Kempten: NGG fordert mehr Lohn für Beschäftigte in der bayerischen Milchwirtschaft

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Insgesamt waren es 200 Beschäftigte von der Edelweiss-Molkerei und Meggle Cheese aus Altusried, die in der laufenden Bayern-Tarifrunde einen Warnstreik organisierten. © Jörg Spielberg

Warnstreik vor den Werkstoren der Edelweiss-Molkerei: Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Allgäu fordert mehr Lohn für Beschäftigte in der bayerischen Milchwirtschaft.

Kempten – Ende Mai lief in Bayern der geltende Tarifvertrag der milchverarbeitenden Betriebe mit der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten aus. Die Arbeitgeber boten in der ersten Bayern-Tarifrunde Anfang Juni den Beschäftigten in der bayerischen Milchwirtschaft eine dreiprozentige Lohnerhöhung in diesem Jahr und eine zweiprozentige Lohnerhöhung im kommenden Jahr an. Geschäftsführerin der NGG Allgäu, Claudia Weixler, nannte dies ein „absolutes Magermilch-Angebot“. Die Gewerkschaft fordert dagegen einen fixen Lohnzuschlag von 411 Euro pro Monat für alle Beschäftigten – vom Produktionshelfer am Band über die Molkerei- und Käsereifachkraft bis zur Laborantin und Bürokraft. Durch diese nominale Erhöhung, die für alle Lohngruppen gleich ausfallen soll, werden insbesondere die gestärkt, die einen niedrigen Lohn empfangen, so die Gewerkschaft. „Durch die stark gestiegene Inflation wird es für die Arbeitnehmer gerade in den unteren Lohngruppen richtig eng“, begründet Claudia Weixler diese Forderung.

Open-Air-Streik bei Edelweiss

Um ihrer Forderung für die kommende zweite Bayern-Tarifrunde am 26. Juni Nachdruck zu verleihen, entschied sich die Gewerkschaft NGG zu einem Warnstreik. Rund 200 Beschäftigte der Edelweiß-Molkerei aus Kempten und von Meggle Cheese aus Altusried versammelten sich am 14. Juni vor den Werkstoren der Edelweiss-Molkerei, um für ihr Anliegen zu demonstrieren. „Das existierende Angebot der Arbeitgeber reicht uns keinen Meter weit“, sagt Claudia Weixler, die den beim Warnstreik in gelben Warnwesten gekleideten Beschäftigten zurief: „Wir müssen ein deutliches Zeichen in Richtung „Milch- und Käse-Bosse setzen“. 19.000 Beschäftigten lassen sich nicht mit einem Minimal-Angebot einfach so abspeisen. Bei den gestiegenen Preisen für Energie, Wohnen und Nahrungsmittel müssen sich die Arbeitgeber jetzt bewegen. Sonst bewegt sich in den Firmen bald auch nichts mehr.“

Mehr auch für Azubis

In der bayerischen Milchwirtschaft sind unter anderem Milchtechnologen, milchtechnische Laboranten, Maschinenfahrer, Mechatroniker und Verwaltungsangestellte beschäftigt. Für die Auszubildenden fordert die NGG eine „Azubi-Offensive“, bei der es neben 100 Euro monatlich mehr, auch eine Fahrtkostenerstattung zur Berufsschule, mehr Zeit für das Lernen für die Abschlussprüfung und eine Prämie für einen erfolgreichen Berufsabschluss geben soll. 

kb

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