"Soziale Gerechtigkeitsspielereien“ - Pete Hegseth sorgt mit umstrittenen Aussagen zu Homosexualität im Militär für Empörung

Der von Donad Trump nominierte Verteidigungsminister Pete Hegseth steht wegen seiner Haltung zur Aufhebung eine Militär-Richtlinie in der Kritik. In seinem dieses Jahr erschienenen Buch „The War on Warriors“ und in nachfolgenden Medienauftritten bezeichnete Hegseth laut „CNN“ sowohl die ursprüngliche „Don’t Ask, Don’t Tell“-Politik (DADT) als auch deren Aufhebung im Jahr 2011 als „Einfallstor“ und „Tarnung“ für umfassendere kulturelle Veränderungen, die seiner Meinung nach die militärische Geschlossenheit und Effektivität untergraben haben.

Obama hebt „Don’t Ask, Don’t Tell“ auf

Die „Don’t Ask, Don’t Tell“-Politik wurde nach Angaben des US-Senders in den 1990er Jahren unter Präsident Bill Clinton eingeführt und erlaubte es homosexuellen Menschen, im Militär zu dienen – vorausgesetzt, sie machten ihre Sexualität nicht öffentlich.

Militärangehörige durften auch nicht nach der sexuellen Orientierung befragt werden. Kam diese dennoch ans Licht, konnte dies zur Entlassung führen. Die Richtlinie wurde während der Obama-Administration aufgehoben, was es homosexuellen Soldaten ermöglichte, offen zu dienen, berichtet „CNN“. 

Hegseth war unter anderem im Irak und Afghanistan

Pete Hegseth, der auch Moderator bei Fox News war, trat dem Bericht zufolge 2002 der Minnesota Army National Guard bei und diente fast 20 Jahre, bevor er als Major in den Ruhestand ging. Hegseth absolvierte auch Kampfeinsätze im Irak und in Afghanistan. In seinem Buch nennt Hegseth aber keine konkreten Beispiele, um seine Behauptung zu untermauern, dass der offene Dienst von homosexuellen Soldaten dem Militär geschadet habe.

Hegseth hat sich außerdem auch gegen sogenannte „woke“-Politik ausgesprochen, die seiner Meinung nach das US-Militär untergraben habe. Dazu zählen unter anderem die Zulassung von Frauen in Kampfeinheiten und das offene Dienen von Transgender-Personen. Hegseth zufolge seien diese Veränderungen das Ergebnis der „sozialen Gerechtigkeitsspielereien“, die mit der DADT-Richtlinie begonnen hätten.

In der „Ben Shapiro Show“ im Juni kritisierte Hegseth eine Militärkampagne, die einen Soldaten mit zwei lesbischen Müttern zeigte. „CNN“ zufolge sagte er: „Jetzt hat man die Absurdität von ‚Ich habe zwei Mütter und bin so stolz darauf, ihnen zu zeigen, dass ich auch die Uniform tragen kann‘. Das ist wie alles andere, was die Marxisten und Linken getan haben. Zuerst war es gut getarnt und jetzt gehen sie einfach offen damit um.“

Trump-Sprecher verteidigt Minister-Kandidaten

Auch ein Sprecher von Trumps Übergangsteam äußerte sich bereits zur Kritik an Hegseth: „Wie Präsident Trump möchte auch Pete, dass sich das US-Militär darauf konzentriert, die stärkste Kampftruppe der Welt zu sein – und nicht auf kulturelle und soziale Themen. Entscheidend ist: Wenn du die Standards erfüllst, kannst du dienen.“ Prioritäten sollten demnach nicht “willkürliche sozialen Quoten", sondern „Einsatzbereitschaft und Tödlichkeit“ sein.

Am Donnerstag schien Hegseth selbst seine früheren Äußerungen zu „Don't Ask, Don't Tell“ zu relativieren und sagte gegenüber „CNN“: „Bin ich gegen die Aufhebung? Nein, bin ich nicht.“ Er bezeichnete den Bericht über seine früheren Äußereungen demnach als „weitere falsche Berichterstattung“.