Vor dem Haus niedergestochen: Das ist die SPD-Bürgermeisterin Iris Stalzer

Die neu gewählte Bürgermeisterin von Herdecke in Nordrhein-Westfalen, Iris Stalzer, ist vor ihrem Haus niedergestochen worden. Die SPD-Politikerin war erst bei am 28. September zur Bürgermeisterin der Ruhrgebietsstadt gewählt worden.

Niedergestochene Stalzer war in Herdecke schon länger aktiv

Den Angaben auf ihrer Wahlkampfseite zufolge ist Stalzer 57 Jahre alt, verheiratet und Mutter von zwei Kindern im Teenageralter. Sie schreibt, sie habe fast ihr ganzes Leben in der rund 23.000 Einwohner großen Stadt verbracht. Vor ihrer Wahl zur Bürgermeisterin arbeitete sie in Herdecke als Fachanwältin für Arbeitsrecht.

Politisch ist Stalzer keine Unbekannte in der Stadt: Sie war auch schon in der Vergangenheit Mitglied des Stadtrates. Unter anderem saß sie dort im Ausschuss für Soziales, Demografie und Gesundheit sowie im Jugendhilfeausschuss. Außerdem war Stalzer im Aufsichtsrat des Gemeinnützigen Vereins für Sozialeinrichtungen.

Stalzer gewann nach hartem Wahlkampf

Bei der Kommunalwahl erlangte Stalzer in der ersten Runde rund 43 Prozent der Stimmen. Bei der Stichwahl vor eineinhalb Wochen setzte sie sich mit 52 Prozent knapp gegen den CDU-Kandidaten Fabian Haas durch. "Das war eine Zerreißprobe für die Nerven", sagte sie danach der "Westfalenpost".

Nach dem Wahlsieg hatte Stalzer von einer harten Auseinandersetzung gesprochen. "Ich hatte aber den Eindruck, dass es schärfer im Ton wurde. Nicht durch Fabian Haas, aber durch seine Unterstützer."

SPD-Bürgermeisterin hatte Politikwechsel angekündigt

Von 2009 bis zur Wahl hatte die CDU-Politikerin Katja Strauss-Köster das Bürgermeisteramt inne. Stalzer, deren Kandidatur auch von den Grünen unterstützt worden war, hatte einen Politikwechsel in der Stadt angekündigt: "Ich komme aus der - wie man so schön sagt - sozialen Ecke und da wird auch mein Fokus liegen. Ich glaube, da haben wir viele Themen, die in der Vergangenheit liegen geblieben sind und die jetzt ganz dringend angegangen werden müssen." 

Vor der Stichwahl machte die erfahrene Kommunalpolitikerin zudem vier Punkte aus, die ihr besonders wichtig sind: gute Bedingungen für Familien und ältere Menschen, Zusammenhalt der Gesellschaft, mehr Bürgerbeteiligung sowie Nachhaltigkeit und Klimaschutz.

Stalzer war früher bei den Grünen

Ihre Nähe zu den Grünen und deren Themen kommt nicht von ungefähr: Zu Beginn ihrer politischen Karriere zog Stalzer für die Umweltpartei in den Stadtrat ein. Erst später wechselte sie zu den Sozialdemokraten. Eva Franke, Co-Vorsitzende der Herdecker Grünen, sagte im Wahlkampf, die ehemalige Parteifreundin und heutige SPD-Politikerin sei offen, freundlich und sachkundig.