„Unberechenbar und aggressiv“: Frau erhebt schwere Vorwürfe gegen Trumps künftigen Pentagon-Chef

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In einer eidesstattlichen Stellungnahme wirft die Ex-Schwägerin von Pete Hegseth dem designierten US-Verteidigungsminister gewalttätiges Verhalten vor.

Washington – In den Tagen nach dem Amtsantritt des US-Präsidenten werden üblicherweise auch dessen zukünftige Ministerinnen und Minister vom Senat bestätigt. Doch im Kabinett von Donald Trump gibt es erneut Schwierigkeiten. So berichtet der US-Sender NBC News von einer Stellungnahme der Ex-Schwägerin des designierten Pentagon-Chefs Pete Hegseth, die diesem exzessiven Alkoholmissbrauch und Gewalt gegenüber seiner Ex-Frau vorwirft. Hegseths Anwälte bestreiten die Vorwürfe, auch Hegseths Ex-Frau Samantha gibt dem Sender gegenüber an, in ihrer Beziehung „keine körperliche Gewalt“ erfahren zu haben.

Vorwürfe gegen Trumps künftigen Pentagon-Chef Hegseth – „unberechenbar und aggressiv“

In der eidesstattlichen Erklärung, die Danielle Diettrich Hegseth gegenüber dem Senat abgegeben hat, heißt es dagegen etwa, dass Hegseth sich immer wieder „unberechenbar und aggressiv“ verhalten hätte und seine zweite Ehefrau Samantha sich in mindestens einem Fall in einem Schrank versteckt hätte. Zudem hätte sie ihrer Schwägerin sowie einer weiteren Person gegenüber auch ein „Sicherheitswort“ kommuniziert, für den Fall, dass sie ihrem Mann entkommen müsste, und dieses auch in einem Fall verwendet. Die Ex-Frau von Hegseths Bruder gab an, sich mit denselben Vorwürfen bereits im Dezember ans FBI gewandt zu haben.

Vorm US-Senat musste Hegseth bereits in der vergangenen Woche zu einer Anhörung erscheinen.
Vorm US-Senat musste Hegseth bereits in der vergangenen Woche zu einer Anhörung erscheinen. © Andrew Harnik/AFP

Trumps Kandidat fürs Pentagon: Senator warnt vor alarmierendem Verhalten

Während die Mehrheit der hochrangigen Republikaner die Vorwürfe als „Schmierenkampagne“ und „Racheakt“ abtut, erhält die eidesstattliche Versicherung etwa Unterstützung vom demokratischen Senator Jack Reed. Dieser betonte laut einem Bericht der New York Times, dass die Angaben „seine Befürchtungen bestätigen“ würden, dass der verbindliche Hintergrundcheck durch das FBI nicht gründlich genug durchgeführt worden sei.

„Ein solches Verhalten würde Militärbeschäftigte von Führungspositionen ausschließen“, zitierte die Zeitung den Militärexperten, der angab, dass die Berichte für einen designierten Verteidigungsminister damit umso bedenklicher seien. Hegseths angebliches Alkoholproblem bestätigte laut dem New York Times-Bericht auch Hegseths Ex-Frau Samantha, die sich mit dem Republikaner das Sorgerecht für drei aus der Ehe stammende Kinder teilt. Insider-Berichten zufolge hätte sie im Rahmen ihrer Interviews in Hegseths Hintergrund-Check ausgesagt, dass Hegseth noch immer ein Alkoholproblem habe. Das FBI wollte sich laut dem Zeitungsbericht nicht dazu äußern.

Vorwürfe gegen Pete Hegseth: Vergangenheit von Trumps designiertem Verteidigungsminister

Was die umstrittene Kabinett-Personalie angeht, sind die jüngsten Vorwürfe von Hegseths Schwägerin jedoch nicht die ersten ihrer Art. Ebenfalls bereits im Dezember hatte auch bereits das US-Magazin The New Yorker von diversen Vorwürfen und Whistleblower-Berichten aus Hegseths Umfeld berichtet, nach denen der ehemalige Fox News-Moderator schon vor Jahren in seiner Position als Chef des Soldaten-Verbands „Concerned Veterans of America“ mehrfach durch Alkoholmissbrauch aufgefallen sei.

Zuvor hatte die Washington Post über Anschuldigungen einer namentlich nicht bekannten Frau berichtet, die angab, 2017 von Hegseth vergewaltigt worden zu sein und im Anschluss nach dem Unterschreiben einer Schweigevereinbarung Geld erhalten zu haben. Hegseth kommentierte die Anschuldigung damit, dass der Geschlechtsverkehr einvernehmlich gewesen sei und er die Unterschrift nur aus der Befürchtung heraus verlangt hätte, in die „Me Too“-Debatte hineingezogen zu werden.

Republikaner stehen zu Hegseth: Senatoren wollen schnelle Bestätigung forcieren

Als Folge der neuerlichen Anschuldigungen haben einige Republikaner bereits anklingen lassen, die Bestätigung der Personalie Hegseth nun beschleunigen zu wollen. Dazu zitiert die New York Times etwa den republikanischen Senator Roger Wicker, der die Glaubwürdigkeit der neuen Vorwürfe öffentlich anzweifelte und angab, dass die Nominierung Hegseths beibehalten werden solle. Allerdings könnten bei der derzeitigen Zusammensetzung des Senats nur wenige zögernde republikanische Senatorinnen und Senatoren ausreichen, um eine Ernennung Hegseths zu verhindern.

Unter Trumps designierten Ministerinnen und Ministern ist Pete Hegseth nicht der einzige, der kritische Reaktionen ausgelöst hat. So warnen etwa Fachleute aus Medizin und Wissenschaft vor der Ernennung des Ex-Demokraten Robert F. Kennedy Jr. zum Gesundheitsminister. Trumps erste Wahl als Justizminister, der republikanische Kongress-Abgeordnete Matt Gaetz war von der Nominierung zurückgetreten, nachdem ihm Drogenmissbrauch und bezahlter Geschlechtsverkehr mit einer Minderjährigen vorgeworfen worden war. (saka)

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