Stalzers Zustand weiter kritisch
Mittwoch, 8. Oktober, 6.17 Uhr: Stalzers Zustand ist weiter kritisch. Die SPD-Politikerin schwebte am Abend noch in Lebensgefahr.
Stalzer wurde bereits befragt
20.06 Uhr: Stalzer wurde im Krankenhaus bereits von der Polizei befragt. Sie wollte sich aber nicht äußern, wie FOCUS online erfahren hat. Die "Westfalenpost" berichtet, dass Stalzer wisse, wer die Tat begangen hat. Der Zustand der neuen SPD-Bürgermeisterin ist weiterhin kritisch.
Messerattacke fand im Haus statt
19.02 Uhr: Nach dem Messerangriff auf die neu gewählte Bürgermeisterin von Herdecke, Iris Stalzer, ist nun klar, dass die Tat im Haus der Familie stattgefunden hat. Das bestätigte ein Polizeisprecher FOCUS online. Die 17-jährige Adoptivtochter wird nach Informationen von FOCUS online verdächtigt, ihre Mutter mit einem Messer angegriffen zu haben.
"Wir gehen von einer Tat mit familiärem Hintergrund aus", sagt Polizei-Pressesprecher Tino Schäfer zu FOCUS online. Es gibt keine Hinweise auf eine politisch motivierte Tat.
Stalzer wohl bei Bewusstsein
18.53 Uhr: Wie FOCUS online aus SPD-Parteikreisen erfuhr, ist Stalzer nach der Attacke jetzt bei Bewusstsein.
Adoptivtochter (17) soll Bürgermeisterin Stalzer angegriffen haben
18.29 Uhr: Die Messerattacke auf die neugewählte Bürgermeisterin Iris Stalzer im westfälischen Herdecke geht offenbar auf einen privaten Hintergrund zurück. Wie FOCUS online aus Sicherheitskreisen erfuhr, hatten sich die beiden Adoptivkinder im Alter von 15 und 17 Jahren mittags bei der Polizei gemeldet.
Zunächst gingen alle von einer politisch motivierten Tat aus. Tatsächlich aber scheint sich der Fall nach ersten Erkenntnissen der Ermittler ganz anders darzustellen. Wochen zuvor hatte die 17-jährige Adoptivtochter ihre Mutter angegriffen. Ein Fall von häuslicher Gewalt wurde aktenkundig. Auch hier soll ein Messer eine Rolle gespielt haben.
Beide Adoptivkinder wurden zu einer Wache gebracht, um sie zu befragen. Wie FOCUS-online erfuhr, wird die 17-jährige Adoptivtocher verdächtigt, das Verbrechen begangen zu haben. Weder bestehen Erkenntnisse zu anderen Tätern, noch bestehen Anhaltspunkte auf ein politisches Motiv. Laut der Polizei in Hagen sind zurzeit mindestens zehn Stiche bei Stalzer verifiziert.
Nach FOCUS-online-Informationen ist die Fahndung nach weiteren Tatverdächtigen inzwischen eingestellt worden. Dies bestätigte ein Polizeisprecher.

Weitere Einsatzkräfte vor Ort
17.30 Uhr: Nach dem Messerangriff auf die neu gewählte Bürgermeisterin von Herdecke sind weitere Einsatzkräfte vor Ort eingetroffen. Auch die Spurensicherung ist vor Ort. Die Einsatzkräfte seien an der Wohnanschrift von Iris Stalzer angekommen, sagte ein dpa-Reporter. Die Straße in der kleinen Ruhrgebietsstadt ist am Nachmittag weiter abgesperrt, mehrere Streifenwagen stehen vor dem Wohnhaus.
Nach Informationen aus Sicherheitskreisen war die SPD-Politikerin mit mehreren Messerstichen lebensgefährlich verletzt worden. Ihre mutmaßlichen Adoptivkinder im Alter von 15 und 17 Jahren hatten demnach am Mittag den Notruf abgesetzt.
Polizei nimmt beide Adoptivkinder mit
17.02 Uhr: Die Polizei hat inzwischen beide Adoptivkinder zur Spurensicherung festgenommen. Das berichtet der "WDR". Demnach wurde der Adoptivsohn in Handschellen abgeführt, die Adoptivtochter (17) wurde von drei Polizisten begleitet, trug jedoch keine Handschellen.
Polizei schließt familiären Hintergrund nicht aus
16.22 Uhr: Wie die Polizei offiziell bestätigt, wird ein familiärer Hintergrund der Tat nicht ausgeschlossen. Es werde gleichwohl in alle Richtungen ermittelt, teilte die Polizei in Hagen am Dienstag mit. Die Adoptivkinder im Alter von 15 und 17 Jahren seien zur Vernehmung und Sicherung von Spuren mitgenommen worden, hieß es aus Sicherheitskreisen.
15.40 Uhr: Wie "t-online" berichtet sollen beide Kinder in Gewahrsam genommen worden sein, um Spuren zu sichern.

