Baufortschritt, Betreuungsangebote, Einweihung mit Ehrengast und Namensdebatte: Neuigkeiten rund um die 10. Grundschule in Kempten am Aybühlweg konnte man im Ausschuss erfahren.
Kempten – Zum Profil und zur Namensgebung der künftigen Grundschule am Aybühlweg liegen mehrere Anträge von Kemptener Stadträtinnen und -räten vor (wir berichteten). Im Ausschuss für Schule und Sport sind vergangene Woche neue Details dazu bekannt geworden, ebenso zum Baufortschritt und zu den Betreuungsangeboten – sogar ein neuer Name wurde vorgeschlagen. Und zur feierlichen Einweihung für geladene Gäste, am 26. September, kommt der Bayerische Ministerpräsident, Dr. Markus Söder. Ein Bürgerfest mit einem Tag der offenen Tür gibt es tags darauf.
Bauarbeiten schreiten planmäßig voran
„Die gute Nachricht: Der Bau und die Fertigstellung der Schule und der Zweifachsporthalle liegen im Zeitplan!“, begann Thomas Baier-Regnery, Referatsleiter für Jugend, Schule und Soziales seinen Bericht zur neuen Grundschule. Damit ist auch die Inbetriebnahme zum Schuljahr 2025/26 gewährleistet.
Nach Beginn des Schulbetriebs, werden bei der Sporthalle noch einige Nachsteuerungen erforderlich sein, ehe diese – voraussichtlich zum Jahreswechsel – für den außerschulischen Vereinssport freigegeben werden kann. Dies betrifft insbesondere den TV Kempten, dem die Stadt im Rahmen des Grundstücksverkaufs für die Grundschule das vorrangige Belegungsrecht der Turnhalle in den schulisch nicht genutzten Zeiten – werktags 17 bis 22 Uhr und an den Wochenenden – eingeräumt hatte. Die dadurch frei werdenden Kapazitäten in anderen Sporthallen kommen dann den übrigen Kemptener Vereinen zugute.
Insgesamt gibt es in der Grundschule zunächst neun Klassen mit etwa 200 Kindern. Durch eine Sprengelanpassung mit dem Ortsteil Rothkreuz wird sich die Schülerzahl der dreizügigen Schule dann auf zwölf Klassen erhöhen, sodass damit alle zusätzliche Bedarfe gedeckt werden können. Entlastet werden insbesondere die Haubenschloßschule und die Grundschule an der Sutt.
Mit dem Schul-Neubau am Kemptener Aybühlweg entstehen auch Betreuungsplätze
Die Grundschule in der Stiftsstadt zieht komplett in den Aybühlweg um. Dort wird es einen Hort mit bis zu 60 Betreuungsplätzen geben sowie eine Offene Ganztagsschule für rund 210 Schülerinnen und Schüler. Damit können künftig 75 Prozent aller Kinder in Kempten betreut werden, sodass dem ab 1. August 2026 geltenden Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung weitestgehend Rechnung getragen werden könne.
Gesetz gibt Aufschluss zur Namensgebung
Zur Namensgebung war in der Sitzung zu erfahren, dass die neue Grundschule nach einer Veröffentlichung im Amtsblatt Nr. 8/2022 der Regierung von Schwaben die amtliche Bezeichnung „Grundschule Kempten (Allgäu) am Aybühlweg“ erhält. Die Vorschriften dazu sind in Art. 29 Abs. 1 Satz BayEUG (Bayerisches Gesetz über das Erziehungs- und Unterrichtswesen) geregelt: Aus der amtlichen Bezeichnung müssen sich Schulart und Schulort ergeben.
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Darüber hinaus besteht nach Art. 29 Abs. 1 Satz 3 BayEUG die Möglichkeit, einer staatlichen Schule einen Beinamen zu verleihen. Baier-Regnery betonte, dass die diesbezügliche Namensgebung in einem großen Konsens der Schulfamilie – Lehrerkonferenz, Schülermitverantwortung, Kinder, Elternbeirat und Stadt Kempten – erreicht werden müsse. Der Vorschlag wird dann an die Regierung von Schwaben übermittelt, die diesen als Beiname festlegen kann. „Die Stadt alleine ist nicht für die Namensgebung autorisiert und die Namensgebung kein politisches Thema.“
Muss der Namensgeber verstorben sein oder nicht?
Sibylle Knott (parteilos, CSU-Fraktion) störte sich an dem Satz in der Sitzungsvorlage, dass es sich bei dem Beinamen um eine bereits verstorbene Person handeln müsse. Sie verwies auf eine schriftliche Anfrage von Claudia Stamm (Grüne) 2010 im Bayerischen Landtag, als es um die Umbenennung der Mühldorfer Hauptschule nach dem noch lebenden Holocaust-Überlebenden Max Mannheimer ging. Die Antwort des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus (StMUK) lautete damals, dass diese Regelung aus Gründen der Deregulierung und Verwaltungsvereinfachung kraft einer Bekanntmachung des StMUK von 2005 aufgehoben worden sei.
Eine Anfrage des Kreisboten beim StMUK ergab, „dass nach heutiger Rechtslage die Bezeichnung von Schulen allein durch Art. 29 BayEUG geregelt wird. Darüber hinausgehende Vollzugshinweise vonseiten des StMUK sind nicht in Kraft“.
Der einzige Kemptener, der ins All flog
Einen neuen Namensvorschlag von Ullrich Kremser (FDP) brachte Fraktionskollege Dr. Dominik Spitzer in die Diskussion ein: Reinhard Furrer, der einzige Astronaut aus Kempten.
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