Bundesbank: Deutsche Wirtschaft stagniert im ersten Quartal „bestenfalls“

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Die Bundesbank erwartet in den kommenden Monaten kein Wirtschaftswachstum. (Symbolbild) © Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa/Illustration

Die Bundesbank erwartet in den kommenden Monaten kein Wirtschaftswachstum, sondern „bestenfalls“ Stagnation. Deutschlands Wirtschaft rückt damit gefährlich nahe an eine Rezession.

Berlin – Die deutsche Wirtschaft steckt in der Flaute. Und die Bundesbank sieht in den Wintermonaten noch keine Trendwende kommen. „Alles in allem könnte die deutsche Wirtschaftsleistung im ersten Quartal 2024 bestenfalls stagnieren“, heißt es in dem am Freitag veröffentlichten Monatsbericht. Damit würde sich die noch im Dezember erwartete Erholung verzögern. Im vergangenen Monat hatte die Bundesbank noch ein leichtes Wachstum vorausgesagt.

Schrammt die deutsche Wirtschaft haarscharf an einer Rezession vorbei?

Kommt es tatsächlich zu einer Stagnation, würde Deutschland als Europas größte Volkswirtschaft haarscharf an einer Rezession vorbeischrammen. Im vierten Quartal 2023 ist das Bruttoinlandsprodukt nach einer ersten Schätzung des Statistischen Bundesamtes um 0,3 Prozent geschrumpft. Bei zwei negativen Quartalen in Folge wird von einer technischen Rezession gesprochen. „Anzeichen dafür, dass die industrielle Auslandsnachfrage ihren Tiefpunkt bereits erreicht hatte, bestätigten sich nicht“, begründete die Bundesbank ihren Pessimismus.

Zudem trübte sich die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft im Januar überraschend ein: Der Ifo-Geschäftsklimaindex fiel sogar auf den niedrigsten Wert seit Mai 2020, als die Corona-Pandemie die Wirtschaft am Boden hielt. „Dagegen verbessert sich die Einkommenssituation der privaten Haushalte wie erwartet“, schrieb die Bundesbank mit Blick auf die zuletzt stark gestiegenen Löhne bei gleichzeitig nachlassender Inflation.

Inflationsrate soll zurückgehen

„Zu Beginn des neuen Jahres dürfte die Inflationsrate wieder spürbar zurückgehen“, heißt es im Monatsbericht. Im Dezember hatte es noch einen Anstieg auf 3,7 Prozent gegeben, bedingt allerdings durch einen Sondereffekt: Der Bund hatte ein Jahr zuvor im Rahmen der sogenannten „Dezember-Soforthilfe“ einmalig den Monatsabschlag der privaten Haushalte für Gas und Wärme übernommen, wodurch die Energiepreise diesmal stiegen. Dieser erhöhende Basiseffekt entfalle nun zu Jahresbeginn. (lma/Reuters)

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