"Alles Satire" – Leser attackieren Fratzschers Höchstwahlalter-Idee

Nahezu wöchentlich sorgt DIW-Chef Marcel Fratzscher mit zugespitzten Forderungen und Thesen für Schlagzeilen – im Fokus dabei stets die Rentner und sogenannten Babyboomer. Ihnen wirft er vor, Reformen zu bremsen und die junge Generation finanziell zu überlasten. Seine neuesten Gedankenspiele sind im Artikel "Ökonom Fratzscher: Dann sollten alte Menschen auch nicht wählen dürfen" aufgeführt. Das Urteil unserer Leser: Ablehnung.

Viele Kommentatoren zweifeln an Fratzschers fachlichen Kompetenz und fordern sogar, die öffentliche Finanzierung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung zu beenden. Kritiker sehen im DIW weniger ein unabhängiges Forschungsinstitut als ein politisches Sprachrohr. 

Verteilung der Meinung zu "Leserdebatte zu Fratzschers Wahlrechts-Idee: Ein Institut in der Kritik, Generationen im Streit"
Leser halten Fratzschers Ideen für reine Provokation und zweifeln an seiner Kompetenz. FOCUS Online

DIW in der Kritik

Viele Leser zweifeln an der fachlichen Kompetenz von Marcel Fratzscher und am Nutzen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung. Seit Jahren steht das DIW unter öffentlicher Beobachtung, weil Prognosen oft umstritten ausfallen und das Institut aus Steuergeldern finanziert wird. Die Forderungen nach einer Kürzung oder Streichung staatlicher Mittel spiegeln ein wachsendes Misstrauen gegenüber öffentlich finanzierten Experten. Die Debatte trifft einen Nerv: Wie unabhängig sind politische Beratung und Wissenschaft in Berlin wirklich?

"Es ist längst an der Zeit, die Finanzierung des DIW aus Steuergeldern komplett einzustellen."  Zum Originalkommentar

"Um endlich mal zu sparen, sollte man das DIW auflösen und Fratzscher entlassen!"  Zum Originalkommentar

"Der ist Berater der Politik bzw. lebt überwiegend von unseren Steuergeldern? "Wie der Herre so's Gescherre". Unglaublich, ich kann nicht glauben, dass ein Mensch so viel Unsinn sagen kann. Einzig ein soziales Jahr in wichtigen Bereichen oder den Wehrdienst sollte jeder Bürger 1 mal in seinem Leben geleistet haben, entsprechend seiner Fähigkeiten, kann ich zustimmen. Aber auch hier hat er Kauderwelsch geschrieben. Man sollte dringend diese von der Realität entrückten Menschen in normale Arbeitsverhältnisse umsetzen ..."  Zum Originalkommentar

Wahlrecht und Generationen im Clinch

Fratzschers Aussagen zum Wahlalter spaltet die Leser. Unterstützer sehen darin einen Impuls für mehr Generationengerechtigkeit, Kritiker einen Angriff auf demokratische Grundprinzipien. Die Diskussion zeigt die wachsende Spannung zwischen Reformbedarf und politischer Realität.

"Ich finde vieles, was Herr Fratscher sagt, falsch. Hier hat er allerdings recht. Wenn man sich anschaut, wer jahrelang den Status Quo gewählt hat und damit unser Land in die jetzige Situation gebracht hat, ist es nur gerecht, wenn junge Menschen mehr Einfluss bekommen ..."  Zum Originalkommentar

"Beim Geld hört die Freundschaft auf, heißt es doch, oder moderner "Liebe vergeht, Hektar besteht". Ein Vorschlag: Eltern könnten die Stimme ihrer minderjährigen Kinder sein, auch bei Wahlen."  Zum Originalkommentar

Kritik an Fratzschers Stil

Viele Leser werfen Fratzscher vor, sich mit bewusst zugespitzten Thesen mediale Aufmerksamkeit zu verschaffen. Seine pointierten Aussagen – etwa zum Wahlrecht oder zur sozialen Gerechtigkeit – sorgen regelmäßig für Empörung. Kritiker sehen darin keine Wissenschaft, sondern politische Provokation. Der Streit verdeutlicht ein tieferes Spannungsfeld: Ökonomen als öffentliche Meinungsbildner geraten zunehmend in den Sog politischer Polarisierung, wo Sachargumente und Selbstinszenierung schwer zu trennen sind.