15.22 Uhr: Aus Sicherheitskreisen heißt es, dass ein möglicher Tatverdacht gegen den Adoptivsohn von Iris Stalzer geprüft wird. Das berichtet die "Westfalenpost". Eine offizielle Bestätigung der Polizei gibt es noch nicht.
15.19 Uhr: Wie der "Spiegel" berichtet soll es im Sommer 2025 schon einmal einen Fall von häuslicher Gewalt im Haus der Familie Stalzer gegeben haben. Damals soll die 17-jährige Adoptivtochter mit einem Messer auf Iris Stalzer losgegangen sein.
15.12 Uhr: Die Polizei hat nun auch offiziell bestätigt, dass es sich bei der Verletzten um Iris Stalzer handelt. Die neugewählte Bürgermeisterin sei lebensgefährlich verletzt, eine Mordkommission sei eingerichtet worden. "Das Tatmotiv ist völlig unklar, wir ermitteln in alle Richtungen", sagt Polizeisprecher Tino Schäfer gegenüber der "Westfalenpost". "Ich kann nichts zum Tathergang sagen."

Übereinstimmende Berichte: Polizei nimmt Adoptivsohn (15) mit
14.57 Uhr: Ein WDR-Reporter berichtet von vor Ort, dass ein Jugendlicher in Handschellen von der Polizei aus dem Haus geführt und mitgenommen wurde. Laut "Bild" und "Spiegel" handelt es sich dabei um den Adoptivsohn, dem zudem ein Spurensicherungsanzug angelegt wurde. Laut Ermittlern sei das passiert, um zu verhindern, dass Spuren verwischt werden.
14.48 Uhr: Sowohl Stalzers Adoptivsohn (15) als auch ihre Adoptivtochter (17) sollen in der Wohnung gewesen sein. Sie verständigten auch den Notruf. Der Junge soll gegenüber der Polizei behauptet haben, dass es sich um mehrere Angreifer handelte und Stalzer sich anschließend in die Wohnung schleppte. Die Polizei soll den 15-Jährigen mitgenommen haben.
14.42 Uhr: Freddy Cordes, Generalsekretär der NRW-SPD, äußert sich betroffen: „Die Nachrichten aus Herdecke erschüttern uns. Unsere Gedanken sind bei Iris Stalzer und ihrer Familie. Unser Dank gilt allen Rettungs- und Einsatzkräften, die im Einsatz waren und sind.“

13 Messerstiche! Iris Stalzer mit Hubschrauber in Spezialklinik geflogen
14.30 Uhr: Christian Arndt, Sprecher der Feuerwehr Herdecke, hat sich gegenüber der "Westfalenpost" geäußert. Demzufolge seien Einsatzkräfte gegen 12 Uhr zu einem First-Responder-Einsatz ausgerückt seien.
"Wir haben die Patientin bestmöglich versorgt und an den Rettungsdienst übergeben", so Arndt. Ein Rettungshubschrauber habe die Frau daraufhin in ein Bochumer Spezialkrankenhaus transportiert.
14.20 Uhr: Die Polizei leitete laut WDR eine sogenannte Ringfahndung ein und löste Großalarm aus. Bei einer Ringfahndung führt die Polizei nach einer schweren Straftat ringförmig zum mutmaßlichen Tatort Polizeikontrollen durch, um die Täter an der weiteren Flucht zu hindern. Eine Mordkommission soll laut "Bild" zeitnah die Ermittlungen übernehmen.
14.18 Uhr: Bundeskanzler Friedrich Merz hat sich bereits zum Geschehen in Herdecke geäußert und sie eine "abscheuliche Tat" genannt. "Sie muss jetzt schnell aufgeklärt werden. Wir bangen um das Leben der designierten Bürgermeisterin Iris Stalzer und hoffen auf vollständige Genesung. Meine Gedanken sind bei ihrer Familie und ihren Angehörigen."
Zuerst hatte der "WDR" über den Fall berichtet. Nach Informationen von FOCUS online haben die Kinder der Bürgermeisterin sie zuhause lebensgefährlich verletzt aufgefunden. Stalzer habe ihnen gesagt, dass sie auf der Straße von "mehreren Männern" angegriffen worden sei. Nach der Attacke habe sich die 57-Jährige noch ins Haus schleppen können.
Dem Bericht zufolge sind aktuell ein großes Polizeiaufgebot sowie ein Notarztwagen vor Ort. Stalzer hat nach FOCUS-online-Informationen insgesamt 13 Messerstiche in Bauch und Rücken erlitten. Laut "Bild" kämpfen die Notärzte derzeit um das Leben der Frau.
Das Motiv der Tat ist aktuell unklar. Die Ermittler prüfen einen möglichen politischen Hintergrund, ein privates Motiv ist allerdings ebenfalls möglich. Der Herdecker SPD seien keine Drohungen aus der jüngsten Vergangenheit gegen Stalzer bekannt, heißt es auf FOCUS-online-Nachfrage.

Stalzer wurde erst Ende September zur Bürgermeisterin von Herdecke gewählt
Ob die Tat einen politischen Hintergrund hat, ist derzeit noch völlig unklar. Erst am 28. September war SPD-Politikerin Stalzer in einer Stichwahl mit 52,2 Prozent der Stimmen zur neuen Bürgermeisterin von Herdecke gewählt worden und hatte sich dabei gegen CDU-Kandidat Fabian Haas durchgesetzt. Am 01. November soll ihre Amtszeit beginnen.
Vor ihrer Wahl zur Bürgermeisterin, durch die sie CDU-Politikerin Katja Strauss-Köster ablöste, arbeitete die 57-Jährige als Fachanwältin für Arbeitsrecht und saß im Stadtrat.