Kempten feiert Richtfest an der Zehnten Grundschule

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Richtfest: Oberbürgermeister Kiechle freut sich über den Richtspruch von Zimmerer Christian Kirchmayr. © Fischer

Diesmal waren die Kinder nur in einer Projektion an der Wand zu sehen – in einem Jahr übernehmen sie die Herrschaft in der Zehnten Grundschule in Kempten.

Kempten – Die Kleinen bedankten sich mit einem Lied bei den Architekten, den Handwerkern, den Verantwortlichen in der Stadtverwaltung und zählten auf, worauf sie sich bereits jetzt freuen: auf den Spielplatz im Pausenhof, die Ausflüge, viele Mitschüler, die Lehrer, die Bäume, ordentliche Toiletten – und darauf, mehr „Blödsinn machen“ zu können. „Unsere Schule, das sind wir“, sangen sie selbstbewusst.

Kemptens Zehnte Grundschule: „Nicht nur ein Haus, sondern ein Zuhause“

Schulleiter Michael Wittko sprach von „unfassbaren Chancen“, die der neue Sozial­raum für die Kinder ermögliche. Das Gebäude biete alles, was eine moderne Schule ausmache, betonte Oberbürgermeister Thomas Kiechle. „Wir bauen nicht nur ein Haus, sondern ein Zuhause für die Zukunft, für unsere Kinder“, sagte Schulrat Tobias Schiele. In der Ganztagesschule werden die Schüler bis 16 Uhr bleiben und oft auch ihre Ferien im Hort verbringen.

Ein Mann freut sich, dass er gleich einen Rohbau betreten darf.
Schulleiter Michael Wittko (r.) ist die Vorfreude ins Gesicht geschrieben: In einem Jahr will er an dem ausgebauten Schuleingang seine Schülerinnen und Schüler begrüßen. © Fischer

Über einen „außerordentlich ambitionierten Zeitplan“ sprach der Oberbürgermeister Thomas Kiechle, aber er sei überzeugt, dass man im September 2025 die Verantwortung für die Schule den Lehrerinnen und Lehrern übergeben könne.

Zehnte Grundschule in Kempten: Nach vielen Hürden auf der Zielgeraden

„Kempten ist eine dynamisch wachsende Stadt“, so der OB. Nach der Grundsatzentscheidung für den Bau einer neuen Schule habe man viele Hürden überwinden müssen. „Um die Außenanlage haben wir viel gerungen, am Ende den großen Schritt jedoch nicht machen können“, sagte Kiechle im Hinblick auf die vorangegengenen Diskussionen mit dem Alpenverein.

Von der dreizügigen Grundschule werde die ganze Stadt profitieren können. Die Aula und die Zweifachsporthalle öffne man für die Bürgerinnen und Bürger. Die Stadt stelle den Lehrkräften „eine moderne Hardware“ zur Verfügung, mit Werkräumen, digitalen Unterrichtsmöglichkeit, mit einem Hort und einer Mensa.

In der Zehnten Grundschule am Aybühlweg entsteht ein moderner Lern- und Begegnungsort

Wenn man auf die Einrichtungen in der Nachbarschaft, DAV, Cambomare, Sportplätze, Jufa, schaue, habe man den Schwerpunkt „Sport und Bewegung“ richtig gewählt. „Jeder Euro ist richtig investiert“, wies Kiechle auf die auf mehr als 43 Millionen Euro gestiegenen Kosten hin.

Rohbau Zehnte Grundschule Aula, viel Beton.
Die Aula: Wo der OB die Gäste des Richtfestes begrüßte, wird ab September 2025 das schulische Leben pulsieren. © Fischer

Richtfeste gebe es seit dem Mittelalter, erzählte Architekt Franz Balda. „Das Haus war gerichtet, die Standfestigkeit gesichert“, sagte er. Man habe gewusst, das Schwierigste sei vorbei. Der Innenausbau, also die „zweite Halbzeit“ werde bei diesem Schulbau aber genauso viel Energie fordern. Sein dringendster Wunsch: „Keine Verlängerung.“

Der Architekt schilderte die Herausforderungen, die durch die „bewegte Topografie und das knapp geschnittene Grundstück“ bedingt sind. Man habe die dadurch entstandene Chance genutzt, das Gebäude füge sich in die Umgebung ein.

Tiefbohrungen für Erdwärme

Wolfgang Hirdina sprach im Namen des Planungsbüros über die hohen energetischen Stand­ards. Mit Tiefbohrungen habe man gesichert, dass man Wärmepumpen einsetzen und die Erdwärme nutzen könne. Es werde eine mechanische Grundlüftung geben, mit Stoßlüften sorge man für zusätzliche Frischluft.

Einige Festgäste, die die ursprüngliche Planung mit Holzbauweise kannten, konnten sich schwer mit der vorherrschenden Betonwand-Optik anfreunden. Beim Innenausbau soll Holz die Hauptrolle spielen. In einem Jahr wird man sehen, wie viel das ausmacht.

Die Kinder freuen sich bereits darauf, von der Inter­imslösung im „Grünen Kasten“ in die neue Schule umziehen zu können.

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