Bebauungsplan für Studentenwohnheim am Haslacher Berg in Kempten muss geändert werden
Kempten – Im Bauausschuss war das geplante Studentenwohnheim am Haslacher Berg Thema. Zur Sprache kamen die Einwände aus der Bevölkerung und von den Behörden.
Der Bau einer Studentenwohnanlage am Haslacher Berg soll preisgünstigen Wohnraum in Hochschulnähe ermöglichen. Die Anlage soll sich in den landschaftlich und städtebaulichen vorhandenen Gebietscharakter integrieren.
Das Wohnheim mit ergänzender Hostelnutzung erfordert eine Änderung des bestehenden Flächennutzungs- und Bebauungsplans. Bisher war an dieser Stelle eine gewerbliche Baufläche vorgesehen.
Die Öffentlichkeit war frühzeitig beteiligt worden. Es wurden u. a. Bedenken gegenüber den Gebäudehöhen und deren Einfügen in die nähere Umgebung vorgetragen. Außerdem fragte man, warum der Gestaltungsbeirat, der in seiner Sitzung im Mai 2022 die Aufstellung abgelehnt und um Wiedervorlage gebeten habe, nicht mehr beteiligt worden ist. Auf mögliche Hangrutsche in der Straße Haslacher Berg wurde hingewiesen, ebenso auf die Belastbarkeit des Geländes und die daraus möglicherweise entstehenden Schäden an der Bestandsbebauung. Bemängelt wurde auch der Wegfall von Stellplätzen für Anwohner. Geäußert wurde zudem Unverständnis zur Zufahrt über den Haslacher Berg. Ursprünglich sollte diese über die Immenstädter Straße erfolgen. Der zusätzliche Verkehr an der Straße Haslacher Berg könne mehr Lärmbelästigung und eine Wertminderung der bestehenden Grundstücke verursachen.
Von sechs Behörden und Dienststellen liegen abwägungsrelevante Stellungnahmen vor. So sollen nicht nur heimische Bäume, sondern auch Bäume, die der Klimaveränderung standhalten können, angepflanzt werden. Das Wasserwirtschaftsamt empfiehlt, das Auftreten urbaner Sturzfluten zu untersuchen und verweist dabei auf die von der Stadt herausgegebene Starkregenkarte. Der Ausschuss beschloss einstimmig, dem Stadtrat den vorgeschlagenen Abwägungen der Stellungnahmen zuzustimmen.
Allerdings wurde der Tagesordnungspunkt zwischenzeitlich abgesetzt. Der Bauträger will im Tiefgaragenbereich Änderungen vornehmen, so Baureferent Tim Koemstedt. Sobald dies abgeschlossen ist, wird das Vorhaben erneut im Bauausschuss vorgestellt werden.
Kommentar von Helmut Hitscherich