USA erwägen Sanktionen gegen Chinas Banken – Putin und Xi wollen sich offenbar wehren
China hat trotz Sanktionen und Ukraine-Krieg die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Russland ausgebaut. Nun wollen die USA die Hilfe aus China eindämmen.
Washington D.C. – Zunehmend geht es auch Russlands Verbündeten an den Kragen: Die USA erwägen laut Informationen des Wall Street Journal Sanktionen gegen chinesische Banken. Dies könnte dazu führen, dass den Banken der Zugang zum Dollar verwehrt wird. Doch es gäbe bei der Umsetzung auch Risiken für US-Präsident Joe Biden.
Chinas Banken helfen Russlands Wirtschaft trotz Sanktionen – USA erwägen Maßnahmen
US-Beamte sagten gegenüber dem Wall Street Journal, dass die Verhängung von Sanktionen gegen chinesische Banken eine Eskalationsoption darstellen würde. Nach Angaben von Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sind, sei es das Ziel, dass Peking die kommerzielle Unterstützung für die russische Militärproduktion einstellt. Den Banken den Zugang zum Dollar zu verwehren, hätte enorme Auswirkungen für die Wirtschaft in China.

Aber es könnte laut dem Business Insider auch auf die USA zurückschlagen, weil es die Entmachtung des Dollars beschleunigen würde. Eine Umsetzung der Maßnahmen ist allerdings noch nicht vorgesehen. Eine anonyme Quelle sagte gegenüber Reuters, dass US-Beamte hoffen, durch Diplomatie Sanktionen gegen chinesische Banken verhindern zu können.
Die USA haben Chinas Wirtschaftsbeziehung zu Russland häufiger kritisiert. „China kann nicht beides haben“, sagte Außenminister Anthony Blinken jüngst. „Es kann nicht vorgeben, positive, freundschaftliche Beziehungen zu Ländern in Europa haben zu wollen, und gleichzeitig die größte Bedrohung der europäischen Sicherheit seit dem Ende des Kalten Krieges schüren.“
Chinesische Banken fürchten Sanktionen – Putin und Xi arbeiten wohl an Umgehungstaktiken
In der Vergangenheit hatten bereits nur die Androhung von US-Sanktionen Wirkung gezeigt. Zuletzt haben zahlreiche chinesische Banken die Annahme von Zahlungen aus Russland eingeschränkt. Sogar Chinas größte Volksbank ließ Wladimir Putin hängen. Für Russland ist die chinesische Währung Yuan die wichtigste Reservewährung und Alternativen sind offenbar schwer zu finden.
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Zudem zogen sich auch große chinesische Banken als Vermittler aus den Geschäften mit Russland zurück, was zu Engpässen bei chinesisch-russischen Handelstransaktionen führte. Das beobachtete Alexandra Prokopenko, Mitarbeiterin der Denkfabrik Carnegie Russia Eurasia Center und ehemalige Mitarbeiterin der russischen Zentralbank.
Laut Prokopenko ersetzt Russland jedoch bisherige chinesischen Banken durch obskure, regionale chinesische Banken, die den Handel mit dem US-Dollar komplett eingestellt haben und daher keine Auswirkungen der US-Sanktionen zu befürchten hätten. „Die Zahlungsketten werden langsam wieder aufgebaut“, sagte Prokopenko. „Sowohl die Russen als auch die Chinesen passen sich ständig an die neuen Bedingungen an.“
Sanktionen gegen Russlands Wirtschaft: Wie Putin und Xi den Westen austricksen
Es wäre zumindest nicht verwunderlich, wenn China und Russland nach Wegen suchen, um westliche Strafmaßnahmen zu umgehen. Berichten zufolge haben beide Länder erst neulich ein Schlupfloch gefunden, russisches Kupfer als Schrott zu tarnen, um Sanktionen zu meiden. Dies wurde wohl kurz nach dem erweiterten Importverbot der USA und Großbritanniens auf russische Metalle aufgedeckt.
Am Sonntag, dem 14. April 2024, hatten die beiden Länder beschlossen, dass Metalle wie Aluminium, Kupfer und Nickel, die nach dem 13. April in Russland produziert wurden, nicht mehr an den beiden größten Metallbörsen der Welt in London und Chicago gehandelt werden. Russische Metallproduzenten würden von den Gewinnen der London Metal Exchange und der Chicago Mercantile Exchange ausgeschlossen.