Vater und Sohn führen Krippenmuseum – Jetzt wurden sie für ihren Einsatz belohnt
In ihrem Krippenmuseum in Weilheim zeigen sie Exponate in großer Vielfalt. Jetzt wurden Manfred Bögl und sein Sohn Thomas vom örtlichen Heimat- und Museumsverein ausgezeichnet.
Zum 30. Mal seit 1980 hat der Heimat- und Museumsverein Weilheim den Willi-Mauthe-Preis verliehen. Rund 100 Gäste kamen ins Stadttheater, um der Veranstaltung beizuwohnen, die zu Ehren der Preisträger Manfred und Thomas Bögl abgehalten wurde.
Einen „besonderen Einsatz für die Heimatpflege“ attestierte Dr. Joachim Heberlein, Obmann des Vereins, den Bögls, die das Weilheimer Krippenmuseum führen. Zunächst blickte er daher auf die Krippengeschichte Weilheims zurück, die bis ins Jahr 1643 reicht. Die Stadt gehöre somit zu den Orten, in denen „der Krippengedanke schon früh Fuß fasste“.
Einst nur in Kirchen und Palästen des Adels daheim, hätten Krippen sich „zum Zentrum der Feier des Weihnachtsfestes in den Stuben in Stadt und Land“ entwickelt. Für das jugendliche Gemüt sei es etwas Schönes und Erhabenes, eine Krippe zu sehen, zitierte Heberlein den 1886 verstorbenen Stadtpfarrer Carl August Böhaimb und ergänzte, dass das erwachsene Gemüt in diese Aufzählung gehöre.
„Erstaunliche Fülle und Verschiedenartigkeit“
Das Krippenmuseum mit seinen zahlreichen Exponaten, die als Medium der Verkündung der Frohbotschaft Vorbildfunktion hätten, zeige eine „erstaunliche Fülle und Verschiedenartigkeit, was Krippenbau, der nicht nur mit den Händen, sondern auch mit dem Herzen betrieben wird, zu leisten vermag“.
Die Initialzündung für seine Leidenschaft habe Manfred Bögl, so erzählte Heberlein, bei einem Bummel durch Bozen erlebt. Er „versteckte sich und seine Begeisterung nicht, sondern öffnete den Interessierten die heimische Tür und lud sie in seinen Keller zum Krippenschauen ein“, berichtete der Laudator. Vor fünf Jahren wurde dann das Krippenmuseum offiziell eröffnet.
Krippen durchliefen derzeit wieder eine Renaissance, freute sich Heberlein und verwies auf die Krippenbaukurse der Bögls, die sogar für Kinder angeboten werden. „Dadurch wird eine unsere Heimat prägende Tradition vermittelt, Heimatpflege im besten und nachhaltigsten Sinne betrieben“, lobte er. Im Krippenmuseum werde durch Manfred Bögl und seinen Sohn Thomas überlieferte Kultur sichtbar gemacht und sichergestellt, dass „das, was Generationen vor uns lieb und teuer war, und auch uns heute ist, seinen Weg in die Zukunft findet“. So werde ein unvorstellbarer Schatz erschlossen, den Besuchern das Herz geöffnet und bewiesen, dass „die Beschäftigung mit der Krippe auch etwas für gestandene Mannsbilder ist“.
„Hab‘ nicht gewusst, dass wir so gut sind“
„Ihr könnt euch vorstellen, wie stolz wir sind“, wandte sich der sichtlich gerührte Manfred Bögl an die Anwesenden. Der Preis sei eine große Ehre und außerdem durch den persönlichen Bezug – Mauthe sei ein Freund seines Vaters gewesen – noch bedeutsamer. „Dass unser Museum als Kulturgut anerkannt ist, ist fast besser als der Preis“, so Manfred Bögl, der Heberlein seinen Dank für dessen fachliche Beratung bezüglich historischer Details aussprach. „Ich hab’ vor dem Vortrag gar nicht gewusst, dass wir so gut sind“, scherzte der Preisträger und konnte den folgenden Festvortrag, den er als „Hammer des Abends“ bezeichnete, kaum erwarten.
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Für diesen trat Krippenexpertin Dr. Nina Gockerell ans Rednerpult, die über neapolitanische Krippen des 18. Jahrhunderts referierte. Umrahmt wurde der Abend musikalisch beeindruckend von Heberleins Schwester Sabine und deren Mann Thomas Gruber.
Ursula Gallmetzer
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