicher, ob Russland wirklich den Plan verfolgt, wichtige Politiker aus der EU oder den USA gezielt zu attackieren oder gar zu töten. Stattdessen sieht er sie vielmehr als Einschüchterungsversuche.
NATO-Artikel 4 als möglicher Ausweg
Sollte ein ranghoher Entscheidungsträger bei einem Angriff verletzt werden, könnte die NATO den Artikel 4 aktivieren, der eine Beratung aller NATO-Mitglieder zur Folge hätte. Laut Nitoiu hängt die konkrete Reaktion des betroffenen Landes stark davon ab, wie falkenhaft dessen Haltung gegenüber Russland sei. Ein Land mit einer solchen aggressiven Einstellung gegenüber Russland würde daher vermutlich mit starken Gegenmaßnahmen auf eine Bedrohung reagieren, statt nach diplomatischen Lösungen zu suchen.
Belastbarkeit der NATO wird getestet
Rafael Loss, ein Experte beim European Council on Foreign Relations, hat gegenüber dem „Business Insider“ eine Interpretation der russischen Handlungen vorgestellt. Er meint, dass diese Aktionen möglicherweise darauf abzielen, die Risikobereitschaft der NATO herauszufordern. Die NATO müsste dann entscheiden, wie weit sie bereit ist, zu gehen, um ihre Mitglieder zu schützen.