Nach Unglück im vergangenen Jahr: So ist die aktuelle Lage bei den Störchen
Es war ein Schock, als im vergangenen Jahr bei einem Sturm die jungen Störche mit dem Nest vom Kirchturm von St. Johann wehten. Heuer hat ein Storchenpaar erneut versucht, ein Nest zu bauen und ist zunächst gescheitert. Inzwischen schaut es gut aus, dass die Brut durchkommt.
Peißenberg – Nachdem nun schon im dritten Jahr ein Storchenpaar auf der Kirche St. Johann in der Marktgemeinde nistet, haben die Peißenberger inzwischen ein ganz besonderes Verhältnis zu „ihren“ Störchen aufgebaut. Der halbe Ort scheint mitzufiebern, wenn die beiden Störche ihr Nest bauen, die Eier legen und schließlich die Jungen schlüpfen.
Dabei haben die Peißenberger in den vergangenen zwei Jahren wenig Grund zur Freude gehabt: Im Jahr 2022 hat der Storch auf dem Kirchturm von St. Johann zwar ein Nest gebaut, aber es gab keinen Nachwuchs. Irgendwann sei das Tier dann unverrichteter Dinge wieder weggeflogen, berichteten der Peißenberger Pfarrer Georg Fetsch und Robert Pfeifer von der Kirchenverwaltung bei einem Termin im Januar. Irgendwann sei das Nest dann vom Dach gefallen.
Starker Sturm wehte das Nest vom Dach
Im vergangenen Jahr versuchte derselbe Storch erneut sein Glück auf dem Kirchturm von Peißenberg. Dass es derselbe Storch war, konnte anhand seiner Beringung festgestellt werden. Dieser war in Polen beringt worden und konnte deswegen identifiziert werden. Die Sache endete schlimm: Der Storch baute wieder einen Horst auf das Kirchturm-Dach von St. Johann und zunächst sah auch alles nach dem perfekten Storchenglück aus. Der Storch fand ein Weibchen und bald brütete das Paar. Rund einen Monat später schlüpfte der Nachwuchs. Die drei Jungstörche entwickelten sich prächtig und waren fast flügge. Doch ein starker Sturm wehte das Nest vom Dach.

Pfarrer Fetsch schaute gleich am nächsten Morgen nach den Störchen und entdeckte das herabgestürzte Nest mit den Jungvögeln. „Sie waren leider tot“, sagte Fetsch. Nur die beiden alten Störche hätten überlebt. In Peißenberg war die Anteilnahme am Schicksal der jungen Störche so groß, dass unter anderem in den sozialen Netzwerken Rufe nach einer Nisthilfe laut wurden, damit der nächste Nestbau samt Aufzucht der Brut besser verlaufen würde.
Nisthilfe wäre zu teuer und aufwendig gewesen
Auch die Verantwortlichen der Pfarreiengemeinschaft Peißenberg-Forst machten sich Gedanken, wie verhindert werden könnte, dass die nächsten Jungstörche das gleiche Schicksal ereilt. Es wurden sogar Angebote zum Bau einer Nisthilfe eingeholt. Doch schnell stellte sich heraus, dass es zu teuer und aufwändig werden würde, diese zu bauen.
Zudem hat der Storchbeauftragte des LBV im Landkreis, Wolfgang Bechtel, auch von einer Nisthife abgeraten. Die Nisthilfe müsse ja nicht nur angebracht, sondern es müsse auch das Nest gepflegt werden. Die Nisthilfe wurde also nicht gebaut.
Dennoch hat sich im Frühjahr der Storch, der schon zwei Mal sein Glück in Peißenberg versucht hatte, zusammen mit einer Storchendame erneut an den Nestbau auf dem Kirchturmdach gemacht. Diesmal wurde das Nest schon nach ein paar Tagen vom Kirchturm geweht.
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Storch suchte sich neuen Platz auf dem Westgiebel der Kirche
Doch der Storch ließ sich nicht beirren und suchte sich einen anderen Platz auf der Kirche St. Johann – und zwar auf dem Westgiebel, der nicht so hoch und damit auch nicht so ausgesetzt ist wie der Kirchturm. „Ich habe es mir angeschaut. Sie haben das Nest mit dem Strahlenkranz verflochten. Ich denke, das hält“, sagt Bechtel. Er schaue immer wieder nach dem Storchennest in Peißenberg – allerdings von unten mit dem Fernrohr.
Ob der Nachwuchs bereits geschlüpft ist, das könne er nicht sehen von unten, doch er gehe davon aus, sagt Bechtel. Pfarrer Fetsch habe sich bereits bei ihm erkundigt, ob noch Maßnahmen getroffen werden müssen, um das Nest zu befestigen. Doch das hält Bechtel nicht für notwendig. Wenn es also weiter so gut läuft, dann gibt es heuer zum ersten Mal in diesem Jahrtausend echte Peißenberger Störche.
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