"Man kann den größten Mist erzählen, wenn man nur die richtigen Worte findet."  Zum Originalkommentar

""Wenn Menschen in den ersten 18 Jahren nicht wählen dürfen, dann sollten sie in den letzten 18 Jahren ihres Lebens auch nicht wählen dürfen." Das sagt Ökonom Marcel Fratzscher. Was für ein kruder Provokateur und Spalter ..."  Zum Originalkommentar

"Fratscher muss regelmäßig etwas raushauen, um medial präsent zu sein. Einfach unüberlegt und provokant. Das braucht niemand."  Zum Originalkommentar

"Herr Fratscher wollte doch auch medizinische Leistungen für Ältere einsparen. Nur hat er vergessen, zu sagen, wie viel von meinen monatlichen KV, KV+ und PV Angaben (1300€) ich dann behalten darf. Unglaublich, der Typ!"  Zum Originalkommentar

"Fratscher ist für mich wie ein Hassprediger, der die Jungen und die Alten gegeneinander aufhetzt. Wir brauchen Menschen, die vereinen und nicht spalten."  Zum Originalkommentar

Generelle Kritik an Fratzscher

Ein Teil der Kommentare überschreitet die Grenze, teils in spöttischem Ton an. Diese Reaktionen zeigen, wie emotional aufgeladene Themen wie soziale Gerechtigkeit und Generationenkonflikte ins Persönliche kippen können. Die Diskussion verliert dadurch an inhaltlicher Tiefe – und verdeutlicht zugleich, wie stark Fachdebatten inzwischen von Empörungskultur überlagert werden.

"Die Meinungen und Vorschläge des Herrn Fratzscher erscheinen in letzter Zeit, nun ja, etwas "ungewöhnlich". Wäre er, wie die von ihm Angesprochenen, in den letzten Jahren seines Lebens, würde man wohl fortschreitende Senilität vermuten."  Zum Originalkommentar

"Jetzt mal ernsthaft. Das ist doch alles Satire. Sollte er das alles ernst meinen, sollte er ersetzt werden."  Zum Originalkommentar

"Es wird mit jedem neuen Interview schlimmer - er gibt das DIW der Lächerlichkeit preis."  Zum Originalkommentar

Vorwürfe der Einflussnahme

Fratzscher sieht sich immer wieder dem Vorwurf ausgesetzt, politische Positionen zu stützen, insbesondere solche aus dem linken oder regierungsnahen Spektrum. Leser unterstellen ihm Parteilichkeit und mangelnde Unabhängigkeit. Tatsächlich ist das DIW als öffentlich geförderte Forschungseinrichtung in die Politikberatung eingebunden – ein Spannungsfeld, das Transparenz und Neutralität erschwert. Die Kritik berührt damit eine Grundfrage: Wie politisch darf Wissenschaft sein, wenn sie zum Teil steuerfinanziert ist?

"Von einem Oberlinken kann man nichts anderes erwarten."  Zum Originalkommentar

"Kommt von Fratzscher demnächst der Vorschlag, dass nur noch die wählen dürfen, die die SPD wählen?"  Zum Originalkommentar

"Wen "berät" der eigentlich? Den Kindergarten im Bundestag?"  Zum Originalkommentar

Ironie und Spott als Ventil

Die übrigen Kommentare ordnen sich in den Bereich der ironischen oder politisierenden Randbemerkungen ein. Sie zeigen, wie stark Fratzschers Vorschläge über das Sachthema hinaus Emotionen wecken.

"Heute Professor Fratzscher, was soll da alles noch so kommen in der Zukunft?"  Zum Originalkommentar

"Aber man kann natürlich noch Bundeskanzler werden."  Zum Originalkommentar

"Man könnte ja auch allen AfD-Wählern das Wahlrecht entziehen, dann bräuchte die AfD auch nicht verboten werden. Und danach dasselbe mit der CDU machen. Dann wäre immer links dran… Dann stünde ihre DDR wieder, Herr Fratscher."  Zum Originalkommentar

Diskutieren Sie mit: Ist ein Höchstwahlalter ein Schritt zu mehr Generationengerechtigkeit – oder wäre es eine gefährliche Einschränkung demokratischer Grundrechte? Welche Verantwortung tragen junge und alte Wähler jeweils? Teilen Sie Ihre Einschätzung und Meinung mit uns direkt im Kommentarbereich!

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