Kempten: Erster „Allgäu-Cup“ der Boulespieler bei Traumwetter

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Mediterraner Lifestyle im Kemptener Hofgarten: die Premiere des „Allgäu-Cups“ lockte die besten Boulespieler an. © Bäucker

15 Teams trugen den ersten Allgäu-Cup im Boule-Spielen im Hofgarten von Kempten aus. Katharina und Christoph aus Ravensburg gewinnen den Wanderpokal.

Kempten – Eigentlich fehlte nur das Gläschen Pastis, alles andere war da. Zwei phantastische Plätze, das an Südfrankreich erinnernde Ambiente im Hofgarten, interessierte Zuschauer und die trotz des Wettkampfes sehr entspannten Spieler. 15 Teams mit 30 Werferinnen und Werfern aus dem gesamten Allgäu und drumherum zelebrierten den ersten „Allgäu-Cup“ im Boule-Spielen.

Den Wanderpokal holten sich Katharina und Christoph aus Ravensburg. Organisator Michael Weiß vom SV Heiligkreuz blinzelte zufrieden in die Frühlingssonne: „Wir freuen uns – was für eine schöne Veranstaltung!“

„Boule spielen ist Lifestyle“, sagt Nori, der im blühenden Hofgarten für Memmingen die Kugeln wirft. Nori muss es wissen: Der gebürtige Marokkaner hat das Spiel in Afrika gelernt und in Frankreich perfektioniert. Normalerweise spielt er für den Klub „Vence petanque“ an der Cote d’Azur.

„Beim Boule bzw. Petanque bist du entspannt, freust dich auf das Treffen und Plaudern mit Freunden, hast Zeit und genießt das Leben“, lächelt Nori. Und hebt zu einer Hymne auf das im vergangenen Jahr fertiggestellte „Boulodrome“ in Kempten an: „Die beiden Spielbahnen gehören zu den besten in ganz Süddeutschland“, urteilt er, „der feine Untergrund, die Schattierung durch die wunderbaren Bäume, die historischen Gebäude rundherum, einmalig! Und neben der Bahn gleich das Café – besser geht’s fast nicht.“

Beim Boulespiel ist höchste Konzentration gefragt, erklärt Nori in Kempten

Er kommt immer wieder gern nach Kempten, um ein paar Runden zu spielen, meist mit den befreundeten Kollegen vom SV Heiligkreuz. „Boule ist viel Psychologie“, erklärt er dem Kreisboten-Reporter, du musst dich extrem konzentrieren auf deinen Wurf, die Sprüche der Gegner musst du ausblenden.“ Spricht’s, tritt entschlossen in den markierten Abwurfring , zielt mit ausgestrecktem Arm auf eine gegnerische Kugel, holt aus und – klack! – schießt sie weg.

Beim Boule teilt sich das Zweierteam in zwei Kategorien: Der eine ist fürs Wegschießen zuständig, der andere muss die eigenen Kugeln so nah wie möglich an das „Schweinchen“ legen, die kleine bunte Zielkugel. „Die meisten Spielerinnen und Spieler können beides gleich gut“, informiert Michael Weiß, der mit dem „Allgäu-Cup“ das um 1900 in Frankreich erfundene Boulespiel über alle Ländergrenzen hinweg populär machen möchte. Oft wird das hohe Präzision verlangende Spiel auch Petanque genannt.

Entspannte Atmosphäre beim Allgäu-Cup der Boulespieler in Kempten

Die Premiere im fast schon mediterran wirkenden Hofgarten ist das rundum gelungen. Während sich die Teams aus Sonthofen, Kaufbeuren, und Kempten, aus Memmingen und Ravensburg, aus Füssen, Lindau, Lindenberg und Lechbruck die schweren Eisenkugeln (für 120 Euro bekommt man schon drei gute Exemplare) buchstäblich um die Ohren schießen – das typische Klackergeräusch ist weithin zu hören –, liegen die Zuschauer im Gras, spielen Kinder und fachsimpeln manch selbsternannte Experten intensiv über Wurf und Weite.

„Du musst die Kugel mit zwei Dritteln deiner Hand umfassen, mit dem Arm ausholen und aus der Streckung abschießen“, beschreibt Weiß die Technik.

Kemptens Sportstadtrat Thomas Landerer schaut ebenso interessiert zu wie vorbeischlendernde Osterurlauber mit Eistüten in der Hand oder enkelhütende Kemptener mit Kinderwagen. Der nächste „Allgäu-Cup“ der Boulespieler findet nächstes Jahr in Ravensburg statt.

Feste, Konzerte, Ausstellungen: Was man in Kempten und Umgebung unternehmen kann, lesen Sie im Veranstaltungskalender.

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